Manon Garcia erhält den mit 200.000 Euro dotierten Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft für ihre philosophischen Studien mit hoher sozialer und politischer Relevanz
Jun.-Prof. Dr. Manon Garcia vom Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin wird als eine von nur zehn Wissenschaftler*innen mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2025 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet. Der Preis ist nach dem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten Heinz Maier-Leibnitz benannt und gilt als wichtigste Auszeichnung in Deutschland für Forschende in der Aufbauphase ihrer Karriere.
In diesem Jahr wurden 180 Wissenschaftler*innen aus allen Fachgebieten für den die Auszeichnung vorgeschlagen. Die zehn Preisträger*innen erhalten jeweils 200.000 Euro, die sie bis zu drei Jahre für ihre weitere Forschungsarbeit verwenden können. Verliehen wird der Heinz Maier-Leibnitz-Preis am 3. Juni in Berlin.
Mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis würdigt die Deutsche Forschungsgemeinschaft das eigenständige wissenschaftlichen Profil von Jun.-Prof. Dr. Manon Garcia, mit dem sie die philosophische Fachcommunity bereichert sowie ihre Dissertation zum Thema „Consenting to One’s Submission: A Philosophical Problem”. Das Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und ist im Deutschen unter dem Titel „Wir werden nicht unterwürfig geboren. Wie das Patriarchat das Leben von Frauen bestimmt“ im renommierten Suhrkamp-Verlag erschienen. Ebenfalls bei Suhrkamp verlegt wurde Garcias zweites Buch, „Das Gespräch der Geschlechter. Eine Philosophie der Zustimmung“, das wie zuvor die Dissertation aus dem Englischen in zahlreiche weitere Sprachen übersetzt wurde.
„Was bedeutet es, frei zu sein, frei zu entscheiden und zu handeln? Wann und warum nehmen sich Menschen die Freiheit, auf Freiheit zu verzichten? Und welche Rolle spielt dabei die Unterscheidung von Mann und Frau? Manon Garcia wirft diese fundamentalen Fragen aus Perspektive der praktischen Philosophie auf neue Weise auf. Bereits in ihrer Dissertation legte sie eines der wichtigsten Bücher zur Philosophie Simone de Beauvoirs vor und entfaltete darin eine originelle feministische Perspektive: Die Unterwerfung der Frau wird nicht nur als das von außen kommende Verhindern von Emanzipation aufgefasst, sondern auch als eine selbstbestimmte Entscheidung, ob aus Gewohnheit oder sogar Lust. Zudem beschäftigt sich Garcia mit der Frage der Zustimmung und der Einvernehmlichkeit im Kontext sexueller Handlungen. Sie untermauert empirisch, dass Vergewaltigungen normaler sind, als es die öffentlichen Debatten darüber wahrhaben wollen. Wie kann das sein, und was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Manon Garcias philosophische Studien sind damit auch von hoher sozialer und politischer Relevanz“, begründete die DFG die Auszeichnung bei der Bekanntgabe der Preisträger*innen am 28. März.
Manon Garcia, geboren 1985, hat in Frankreich an der École Normale Supérieure und der Université 1 Panthéon Sorbonne studiert. Nach Stationen an den Universitäten Chicago, Harvard und Yale forscht und lehrt sie seit 2022 als Junior-Professorin mit Tenure-Track am Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin. Ihre Interessens- und Arbeitsschwerpunkte sind feministische Moralphilosophie und politische Philosophie, Philosophie der Sexualität, Theorien der Unterwerfung, Unterordnung und Unterdrückung sowie Philosophie der Sozialwissenschaften (insbesondere Ökonomie und Rechtsphilosophie). Als Principal Investigator forscht Garcia, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, derzeit zu "sexueller Handlungsfähigkeit und der Ethik der erotischen Erfahrung" sowie im Graduiertenkolleg 2638 "Normativität, Kritik, Wandel" der Freien Universität Berlin.
Jun.-Prof. Dr. Manon Garcia, Freie Universität Berlin, Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften, E-Mail: manon.garcia@fu-berlin.de
http://zum Heinz Maier-Leibnitz-Preis: https://www.dfg.de/de/gefoerderte-projekte/preistraeger-innen/leibnitz-preis
http://zu Jun.-Prof. Dr. Manon Garcia: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/institut/mitarbeiter/profess...
Die Philosophin Manon Garcia
Claire Simon
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Philosophie / Ethik
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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