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01.07.2024 15:30

„Symbiose aus Forschungseinrichtung und Museum“: Wissenschaftsrat empfiehlt Stärkung des Frobenius-Instituts

Dr. Anke Sauter Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Der Wissenschaftsrat (WR) hat das Frobenius-Institut an der Goethe-Universität evaluiert und würdigt dessen Forschungs- und Transferleistungen. Das Institut nehme in der deutschsprachigen Kulturanthropologie eine Sonderrolle ein, weil es eine gelungene Symbiose aus Forschungseinrichtung und Museum verkörpere.

    Mit seinen weltweit einzigartigen Archiven und Sammlungen nehme das Frobenius-Institut in der deutschsprachigen Kulturanthropologie eine Sonderrolle an der Schnittstelle von Forschungseinrichtung und Museum ein: Dies attestiert der Wissenschaftsrat (WR) dem Frobenius-Institut an der Goethe-Universität nach einer ausgiebigen Evaluation – und würdigt dessen hervorragende, sammlungsbasierte Forschungs- und Transferleistungen.

    Unterschiedliche kulturelle Entwürfe des Menschseins sowie Mensch-Umwelt-Beziehungen sind zentrale Forschungsthemen der Kulturanthropologie. Die Disziplin kann damit auch wichtige Impulse zu aktuellen Debatten über die Möglichkeiten und Risiken des menschlichen Zusammenlebens liefern. Dabei muss die Forschung angesichts der oft kritischen öffentlichen Sicht auf das Fach und auf die Institution Museum besonders selbstreflexiv agieren.

    Das Frobenius-Institut stelle sich dieser Herausforderung im Rahmen seiner finanziellen und personellen Möglichkeiten eindrucksvoll, so der Wissenschaftsrat. Es zeige vorbildlich, wie die in der deutschsprachigen Kulturanthropologie herrschende Kluft zwischen Forschungseinrichtung und Museum überbrückt werden kann. „Seit dem Amtsantritt des aktuellen Direktors im Jahr 2017 hat sich das Frobenius-Institut überaus positiv entwickelt und erbringt ausgezeichnete Forschungs- und Transferleistungen“, so der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Wolfgang Wick. Grundlage für diese Leistungen seien die weltweit einzigartigen Archive und Sammlungen des Instituts, etwa das Felsbilderarchiv, das für das UNESCO-Weltdokumentenerbe nominiert ist. Die Kopien von Felsbildern, die im Original zum Teil inzwischen nicht mehr erhalten sind, waren unter verschiedenen thematischen Blickwinkeln in mehreren Ausstellungen in Deutschland und im Ausland zu sehen.

    Für sein breites Aufgabenspektrum, das von Forschung über Sammlungserhalt und -ausbau bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit reicht, brauche das Frobenius-Institut allerdings mehr Personal. Der Wissenschaftsrat mahnt an, dass die personelle Ausstattung die Leistungsfähigkeit des Instituts mittelfristig deutlich einschränken könnte. Man empfehle dringend, zusätzliche Stellen zu schaffen.

    Konkreten Unterstützungsbedarf sieht der WR insbesondere für die zentrale Sammlungsbearbeitung, zur Entlastung der Forschenden und um die Archive und Sammlungen international noch besser zur Geltung bringen zu können sowie für wichtige Aufgaben der Digitalisierung und Datensicherung.

    „Wir freuen uns außerordentlich über diese positive Evaluation durch den Wissenschaftsrat, insbesondere über das Lob für das große Engagement unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Wir fühlen uns in unserer Arbeit bestätigt und wären der Politik für eine Stärkung unserer Grundförderung dankbar“, sagt Roland Hardenberg, Direktor des Frobenius-Instituts und Professor für Ethnologie an der Goethe-Universität.

    Das Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung e.V. ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut mit Sitz in Frankfurt am Main, im IG-Farben-Gebäude der Goethe-Universität. Das Institut mit seinen zwölf Festangestellten und 16 Drittmittelbeschäftigten nutzt die Infrastruktur und die Förderangebote der Goethe-Universität, stellt seine Archiv-, Bibliotheks- und Sammlungsbestände aber auch den Studierenden und Forschenden der Goethe-Universität zur Verfügung. Zudem beteiligt es sich an der Lehre und an etlichen gemeinsamen Forschungsforschungsvorhaben. Das Frobenius-Institut wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) grundfinanziert. Das HMWK hatte den Wissenschaftsrat 2021 darum gebeten, das Frobenius-Institut zu evaluieren.

    Bilder zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/154568851

    Bildunterschrift:
    1) Lokale Forscher und Forscherinnen der Tacana, Tsimane' und Mosetén (Bolivien) besuchen das Felsbildarchiv des Frobenius-Instituts, 2024. (Foto: Jennifer Markwirth)

    2) „Liegender mit Hörnermaske“: Diese Kopie eines Felsbildes aus Simbabwe, Rusape (Fundstelle: Diana Vow), hat die Künstlerin Agnes Schulz 1929 angefertigt. (Aquarell auf Papier, 105,5 × 147 cm, Frobenius-Institut FBA-D3 01622-b)


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    PD Dr. Susanne Fehlings
    Öffentlichkeitsarbeit
    Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung
    Telefon: 069 -798 33054
    E-Mail: Fehlings@uni-frankfurt.de
    Homepage: https://www.frobenius-institut.de/


    Bilder

    „Liegender mit Hörnermaske“: Diese Kopie eines Felsbildes aus Simbabwe, Rusape (Fundstelle: Diana Vow), hat die Künstlerin Agnes Schulz 1929 angefertigt. (Aquarell auf Papier, 105,5 × 147 cm, FBA-D3 01622-b, Frobenius-Institut).
    „Liegender mit Hörnermaske“: Diese Kopie eines Felsbildes aus Simbabwe, Rusape (Fundstelle: Diana Vo ...
    Malerin: Agnes Schulz
    Frobenius-Institut


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    „Liegender mit Hörnermaske“: Diese Kopie eines Felsbildes aus Simbabwe, Rusape (Fundstelle: Diana Vow), hat die Künstlerin Agnes Schulz 1929 angefertigt. (Aquarell auf Papier, 105,5 × 147 cm, FBA-D3 01622-b, Frobenius-Institut).


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