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14.02.2025 12:28

Volkswagenstiftung fördert Projekt zu mittelgroßen Farmen in Afrika

Gabriele Meseg-Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    1,6 Millionen Euro für das Global South Studies Center der Universität zu Köln über vier Jahre / Die Forschenden untersuchen das Entstehen mittelgroßer Farmbetriebe seit den 2000er Jahren in Teilen des ländlichen Afrikas

    Das Forschungsprojekt „Medium-Scale Farmers in Rural Africa“, geleitet von Professor Dr. Clemens Greiner und Professor Dr. Michael Bollig vom Global South Studies Center (GSSC), wird mit rund 1,6 Mio. Euro von der Volkswagenstiftung gefördert. Das Forschungsteam untersucht das Aufkommen mittelgroßer Farmbetriebe seit den 2000er Jahren in Teilen des ländlichen Afrikas. Ausgelöst wird das Phänomen häufig durch die Investition von nicht-agrarischen, urbanen Einkommen in landwirtschaftliche Betriebe. Die Forschenden gehen der Frage nach, welche Auswirkungen auf die Landbevölkerung, auf Armut und Ungleichheit zu verzeichnen sind und welche sozialen, ökonomischen und politischen Implikationen sich daraus ergeben.

    Bisher gibt es zu wenig Untersuchungen des Phänomens der mittelgroßen Farmbetriebe in Afrika, wie Clemens Greiner moniert. In der wissenschaftlichen Literatur werden derzeit zwei Standpunkte vertreten: Auf der einen Seite wird hier eine neue Generation gebildeter Unternehmer gesehen, die die landwirtschaftliche Produktion ankurbeln und so zur Armutsbekämpfung und zum Wirtschaftswachstum beitragen. Auf der anderen Seite wird mit diesem Phänomen der Aufstieg einer wohlhabenden und politisch gut vernetzten urbanen Elite verbunden, die die Almende kommerzialisiert und spekulative Investitionen auf Kosten der armen Landbevölkerung tätigt.

    Für ein grundlegendes Verständnis mangele es an empirischen Fallstudien, so Professor Greiner: „Wir möchten mit unserem Projekt dazu beitragen, diese Lücke zu schließen, indem wir uns auf Akteursstrategien konzentrieren und dabei Variablen, wie beispielsweise Stadt-Land-Beziehungen oder landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten heranziehen, die die Auswirkungen von Reichtum auf die betroffenen ländlichen Gesellschaften beeinflussen“, sagt der Ethnologe.

    „Der Rektor der Universität zu Köln, Professor Dr. Joybrato Mukherjee äußert sich erfreut über die Förderung des Projektes: „Das ist eine großartige Nachricht. Das Projekt gehört zu der wichtigen Key Profile Area ‚Global South Studies‘ unserer Universität, die wissenschaftliche Projekte zu den kulturellen, sozialen und ökonomischen Veränderungen im Globalen Süden vereint. Ich danke der Volkswagenstiftung für ihre Förderung dieses Projektes und beglückwünsche die antragstellenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.“
    An dem Projekt beteiligt sind außerdem weitere Kooperationspartner*innen: Professor Dr. Kojo Amanor, University of Ghana, Accra, Ghana; Professor Dr. Emmanuel Sulle, Aga Khan University, Arusha, Tansania; Professor Dr. Ruth Hall, University of the Western Cape, Bellville, Südafrika.
    Das interdisziplinäre Forschungsteam kombiniert ethnologische und politisch-ökonomische Ansätze und verbindet die Ressourcen von vier Universitäten, um das Phänomen partizipativ und gleichberechtigt an Forschungsstandorten in Namibia, Ghana und Tansania zu untersuchen. Neben wissenschaftlichen Publikationen ist eine breit angelegte Wissenschaftskommunikation unter anderem durch Blogposts, Podcasts, animierte Videos und Policy Briefs geplant.

    Das GSSC bündelt global vernetzte, interdisziplinäre Forschung zu Themen wie Migration, Nachhaltigkeit und Infrastrukturen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Thematisch liegt ein besonderer Fokus auf Mensch-Umwelt Beziehungen. Es bietet zudem eine unterstützende Struktur für wissenschaftliche Projekte und strebt an, Forschungsergebnisse nicht nur einem akademischen Publikum, sondern auch einer breiten interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das GSSC ist eins von acht Kernprofilbereichen (Key Profile Areas - KPAs) der Universität zu Köln. KPAs sind thematisch definierte Forschungsbereiche von hoher wissenschaftlicher und/oder gesellschaftlicher Relevanz.

    Inhaltlicher Kontakt:
    Professor Dr. Clemens Greiner
    Global South Studies Center, Universität zu Köln
    +49 221 470 76654
    clemens.greiner@uni-koeln.de

    Presse und Kommunikation:
    Robert Hahn
    +49 221 470 2396
    r.hahn@verw.uni-koeln.de

    Verantwortlich: Dr. Elisabeth Hoffmann – e.hoffmann@verw.uni-koeln.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Meer / Klima
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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