idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.07.2004 10:36

Neue Job-Chancen für Pflegekräfte

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    EU-Maßnahme bietet arbeitslosen Krankenschwestern, Krankenpflegern sowie medizinisch-technischem Hilfs- und Pflegepersonal neue Chancen. Ambulante Pflege als neuer Einsatzbereich. Bundesweit einmaliges Projekt. Die einjährige Ausbildung beginnt am 1. 10. 2004.

    Sie hat Erfahrung darin, arbeitslose Frauen für den Arbeitsmarkt fit zu machen: Prof. Dr. Andrea Tannapfel, Wissenschaftlerin am Institut für Pathologie der Universität Leipzig. Mit ihrem Programm zur Qualifizierung arbeitsloser Akademikerinnen verhalf sie rund 40 Medizinerinnen und Naturwissenschaftlerinnen zu neuen Arbeitsplätzen. Jetzt hat sie ein neues EU-Projekt in Höhe von 430 000 Euro nach Leipzig geholt: die Anpassungsqualifizierung von medizinischen Pflege- und Heil-sowie Assistenzberufen.

    Der Hintergrund: Das deutsche Gesundheitswesen geht neue Wege. Dazu gehören kürzere Verweilzeiten in den Kliniken und die Umstellung auf ambulante Operationen. Das geht einher mit einer Freisetzung von Pflegekräften, die das ohnehin vorhandene Überangebot von Pflegekräften im Osten Deutschlands vergrößern. Allein in Sachsen betrifft das 900 Frauen und Männer. Andererseits besteht ein Mangel an qualifizierten Kräften für die personalintensive Pflege im häuslichen Bereich. Man geht davon aus, dass hier eine Zunahme von bis zu 15% jährlich zu erwarten ist.

    Die häusliche Pflege erfordert neben den grundlegenden Pflegetechniken Kenntnisse, die therapeutisch, sozial und wirtschaftlich an die veränderten Strukturen der Gesellschaft und des Gesundheitswesens angepasst sind. "Es genügt nicht mehr, ein gutes Herz und ein freundliches Gemüt zu haben.", erklärt Prof. Tannapfel. "Wer in der ambulanten Pflege arbeiteten will, muss sein neues Betätigungsfeld genau kennen, angefangen bei den sozialen Verhältnissen der Patienten und ihrer speziellen Bedürfnisse bis hin zu den betriebswirtschaftlichen Prozessen als Voraussetzung für das Bestehen am Arbeitsmarkt."

    Damit könne man quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einmal käme man damit den neuen Bedürfnissen einer älter werdenden und mit den vorhandenen Ressourcen sparsamer umgehenden Gesellschaft entgegen, zum anderen gäbe man damit hochqualifizierten arbeitslosen Pflegekräften eine Chance, ihren Platz in der Arbeitswelt zu finden. Die Qualifizierung könne sogar als Grundlage zur Existenzgründung von Dienstleistungsfirmen im Bereich der ambulanten Pflege dienen.

    Gemeinsam mit der Pflegedienstdirektorin des Universitätsklinikums Leipzig, Diplomkrankenschwester Marlies Friedrich, wurde deshalb ein umfassendes Qualifizierungsprogramm erarbeitet, dass die vorhandenen Kenntnisse zur Krankenpflege theoretisch und praktisch vertieft und erweitert. Darin eingeschlossen sind spezielle Maßnahmen für die häusliche Krankenpflege, einschließlich Pharmakologie, Toxikologie, aber auch Dokumentation, Abrechnung, Controlling sowie Ethik, Recht, Psychologie und Soziologie. Im Mittelpunkt steht dabei der alte und schwerstkranke Mensch. Dieser vier Monate umfassenden theoretischen Ausbildung schließt sich eine achtmonatige praktische Ausbildung an, die die KursandIn in verschiedenen Einrichtungen absolviert. Dabei soll sie möglichst verschiedene Formen der ambulanten Patientenbetreuung kennen lernen. Während der Kurszeit erhalten die Teilnehmer eine kleine Tagespauschale, mit der anfallende Kosten abgedeckt werden sollen.

    Frauen und Männer, die über eine Ausbildung in einem Pflege, Heil oder Assistenzberuf verfügen, können sich für die beschriebene Qualifizierungsmaßnahme bewerben.

    Ansprechpartner:
    Prof. Andrea Tannapfel
    Institut für Pathologie
    Liebigstr.26
    04103 Leipzig
    Telefon: 0341 97 15 036
    E-Mail: tana@medizin.uni-leipzig.de


    Bilder

    Prof. Dr.  Andrea Tannapfel an ihrem Arbeitsplatz
    Prof. Dr. Andrea Tannapfel an ihrem Arbeitsplatz

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Andrea Tannapfel an ihrem Arbeitsplatz


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).