DFG fördert neues Graduiertenkolleg "Pfade organisatorischer Prozesse"
Mit einem höchst innovativen Forschungsansatz konnten Professoren der Betriebswirtschaftslehre der Freien Universität Berlin (FU) jetzt eines der hoch begehrten Graduierten-Kollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) nach Dahlem holen. Das Kolleg "Pfade organisatorischer Prozesse", das zum April 2005 seine Arbeit aufnehmen wird, ist bundesweit erst das zweite Kolleg auf dem Gebiet der Betriebswirtschaftslehre, das von der DFG fördert wird. Die FU gehört damit zu den wenigen Universitäten in Deutschland, die in diesem Bereich ein thematisch fokussiertes, strukturiertes Doktorandenprogramm anbietet und den vom so genannten Bologna-Prozess initiierten Entwicklungen vorgreift.
Das Phänomen "Pfadabhängigkeit" wurde bislang vor allem bei Technologien untersucht, die bestimmte unumkehrbare Entwicklungspfade nehmen. Aber auch Unternehmen oder Verwaltungen können ein solches Eigenleben entwickeln. Im Zentrum des auf neun Jahre ausgelegten Forschungs- und Förderprogramms soll daher die Erforschung von festgefahrenen Entscheidungspfaden (sog. Lock-Ins) stehen, die von den Beteiligten häufig viel zu spät erkannt werden und dann nur noch unter großem Aufwand zu ändern sind. In überwiegend empirisch ausgerichteten Teilprojekten wird ein Team von besonders qualifizierten Doktoranden die Entstehung und den Verlauf solcher Pfade beispielsweise in verschiedenen Branchen (u.a. Tageszeitungen, Banken, Versicherungen, Warenhäuser) analysieren. Neue Erkenntnisse erwarten sich die Pfadforscher vor allem darüber, wie Unternehmen einmal erkannte Pfadabhängigkeiten brechen können und inwiefern außerdem Möglichkeiten bestehen, Pfade gezielt zu erzeugen.
Insgesamt stehen dem Kolleg für die nächsten viereinhalb Jahre mehr als anderthalb Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung, die größtenteils in die Vergabe von Stipendien fließen. Die Stipendiaten durchlaufen ein eigens für das Kolleg entwickeltes Studienprogramm, das bereits nach drei Jahren zu einer qualifizierten Promotion führen soll. Ab September 2004 werden 15 Doktorandenstipendien sowie ein Postdoktorandenstipendium ausgeschrieben. Die Stipendien richten sich neben Absolventen betriebswirtschaftlicher Studiengänge auch an Sozialwissenschaftler mit Interesse für organisatorische Prozesse. Die zukunftsweisende interdisziplinäre Ausrichtung des Kollegs wird noch an anderen Stellen sichtbar. So steht im Zentrum des Studienprogramms nicht nur das Forschen im interdisziplinären Team, sondern auch der Einbezug von in verschiedenen Disziplinen ausgewiesenen Gastwissenschaftlern. Auf diese Weise soll das interdisziplinäre Verständnis und auch die Ausrichtung auf den internationalen Forschungswettbewerb aktiv gefördert werden.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Jörg Sydow, Institut für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre der Freien Universität Berlin, Tel.: 030 / 838-53783, E-Mail: pfadkolleg@wiwiss.fu-berlin.de
http://www.wiwiss.fu-berlin.de/pfadkolleg
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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