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24.03.2025 15:53

Virtual Reality-Videos erhöhen Umweltbewusstsein

Anna Euteneuer Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    Naturdokumentationen, die als 360° Virtual Reality-Videos präsentiert werden, haben einen stärkeren positiven Effekt als andere Medienformen / Indirekt hat dies einen Einfluss auf die Spendenbereitschaft

    Kölner Medienpsycholog*innen unter Leitung von Professor Dr. Dr. Kai Kaspar untersuchten, welchen Einfluss die Präsentation von Naturschutzdokumentationen via Virtual Reality (VR) im Vergleich zu anderen Medien hat. Virtual Reality Videos sind interaktive 360-Grad-Videos, die es den Zuschauer*innen ermöglichen, in eine digitale Umgebung einzutauchen und diese aus verschiedenen Blickwinkeln zu erkunden, oft mit Hilfe von VR-Headsets oder Brillen. Durch Virtual Reality erhöhte sich bei Studienteilnehmer*innen das Gefühl, in die Erzählung intensiv eingebunden zu sein. Dies bewirkte wiederum eine gesteigerte Umweltschutzmotivation und eine erhöhte Spendenbereitschaft. Die Psycholog*innen veröffentlichten ihre Ergebnisse im Artikel “Virtual reality versus classic presentations of mass media campaigns: Effectiveness and psychological mechanisms using the example of environmental protection“ im Journal Computers in Human Behavior.

    Menschen davon zu überzeugen, sich mit Themen und Problemen zu beschäftigen, die geografisch und emotional weit entfernt scheinen, ist eine der größten Herausforderungen für Organisationen, die sich für Umweltschutz einsetzen. Virtual Reality hat zunehmend an Bedeutung als Instrument zur Förderung wohltätiger Zwecke, etwa in Fundraising-Kampagnen, gewonnen. Den Effekt wollten die Wissenschaftler*innen um Professor Dr. Dr. Kai Kaspar vom Department Psychologie der Universität zu Köln genau untersuchen. Im Rahmen der aktuellen Studie wurden 128 Teilnehmer*innen drei Dokumentationen gezeigt, wobei es vier Gruppen gab, denen die Teilnehmenden zufällig zugeordnet wurden: Einer Gruppe wurden die Dokumentationen als 360° Virtual Reality-Videos dargeboten, eine zweite Gruppe sah diese als normale 2D Videos, eine dritte Gruppe hörte nur die Audiospur analog zu Podcasts und eine vierte Gruppe las einen entsprechenden Text.

    Im Anschluss jeder Dokumentation bewerteten die Teilnehmer*innen ihr subjektives Gefühl, in der dargestellten Szene physisch anwesend gewesen zu sein, ihr Empfinden, in die Erzählung intensiv eingebunden gewesen zu sein sowie ihr emotionales affektives Empfinden. Zudem wurden die Teilnehmenden nach ihrer eigenen Motivation, die Umwelt schützen zu wollen, sowie nach der Bereitschaft und Höhe einer Spende befragt, die sie bereit wären, für die präsentierte Kampagne zu geben.

    Die Ergebnisse des Experiments zeigen, dass Virtual Reality im Vergleich zu den anderen Darbietungsformen ein stärkeres Gefühl erzeugte, in der dargestellten Szene physisch anwesend und in die Erzählung intensiv eingebunden zu sein sowie einen stärkeren positiven Affekt erzeugte.

    Die Studie demonstriert demnach das besondere Potential von Virtual Reality als Präsentationsmedium von Umweltschutzkampagnen und hebt die Bedeutung des Narrativs in diesem Kontext hervor. „Erzählte Geschichten, hier am Beispiel von Umweltschutzkampagnen, können durch Virtual Reality eine besondere Wirkkraft entfalten. Diese intensive Erfahrung kann eigene Einstellungen und Verhaltensabsichten stärker beeinflussen als traditionelle Medienformate“, Professor Kaspar. „Das Wissen um dieses Ergebnis ist daher sowohl für Medienschaffende und Organisationen wertvoll, als auch für Forschende, denn bisherige Modelle der Medienwirkung sollten entsprechend aktualisiert oder erweitert werden.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Professor Dr. Dr. Kai Kaspar
    Department Psychologie
    +49 221 470 2347
    kkaspar@uni-koeln.de


    Originalpublikation:

    https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0747563225000901?via%3Dihub


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Psychologie, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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