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19.08.2004 15:19

Uni Erlangen-Nürnberg: Rentenabschläge haben nur begrenzte Wirkung auf Renteneintrittsalter

Thomas Wenzel M. A. Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Forschungspreis für WiSo-Dissertation zur Alterssicherung

    Rentenabschläge haben nur begrenzteWirkung auf Renteneintrittsalter

    Bei Fortdauer der ungünstigen Beschäftigungslage für ältere Arbeitnehmer hat die 1997 begonnene stufenweise Erhöhung der Altersgrenzen für abschlagsfreien Rentenbezug und die damit verbundene Erhöhung der Rentenabschläge bei vorzeitigem Renteneintritt nur begrenzte Wirkung auf das durchschnittliche Renteneintrittsalter. Das ist ein Ergebnis der WiSo-Dissertation "Der Übergang sozialversicherungspflichtig Beschäftigter in den Ruhestand im Spannungsfeld zwischen betrieblicher Personal- und staatlicher Sozialpolitik" von Christina Wübbeke, die jetzt mit dem Forschungspreis des Forschungsnetzwerkes Alterssicherung (FNA) ausgezeichnet wurde. Frau Wübbeke erhält den mit 5.000 Euro dotierten Preis gemeinsam mit einer weiteren Preisträgerin Ende Oktober in Kassel.

    Die von Prof. Dr. Hermann Scherl an der WiSo-Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg betreute und am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) angefertigte Arbeit zeichnet sich durch eine in dieser Form noch nicht vorgenommene empirische Untersuchung des Übergangs von der der Erwerbs- in die Ruhestandsphase aus, und behandelt damit eine aktuelle und politisch bedeutsame Fragestellung.

    Anhand ausgefeilter statistischer Analyse eines speziell für ihre Untersuchung zubereiteten repräsentativen Datensatzes mit Erwerbsverlaufs- und Renteneintrittsdaten der Geburtsjahrgänge von 1920 bis 1930 kam Frau Wübbeke zu dem Ergebnis, dass die im Beobachtungszeitraum von1975 bis 1995 häufig erfolgten vorzeitigen Übergänge von Erwerbstätigkeit in Rente nicht allein durch dafür günstige Änderungen im Sozialrecht gefördert wurden, sondern oft auch durch personalpolitische Maßnahmen von Betrieben zur Trennung von älteren Arbeitnehmern und die geringen Wiederbeschäftigungschancen nach eingetretener Arbeitslosigkeit verursacht wurden. Daraus zieht die Verfasserin die rentenpolitische Folgerung, dass bereits vorgenommene und weiter geplante Anhebungen der Altersgrenzen für abschlagsfreien Rentenbezug, bzw. größere Rentenabschläge für vorzeitigen Rentenbezug, die damit angestrebte Wirkung einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit bei einer Teilgruppe der Arbeitnehmer wahrscheinlich verfehlen, so lange es nicht zu einer deutlichen Verbesserung der betrieblichen Arbeitsnachfrage für ältere Arbeitnehmer kommt.

    Christina Wübbeke studierte von 1994 bis 1998 Sozialwissenschaften an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen- Nürnberg. Von 1999 bis 2001 wurde ihre Dissertation durch ein Promotionsstipendium des IAB gefördert, an dem sie derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin angestellt ist. Im Wintersemester 2003/2004 wurde sie an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät promoviert. Die Dissertation von Frau Wübbeke wird demnächst in der vom IAB herausgegebenen Publikationsreihe "Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung" veröffentlicht.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Hermann Scherl
    Professur für Sozialpolitik

    Tel: 0911/5302-640
    hermann.scherl@wiso.uni-erlangen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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