Informatik als Schlüsselkompetenz in einer digital geprägten Welt
Am Institut für Informatik der Freien Universität Berlin findet am 6. März die 21. Tagung zur Schulinformatik in Berlin und Brandenburg statt. Die von den Ländern Berlin und Brandenburg als Fortbildungsveranstaltung anerkannte Tagung richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer, die das Fach Informatik unterrichten, sowie an Entscheidungsträger im Bildungsbereich.
Erwartet werden über 150 Informatiklehrkräfte, um in zwei Hauptvorträgen, 16 Workshops und Diskussionsrunden praxisnahe Einblicke in aktuelle Entwicklungen zu erhalten – von Künstlicher Intelligenz und Quantencomputing bis hin zu innovativen Unterrichtsmetoden und digitaler Bildung.
Informatische Bildung ist der zentrale Schlüssel, um den digitalen Wandel zu verstehen. Sie vermittelt Schülerinnen und Schülern nicht nur Anwendungskompetenzen, sondern auch grundlegende Kenntnisse über Algorithmen, Datenverarbeitung, Künstliche Intelligenz und die gesellschaftlichen Auswirkungen von IT-Systemen. In der Region Berlin-Brandenburg wird der Großteil der Informatiklehrkräfte am Institut für Informatik und der Dahlem School of Education der Freien Universität Berlin ausgebildet – eine höhere Absolventenzahl in dem Bereich wäre dennoch wünschenswert.
„Obwohl der Wissenschaftsrat schon 2020 die schnelle und flächendeckende Einführung informatischer Bildung empfohlen hat, bleibt das Schulfach Informatik in Berlin und Brandenburg nach wie vor unzureichend verankert. Sein Angebot hängt maßgeblich vom Engagement einzelner Lehrkräfte und Schulleitungen ab. Zusätzlich erschweren bestehende Regelungen die Anwahl des Faches gegenüber anderen, was auch dazu führt, dass insbesondere Mädchen Informatik seltener belegen. Die fehlende Verbindlichkeit an den Schulen hat weitreichende Folgen: ohne fundierte informatische Bildung bleiben Kinder und Jugendliche passive Konsumenten der digitalen Welt – ohne die Fähigkeit, deren Entwicklungen kritisch zu hinterfragen oder aktiv mitzugestalten“, sagt Ralf Romeike, Professor für Didaktik der Informatik der Freien Universität.
Die zunehmende Bedeutung der Informatik in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft steht im Widerspruch zur unzureichenden Verankerung des Fachs in der schulischen Bildung: Berlin und Brandenburg gehören zu den wenigen Bundesländern, in denen Informatikunterreicht nicht für alle Schülerinnen und Schüler verbindlich angeboten wird. „Die jüngsten Investitionen in die IT-Ausstattung von Schulen sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Nun gilt es, die Rahmenbedingungen für den Informatikunterreicht weiter zu verbessern, um Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf eine von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz geprägte Zukunft vorzubereiten“, betont Ralf Romeike.
Die 21. GI-Tagung zur Schulinformatik will deshalb eine Plattform bieten, um Ideen und Konzepte für einen zukunftsorientieren Informatikunterricht zu diskutieren. Organisiert wird die Fortbildungsveranstaltung gemeinsam mit der Fachgruppe „Informatik-Bildung in Berlin und Brandenburg (IBBB) der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI). Die Tagung zur Schulinformatik findet im jährlichen Wechsel an der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität und der Universität Potsdam statt.
Prof. Dr. Ralf Romeike, Freie Universität Berlin, Didaktik der Informatik, E-Mail: ralf.romeike@fu-berlin.de
http://zur Tagung: https://www.mi.fu-berlin.de/inf/groups/ag-ddi/events/ibbb2025.html
http://Mehr zur Fachgruppe IBBB der Gesellschaft für Informatik e.V.: https://fg-ibbb.gi.de/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Informationstechnik, Pädagogik / Bildung
überregional
Schule und Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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