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23.04.2025 14:30

Neue Wirkstoffe mit „Sekundenkleber“: Auftakt zur Fortsetzung des Zukunftsclusters PROXIDRUGS

Dr. Markus Bernards Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Neue Therapieansätze für Krebs, neurodegenerative Leiden, Entzündungskrankheiten oder Infektionen entwickelt der Zukunftscluster PROXIDRUGS, der vom Bundesforschungsministerium (BMBF) seit 2021 gefördert wird. Aus Anlass der 2025 beginnenden zweiten Phase veranstaltete der Cluster jetzt an der Goethe-Universität einen Vortrags- und Diskussionsabend für Bürgerinnen und Bürger, um über die Forschung zu informieren. Zu Gast waren unter anderem Hessens Forschungsminister Timon Gremmels und BMBF-Referatsleiter Mitja Müller.

    FRANKFURT. Viele Krankheiten werden durch außer Kontrolle geratene oder fehlerhaft funktionierende Proteine verursacht. Etablierte Strategien der Wirkstoff-Forschung zielen daher darauf ab, Proteine zu blockieren, um beispielsweise das unkontrollierte Wachstum von Krebszellen zu stoppen.

    Allerdings lassen sich nur 20 Prozent aller krankheitsrelevanten Proteine, die etwa bei Krebs oder neurodegenerativen Leiden, bei Entzündungskrankheiten oder bei Infektionen eine Rolle spielen, durch klassische, kleine Moleküle blockieren. Die verbleibenden 80 Prozent der krankheitsrelevanten Proteine sind bislang therapeutisch nicht zugänglich.

    Im BMBF-geförderten Zukunftscluster PROXIDRUGS treiben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Entwicklung einer neuen Wirkstoffklasse voran, die das zelleigene Verwertungssystem für Proteine einbezieht. Prof. Ivan Đikić, Direktor des Instituts für Biochemie II der Goethe-Universität und Sprecher des Zukunftsclusters PROXIDRUGS, erläutert: „Unser Körper besitzt ein ausgeklügeltes System, um defekte, überflüssige oder schädliche Proteine zu entsorgen. Wir programmieren dieses System um, um gezielt krankheitsrelevante Proteine abzubauen, indem wir in der Zelle eine räumliche Nähe zu Abbausystemen herstellen. Wir sprechen von Proximitätsinduktion, die man sich auch als molekularen Sekundenkleber vorstellen kann."

    Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, ist überzeugt: „Die erneute umfangreiche Förderung des BMBF ist eine Auszeichnung für die hervorragende Arbeit, die Wissenschaft und Wirtschaft bei PROXIDRUGS leisten. Die hier entwickelte neue Generation von Wirkstoffen haben das Potenzial, medizinische Grenzen zu verschieben: Sie erreichen mehr krankheitsverursachende Proteine und können zu einem Paradigmenwechsel in der Wirkstoffentwicklung beitragen. Wissenschaft ist ein entscheidender Faktor für mehr Innovationen und damit für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Dafür müssen wissenschaftliche Erkenntnisse schnell in die Anwendung und Umsetzung gebracht werden. Regionale Innovationsnetzwerke wie PROXIDRUGS sind hierfür ein wichtiger Schlüssel.“

    Dr. Ulrich Breuer, Kanzler der Goethe-Universität Frankfurt, sagte: „Die Erfolgsgeschichte von PROXIDRUGS ist ein exzellentes Beispiel für die regionale Kraft, die wir durch Kooperationen der Rhein-Main-Universitäten Frankfurt, Darmstadt und Mainz entfalten, indem wir auch unsere starken Partner in Wissenschaft und forschender Industrie einbinden. Die vielversprechenden Ergebnisse und das starke Wachstum des Netzwerkes in den vergangenen Jahren lassen uns mit großer Spannung auf diese zweite Förderphase blicken.“

    Der „Clusters4Future“-Wettbewerb des BMBF wurde im Sommer 2019 ins Leben gerufen, um den Wissens- und Technologietransfer in aufstrebenden Innovationsfeldern an regionalen Spitzenstandorten gezielt zu fördern. Insgesamt werden 14 Zukunftscluster in bis zu drei aufeinanderfolgenden Umsetzungsphasen unterstützt. PROXIDRUGS hat nach einer erfolgreichen Zwischenbegutachtung nun die zweite Umsetzungsphase angetreten.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Ivan Ðikić
    Institut für Biochemie II
    und Buchmann Institut für molekulare Lebenswissenschaften
    Goethe-Universität Frankfurt
    Tel: +49 (0) 69 6301-5964
    dikic@biochem2.uni-frankfurt.de


    Weitere Informationen:

    https://www.puk.uni-frankfurt.de/157032007/Wirkstoffforschung_an_der_Goethe_Univ... Zukunftscluster PROXIDRUGS erhält Förderung für weitere drei Jahre (22.8.2024)


    Bilder

    Fortsetzung von PROXIDRUGS: Dr. Ulrich Breuer, GU; Mitja Müller, BMBF; Maike Windbergs, GU; Timon Gremmels, HMWK; Ivan Ðikić, GU, Daniela Krause, JGU; Manfred Schubert-Zszilavecz, House of Pharma, Aimo Kannt, Fraunhofer-ITMP, Otto Russe H.o.Ph. (v.l.)
    Fortsetzung von PROXIDRUGS: Dr. Ulrich Breuer, GU; Mitja Müller, BMBF; Maike Windbergs, GU; Timon Gr ...
    Jürgen Lecher
    Goethe-Universität Frankfurt

    Publikumsdialog mit PROXIDRUGS: Moderator Andreas Horchler; Prof. Maike Windbergs, Goethe-Universität (GU), Prof. Aimo Kannt, Fraunhofer-ITMP/GU; Prof. Daniela Krause, Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Dr. Ingo Hartung, Merck Healthcare (v.l.)
    Publikumsdialog mit PROXIDRUGS: Moderator Andreas Horchler; Prof. Maike Windbergs, Goethe-Universitä ...
    Jürgen Lecher
    Goethe-Universität Frankfurt


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Fortsetzung von PROXIDRUGS: Dr. Ulrich Breuer, GU; Mitja Müller, BMBF; Maike Windbergs, GU; Timon Gremmels, HMWK; Ivan Ðikić, GU, Daniela Krause, JGU; Manfred Schubert-Zszilavecz, House of Pharma, Aimo Kannt, Fraunhofer-ITMP, Otto Russe H.o.Ph. (v.l.)


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    Publikumsdialog mit PROXIDRUGS: Moderator Andreas Horchler; Prof. Maike Windbergs, Goethe-Universität (GU), Prof. Aimo Kannt, Fraunhofer-ITMP/GU; Prof. Daniela Krause, Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Dr. Ingo Hartung, Merck Healthcare (v.l.)


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