Der Soziologe Christina Stegbauer erläutert im aktuellen UniReport die Grundprinzipien der Netzwerkforschung. In seinem neuen Buch zum Thema stellt er auch dar, wie sich Beziehungen unter Studierenden bilden – sehr häufig bereits zu Beginn des Studiums.
FRANKFURT. Wann und wo lernen sich die Studierenden eigentlich in ihrem Studium kennen? Eine Frage, die der Soziologe Apl. Prof. Christian Stegbauer gerne in seinen Seminaren zum Thema Netzwerkforschung stellt. Die Antwort seiner Seminarteilnehmenden lautet dann mehrheitlich: in der Orientierungswoche. Natürlich müsse man bei der Bildung von Beziehungen unter Studierenden genau schauen, ob es sich um ein Massenfach oder ein kleines Fache handelt, schränkt Stegbauer ein. Auch sei entscheidend, wie offen die Studierenden für neue Freund- und Bekanntschaften seien: Besonders groß sei die Bereitschaft, wenn man für das Studium aus einer anderen Stadt umziehen muss und noch niemanden kennt. Aber wenn man schon in der Stadt lebt und zur Schule gegangen ist, habe man in der Regel ein Netzwerk aus Freunden und Familie jenseits der Universität.
In seinem gerade erschienenen Buch „Die 12 Grundannahmen der Netzwerkforschung“ erläutert Stegbauer die Forschungsrichtung anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele aus der sozialen Welt. Ebenso stellt er die Unterschiede zu anderen Richtungen der Soziologie dar. Nach den klassischen Methoden werde bei quantitativen Befragungen der einzelne Mensch isoliert nach einer Meinung gefragt, der soziale Einfluss im Interview soll möglichst vermieden werden. Dabei könnte die Antwort je nach Kontext aber anders ausfallen, kritisiert Stegbauer. Hingegen berücksichtige die Netzwerkforschung in ihren Analysen die sozialen Kontexte in Form von Verflechtungen in Beziehungsmustern.
Weitere Themen im neuen Uni-Report:
Aktuelles
- Wissenschaftsfestival: Frankfurt Alliance präsentierte sich auf dem Roßmarkt
- Das Schnellboot der Forschung: 20 Jahre Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS)
- Ein vielseitiges Ökosystem im Bauch: Die US-Wissenschaftler Dr. Erica und Prof. Dr. Justin Sonnenburg übernehmen die Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur.
- NS-Raubgut: 44 Bücher aus sozialdemokratischem Umfeld an Friedrich-Ebert-Stiftung zurückgegeben.
- „Wir schwärmen für die Zukunft“: Sechster RMU-Tag auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Forschung
- Goethe, Deine Forscher: Porträt der Romanistin Sol Lago.
- Wie speichern wir in Zukunft Sonnenenergie? Im Projekt FORMOST wird eine ganz neue Technologie erforscht.
- Kein Sommermärchen: Der Sportsoziologe Robert Gugutzer hat mit Studierenden das Public Viewing bei der letzten Fußball-EM untersucht.
Studium, Lehre und Qualifikation
- Drehscheibe für den gelungenen Einstieg in die Arbeitswelt der Region: Der International Career Service Rhein-Main (ICS RM)
- Demokratie und Partizipation: Ein Pilotprojekt an der Goethe-Universität. #GoetheDataDive: Zum Start der neuen Reihe auf Social Media geht es um die Anzahl an Studiengängen an der Goethe-Universität.
Campus
- Wie man heute die Quellen zum Sprechen bringt: 44. Rechtshistorikertag zum Thema „Die Sprache der Quellen“.
- Ein Meilenstein auf dem langen Weg der Empedokles-Exegese: Eine Veranstaltung der Gräzistik erinnerte an die einflussreiche Edition des Straßburger Papyrus vor 25 Jahren.
- 100 Semester Lehre am Fachbereich 02: Laudatio für Prof. Bertram Schefold zum 80. Geburtstag.
- Bedingungen für gelungenen Transfer: Abschlusstagung der BMBF-Förderrichtlinie „Förderbezogene Diagnostik in der inklusiven Bildung“.
- Paralympioniken der Goethe-Universität erfolgreich: Tischtennisspielerin Juliane Wolf kehrt mit Silber und Bronze, Rollstuhlbasketballer Nico Dreimüller mit einer Bronzemedaille aus Paris zurück.
- Wenn Grundschulkids ihren ersten Teilchenbeschleuniger bauen: Im Projekt „Junge Forscher“ wird frühzeitig das Interesse an Naturwissenschaft und Technik geweckt.
- Das Andere in Bildungsprozessen: Mayte Zimmermann hat im Juni dieses Jahres die Leitung der Universität des 3. Lebensalters übernommen.
- Wie tickt die KI?: Die achte Bad Homburg Conference widmete sich der aktuellen Frage, wie Künstliche Intelligenz unsere Zukunft formt.
International
- Sommerfest 2024 für internationale Forschende: Rückblick auf einen Abend mit inspirierendem, vielseitigem und bereicherndem Austausch.
Kultur
- Ausstellung OUR HOUSE: Künstlerische Positionen zum Wohnen im Museum Giersch der Goethe-Universität.
Bibliothek
- „Forschungsdatenmanagement: Von Methoden zu Strategien. Veranstaltungsreihe im Wintersemester 2024/25.
- BILDER-BUCH-KUNST: Mit Květa Pacovská in die Gegenwart. Ausstellung im Schopenhauer-Studio
Nachrufe
- Prof. Dr. Hans Jürgen Krupp * 15. April 1933 † 29. Juli 2024
Der UniReport 5/2024 steht zum kostenlosen Download bereit unter https://www.unireport.info/aktuelle-ausgabe
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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