idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.08.2004 08:57

Gerechtigkeit im Gesundheitswesen

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Das Gesundheitswesen steht heute vor dem Problem, dass medizinisch Machbares nicht mehr unbegrenzt bezahlbar ist. Bei der Diskussion über eine kaum vermeidbare Rationierung medizinischer Leistungen stehen ökonomische Aspekte häufig im Vordergrund. Ebenso wichtig ist aber auch die Frage, nach welchen Kriterien die Verteilung der knapper werdenden Gesundheitsressourcen erfolgen soll. Hier stellt sich vor allem auch das Problem der Verteilungsgerechtigkeit. Um genau dieses Thema geht es bei der vom 30. September bis 2. Oktober 2004 an der Universität Münster stattfindenden Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin.

    Lokale Ausrichter der Tagung sind das Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin des Universitätsklinikums Münster (UKM) und die Forschungsstelle Bioethik der Universität. Rund 100 an medizinethischen Fragestellungen interessierte Mediziner, Philosophen, Theologen, Juristen, Ökonomen und Pflegekräfte werden zu dieser im Hörsaalgebäude am Hindenburgplatz stattfindenden Veranstaltung erwartet. Eröffnet wird sie am 30. September mit einem öffentlichen Abendvortrag im Landesmuseum am Domplatz. Prof. Dr. Dr. h.c. Günther Patzig, emeritierter Philosophie-Professor aus Göttingen, spricht dabei zum Thema "Wie geht man mit bioethischen Grundlagenkonflikten um?"

    Das wissenschaftliche Hauptprogramm beleuchtet das Thema Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitswesen aus unterschiedlicher Perspektive, wobei natürlich vor allem ethische Aspekte zur Sprache kommen. Denn von ihnen ist in den aktuelle Debatten um den Umbau des Gesundheitssystems meistens sehr wenig die Rede. Im Rahmen der Tagung unter der Leitung von Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert, Direktorin des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, sollen solche ethischen Fragen der Gesundheitsökonomie und - politik benannt und diskutiert werden.

    Neben den Hauptvorträgen, zu denen auch Experten aus dem Ausland erwartet werden, umfasst das Veranstaltungsprogramm auch freie Vorträge und Projektvorstellungen. Dabei geht es beispielsweise um Erfahrungen Rationierung von Gesundheitsleistungen in anderen Ländern, die Auswirkungen des
    Kostendrucks im medizinischen Alltag, die Selbstverantwortung von Patienten, die Bedeutung des Krankheitsbegriffs für die Gerechtigkeitsdiskussion oder auch um die Palliativmedizin im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und Menschlichkeit. Mit einer von 12 bis 13.30 Uhr stattfindenden Podiumsdiskussion zum Thema "Gerechtigkeit und Politik im Gesundheitswesen" geht die Tagung am 2. Oktober zu Ende.


    Weitere Informationen:

    http://www.aem-online.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).