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30.04.2025 14:00

Social Media: Was muss sich für die mentale Gesundheit junger Menschen ändern?

Blandina Mangelkramer Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Europäisches Verbundprojekt mit FAU-Beteiligung wird mit 1,5 Millionen Euro gefördert

    Wie müssen wir Soziale Medien neu denken, um die mentale Gesundheit junger Menschen zu verbessern? Das untersucht das internationale Forschungsprojekt „PROMISE: Promoting Well-Being in Preteens, Adolescents, and Young Adults – Toward Improved Social Media Policies”. Mit dabei: Prof. Adrian MeierProfessur für Kommunikationswissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Das Projekt wird unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für drei Jahre mit insgesamt 1,5 Millionen Euro gefördert.

    Soziale Medien sind besonders für junge Menschen längst ein fester Bestandteil ihres Lebens geworden. Gleichzeitig erhärtet sich der Verdacht einer länderübergreifenden Krise der mentalen Gesundheit unter jungen Menschen. Dass viele von ihnen die sozialen Medien intensiv nutzen, wird häufig als eine mögliche Ursache benannt. Das Team des interdisziplinären Projektes will diesen Verdacht lösungsorientiert untersuchen, um die mentale Gesundheit junger Menschen zu verbessern. Die DFG sowie weitere Forschungsförderer finanzieren das Projekt im Rahmen des europäischen CHANSE/NORFACE-Programms „Enhancing well-being for the future“ für drei Jahre mit insgesamt 1,5 Millionen Euro.

    Maßnahmen identifizieren, die Social Media für junge User/-innen verbessern

    Ziel des Projektes ist es, die Wirkung von Social Media-Plattformen wie TikTok, Instagram oder Snapchat auf die mentale Gesundheit junger Menschen durch konkrete, altersspezifische Maßnahmen zu verbessern. Diese sogenannten „Policies“ umfassen beispielsweise ein verändertes Design der Plattformen, etwa wenn problematische Inhalte wie Hassnachrichten durch angepasste Algorithmen gefiltert oder bestimmte Plattform-Features verboten werden. „Uns geht es insbesondere um Features, die ein unkontrolliertes oder schädliches Nutzungsverhalten begünstigen“, erklärt Prof. Adrian Meier, der als Kommunikationswissenschaftler an dem Projekt beteiligt ist. „Zum Beispiel das Infinite Scrolling, bei dem User theoretisch unendlich lang weiterscrollen können, da die Plattform immer neue Inhalte lädt. Hier fehlt ein ‚Stoppschild‘.“

    Die Forschenden wollen solche Maßnahmen systematisieren und auf ihr Potenzial prüfen, das digitale Wohlbefinden junger Menschen zu verbessern. Um Maßnahmen zu identifizieren, die auf junge Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen zugeschnitten sind, untersuchen die Forschenden die Altersgruppen Vorpubertierende (10–12 Jahre), Jugendliche (13–17 Jahre) und junge Erwachsene (18–25 Jahre).

    Maßnahmen in Experimenten prüfen

    Der Prozess, die Maßnahmen zu systematisieren und zu prüfen, startet damit, die derzeitige Forschungslage zusammenzufassen. „Wir wollen uns erstmal einen Überblick über die Maßnahmen verschaffen, die im Raum stehen, und einschätzen, wie evidenzbasiert sie sind“, erläutert Adrian Meier. Auf dieser Basis wollen die Forschenden verschiedene Experimente durchführen. Ein Beispiel: Die Teilnehmenden nutzen eine Instagram-artige Social-Media-Umgebung, in der bestimmte Features nicht enthalten sind, es also beispielsweise nicht möglich ist, unendlich zu scrollen. Die Teilnehmenden beantworten dann über mehrere Wochen Fragebögen über ihre Nutzungserfahrungen und ihr Wohlbefinden, parallel dazu werden ihre digitalen Verhaltensdaten erfasst. Um eine möglichst aussagekräftige Datengrundlage für zukünftige europäische Regulierung zu erhalten, stammen die Teilnehmenden aus allen fünf Ländern der Projektbeteiligten.

    Das Ziel: evidenzbasierte Handlungsempfehlungen

    Aus ihren Ergebnissen wollen die Forschenden evidenzbasierte Handlungsempfehlungen ableiten, welche die mentale Gesundheit und die Bedürfnisse junger Menschen schützen. Um diese Empfehlungen nachhaltig zu verbreiten, arbeiten die Forschenden mit verschiedenen Praxispartnern, NGOs und europäischen Regulierungsbehörden zusammen. Außerdem ermöglichen ein Jugendbeirat sowie Co-Creation-Workshops die Mitwirkung junger Menschen bei der Gestaltung der Maßnahmen.

    Ansprechpartner für Medien:
    Prof. Dr. Adrian Meier
    Professur für Kommunikationswissenschaft
    adrian.meier@fau.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Adrian Meier
    Professur für Kommunikationswissenschaft
    adrian.meier@fau.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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