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03.03.2025 11:01

Wie häufig ist Mobbing in der Arbeitswelt?

Medizinische Fakultät: Anne Grimm Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Eine Studie der Universität Leipzig im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales liefert aktuelle Erkenntnisse über Mobbing am Arbeitsplatz. Die Forschungsergebnisse sind Grundlage des aktuellen Mobbingreports und zeigen, dass 6,5 Prozent der abhängig Beschäftigten in Deutschland von Mobbing durch Kolleg:innen und/oder Vorgesetzte betroffen sind.

    Besonders auffällig an den Ergebnissen ist der Alterseffekt: Jüngere Menschen und Auszubildende sind häufiger von Mobbing betroffen als ältere Beschäftigte. So sind 11,4 Prozent der Beschäftigten im Alter von 18 bis 29 Jahren Mobbing am Arbeitsplatz ausgesetzt, aber nur 3,2 Prozent der Beschäftigten im Alter von 50 bis 59 Jahren. Grundlage war eine repräsentative Befragung von 5.015 Erwerbstätigen in Deutschland, die am Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig durchgeführt wurde.

    Ebenso zeigt sich, dass 8,1 Prozent der Menschen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status im Vergleich zu 3,6 Prozent der Menschen mit einem hohen sozioökonomischen Status betroffen sind. Zudem haben laut der Studie 20 Prozent der Menschen, die im Beruf unter Mobbing leiden, einen Migrationshintergrund. Bei Personen, die nicht von Mobbing betroffen sind, haben 13,5 Prozent einen Migrationshintergrund.

    Handlungsbedarf in den Betrieben

    Die Studie verdeutlicht auch die erheblichen gesundheitlichen und arbeitsbezogenen Folgen des Mobbings: Betroffene zeigen eine deutlich geringere Arbeitszufriedenheit und eine schlechtere Selbstbewertung ihres Gesundheitszustands. Die Forschenden empfehlen, dass Präventionsmaßnahmen auf mehreren Ebenen ansetzen sollten. „Es gibt Handlungsbedarf, denn im Arbeitskontext stellt Mobbing eine relevante Belastung dar“, konstatiert Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller, Direktorin des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health. „Neben einer verstärkten Sensibilisierung der Beschäftigten sind gezielte Schulungen von Führungskräften und weitere Maßnahmen in den Betrieben erforderlich. Dazu zählen unter anderem anonyme Anlaufstellen und klare Verhaltensrichtlinien, die aktiv vorgelebt werden“, sagt Privatdozentin Dr. Margit Löbner, Leiterin der Studie.

    Ergänzend zu der Befragung wurden Interviews mit Betroffenen, Expert:innen und Führungskräften durchgeführt. Die Auswertung verdeutlicht die langwierigen psychischen, sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen von Mobbing. Neben den Belastungen für die direkt Betroffenen können sich auch negative Konsequenzen für unbeteiligte Kolleg:innen, betriebliche Abläufe sowie das private Umfeld ergeben.

    Forschungsbericht erschienen

    Ausführliche Informationen zur Studie finden sich in dem dazugehörigen Forschungsbericht, der jetzt unter dem Titel „Repräsentative Studie zum Thema Mobbing in der Arbeitswelt in der Bundesrepublik Deutschland“ vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) veröffentlicht wurde.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    PD Dr. Margrit Löbner
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health
    Medizinische Fakultät, Universität Leipzig
    Telefon: +49 341 97-24591
    E-Mail: Margrit.Loebner@medizin.uni-leipzig.de


    Originalpublikation:

    https://www.publikationen-bundesregierung.de/pp-de/publikationssuche/studie-mobb...


    Bilder

    In der Studie wurde deutlich, dass jüngere Menschen stärker von Mobbing am Arbeitsplatz betroffen sind.
    In der Studie wurde deutlich, dass jüngere Menschen stärker von Mobbing am Arbeitsplatz betroffen si ...

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    PD Dr. Margrit Löbner
    PD Dr. Margrit Löbner

    privat


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    In der Studie wurde deutlich, dass jüngere Menschen stärker von Mobbing am Arbeitsplatz betroffen sind.


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    PD Dr. Margrit Löbner


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