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10.02.2025 07:31

Online-Studie zur Bundestagswahl über individuellen Umgang mit politischen Krisen

Anke Poppen Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Münster

    Die Bundestagswahl ist von zahlreichen Konfliktthemen geprägt, die Unsicherheit und Sorgen auslösen. Eine am 8. Februar gestartende Online-Studie des Psychologen Prof. Dr. Mitja Back und des Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Bernd Schlipphak von der Universität Münster widmet sich dem Zusammenhang zwischen medialer Berichterstattung, Nachrichtenkonsum und Persönlichkeitsmerkmalen bei der Einschätzung der Bedrohungslage.

    Migration, Klimakrise, der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der Israel-Gaza-Konflikt und der Aufstieg des autoritären Populismus: Die Bundestagswahl am 23. Februar ist von zahlreichen Konfliktthemen geprägt, die in der Bevölkerung Unsicherheit und Sorgen auslösen. Welchen Einfluss haben die mediale Berichterstattung sowie der individuelle Nachrichtenkonsum darauf? Wie hängt die Einschätzung der Bedrohungslage mit Persönlichkeitsmerkmalen zusammen? Mit seiner am 8. Februar gestarteten Online-Studie zur „Dynamik individueller Politikeinstellungen in Krisenzeiten (DiPol)“ sucht ein Team um den Psychologen Prof. Dr. Mitja Back und den Politikwissenschaftler Prof. Dr. Bernd Schlipphak von der Universität Münster nach Erkenntnissen. Über vier Wochen beantworten die Testpersonen per E-Mail täglich etwa 10 Minuten Fragen zu ihren Sorgen und Einstellungen sowie ihrer Mediennutzung. Über Sprachnachrichten können sie ihre Gedanken und Gefühle mitteilen. Beides eröffnet den Teilnehmenden einen persönlichen Erkenntnisgewinn und könne laut Mitja Back dabei helfen, gefasster mit unsicheren gesellschaftlichen Situationen umzugehen. Alle Daten werden auf sicheren Servern der Universität Münster gespeichert und anonymisiert ausgewertet. Interessierte können sich unter https://studien.uni-muenster.de/dipol anmelden, Rückfragen sind per E-Mail an dipol@uni-muenster.de zu richten. Der Einstieg ist auch nach dem 8. Februar und bis spätestens zum 20. Februar möglich.

    Die Studie mit Förderung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Universität Münster soll Aufschluss über den Verlauf des individuellen, alltäglichen Umgangs mit gesellschaftlichen Herausforderungen geben. Im Gegensatz zu klassischen Meinungsumfragen, bei denen zu einem bestimmten Zeitpunkt unterschiedliche Menschen befragt werden, begleitet die DiPol-Studie die Teilnehmenden im sogenannten Längsschnitt über mehrere Wochen rund um die Bundestagswahl. „So können wir die eventuell zentrale Rolle von medialer Berichterstattung auf den Verlauf von Bedrohungsgefühlen in der Bevölkerung untersuchen“, betont Bernd Schlipphak.

    Die Wissenschaftler erhoffen sich außerdem Erkenntnisse darüber, aus welchen Gründen Menschen unterschiedlich auf dieselben herausfordernden Ereignisse reagieren. „Die einen fühlen sich durch gesellschaftliche Krisen stark belastet, andere bleiben gelassen. Manche suchen in Krisensituationen nach Schuldigen und werden aggressiv; wieder andere konzentrieren sich auf Gemeinsamkeiten und bringen Verständnis für andere auf“, erläutert Mitja Back. „Aktuell haben wir noch sehr wenig Information darüber, wie persönliche Merkmale, die Mediennutzung und die Unterschiede in der Berichterstattung zusammenwirken“, ergänzt Bernd Schlipphak. Dieses Wissen sei entscheidend dafür, um als Gesellschaft effektiver mit Krisen umzugehen. Um die Vielfalt der individuellen Reaktionen zu analysieren und ein breites Meinungsspektrum abzudecken, sollen möglichst viele Menschen teilnehmen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Mitja Back und Prof. Dr. Bernd Schlipphak
    Universität Münster
    dipol@uni-muenster.de


    Weitere Informationen:

    https://studien.uni-muenster.de/dipol Online-Studie „Dynamik individueller Politikeinstellungen in Krisenzeiten (DiPol)“
    https://www.uni-muenster.de/PsyIFP/AEBack/ Arbeitseinheit Prof. Dr. Mitja Back
    https://www.uni-muenster.de/IfPol/personen/schlipphak.html Prof. Dr. Bernd Schlipphak am Institut für Politikwissenschaft


    Bilder

    Prof. Dr. Bernd Schlipphak
    Prof. Dr. Bernd Schlipphak

    Benedikt Weischer

    Prof. Dr. Mitja Back
    Prof. Dr. Mitja Back

    Thomas Mohn


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Bernd Schlipphak


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    Prof. Dr. Mitja Back


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