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27.01.2025 12:07

Neue Hoffnung für Long-Covid-Betroffene

Anne Reichel Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg

    Marburger Universitätsmedizin erforscht neue Versorgungsstruktur für Patienten mit Corona-Spätfolgen

    Eine COVID-Infektion heilt in 90 Prozent der Fälle folgenlos ab, doch für rund 20 Millionen Menschen in Europa hat die Viruserkrankung nach WHO-Angaben gravierende Folgen: das postCOVID Syndrom. PostCOVID bedeutet erhebliche Einschränkungen der Lebensqualität, und Gesundheit bis hin zur Berufsunfähigkeit mit fatalen wirtschaftlichen Folgen für eine Vielzahl von Betroffenen und betroffen sind auch heute noch jede Neu- und Reinfektion mit einer Wahrscheinlichkeit von 6-8% aller Infektionen. Mitten in der Pandemie hat deshalb die Kardiologie am Universitätsklinikum Marburg mit Unterstützung des UKGM eine Spezialsprechstunde ins Leben gerufen und sich der Versorgung dieser Patienten gewidmet. Daraus ist ein neues Forschungsprojekt der Marburger Universitätsmedizin erwachsen, das die regionale Versorgungsstruktur für Diagnostik und Therapie von PostCOVID standardisieren soll. Digital-basiert und barrierefrei werden passende Angebote für die Menschen in Hessen geschaffen. Dafür hat Projektleiter Prof. Dr. Bernhard Schieffer 3,8 Millionen Euro Fördermittel des Bundesministeriums für Gesundheit eingeworben.

    Dr. Gunther K. Weiß, Vorsitzender der Geschäftsführung des UKGM, dankt Herrn Prof. Schieffer für sein großes Engagement für diese besonders betroffenen Patientinnen und Patienten. „Bereits während der COVID-Pandemie hat sich gezeigt, dass es unter den vielen an den Universitätskliniken in Gießen und Marburg behandelten COVID-Patienten eine Gruppe gab, die deutlich schwerer von den der Infektion betroffen war. Deshalb haben wir schon damals eigene Mittel in erheblichem Umfang dafür eingesetzt, die Post-COVID-Ambulanz von Prof. Schieffer aufzubauen. Die jetzige Förderung ist daher Ansporn, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.“ Der Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss ergänzte, dass „die Förderzusage ein weiterer Beleg ist für die profilbildende, herausragende Kombination von Spitzenforschung und Patientenversorgung der Marburger Universitätsmedizin, die Maßstäbe setzt bei der Erforschung von Infektionskrankheiten und der Entwicklung von Therapiegrundlagen“.

    In den COVID-Ambulanzen des Marburger Universitätsklinikums warten aktuell rund 3.000 Patienten bis zu ein Jahr lang auf einen Termin. Namhafte Forscherinnen und Forscher des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität Marburg und des Universitätsklinikums Marburg (UKGM) arbeiten im Projekt PROGRESS (Regional Support Services for Effective Treatment and Care) gemeinsam an dem Ziel, die lange Wartezeit der Betroffenen bis zur Diagnose und dem Beginn einer Therapie zu verkürzen.

    PROGRESS ist ein innovativer klinischer Algorithmus, der in das Zentrum für Postinfektiöse Syndrome (CEPIS) der Universitätsmedizin Marburg integriert wird. Mit standardisierter Diagnostik, maßgeschneiderten Therapie- und Nachsorgekonzepten soll ein Modell etabliert werden, das KI-basiert eine schnellere und effektivere Versorgung und Überwachung des Therapieerfolges ermöglicht. Um dem Einzelnen eine schnelle Aufnahme in eine standardisierte ambulante Behandlungsstruktur zu ermöglichen, beteiligen sich Hausärzte, Fachärzte, Hochschulambulanzen und postCOVID-Patienten-Selbsthilfegruppen als Projektpartner.

    Das Besondere an diesem Projekt erläuterte Prof. Schieffer: „Mit unserem Ansatz – der wissenschaftliche Qualität und Nutzung neuester Technologien verbindet – verkürzt sich die Zeit des unklaren Leidens für Patientinnen und Patienten und ihre Odyssee durch das Gesundheitssystem dramatisch. Das entlastet die Betroffenen individuell und auch das Gesundheitssystem, das so Leistungsfähigkeit zurückgewinnt“.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Bernhard Schieffer
    Fachbereich Medizin
    Philipps-Universität Marburg
    Tel.: 06421 58-66462
    E-Mail: sekretariat.kardiologie@uk-gm.de


    Bilder

    Prof. Dr. Bernhard Schieffer leitet das Forschungsprojekt „PROGRESS“ zur Etablierung neuer Wege in der Behandlung von PostCOVID
    Prof. Dr. Bernhard Schieffer leitet das Forschungsprojekt „PROGRESS“ zur Etablierung neuer Wege in d ...
    Thomas Stoll
    Thomas Stoll


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Bernhard Schieffer leitet das Forschungsprojekt „PROGRESS“ zur Etablierung neuer Wege in der Behandlung von PostCOVID


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