In zwei öffentlichen Vorlesungen wird Hayles darlegen, inwieweit Kriterien von Kognition auf Künstliche Intelligenz angewendet werden können und wie der Gebrauch von Large Language Models (LLMs) langfristig das menschliche Schreiben und das Archiv menschlicher Texte verändern wird.
Vom 14. bis zum 16. Mai 2025 hält N. Katherine Hayles als Albertus-Magnus-Professorin zwei öffentliche Vorlesungen und ein Seminar an der Universität zu Köln. Hayles ist James B. Duke Distinguished Professor Emerita of Literature und Distinguished Research Professor of English an der University of California in Los Angeles (UCLA). In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich insbesondere mit dem Zusammenspiel von Wissenschaft, Literatur, Medien und Technologien im 20. und 21. Jahrhundert. Besondere Aufmerksamkeit erhielt ihre Forschung im Bereich von Technikgeschichte und Kybernetik, der Wissenschaft der Steuerung, Regelung und Kommunikation von Organismen und Maschinen. Bekannt wurde sie unter anderem durch ihr Buch „How We Became Posthuman. Virtual Bodies in Cybernetics, Literature and Informatics“.
Termine:
Mittwoch, 14. Mai 2025, 19.30 Uhr
1. Vorlesung: Modes of Cognition: How AI Creates Meaning
Aula (Hauptgebäude), Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln
Donnerstag, 15. Mai 2025, 19.30 Uhr
2. Vorlesung: AI as Writer / Reader / Critic: Implications for the Humanities
Aula (Hauptgebäude), Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln
Freitag, 16. Mai 2025, 12.00 Uhr
Public Seminar on Large Language Models
Hörsaal XII (Hauptgebäude), Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln
Die Vorlesungen sind öffentlich, die Teilnahme am Seminar ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich: https://amp.phil-fak.uni-koeln.de/anmeldung
Die Veranstaltungen finden auf Englisch statt.
In dem ersten Vortrag stellt N. Katherine Hayles fünf Kriterien vor, nach denen ein System als kognitiv gelten kann, und testet sie an minimal kognitiven Systemen wie Pflanzen und Bakterien. Anschließend werden die gleichen Kriterien auf Large Language Models (LLMs) wie GPT-4 und ChatGPT angewandt, um zu zeigen, dass auch diese als kognitive Systeme gelten. Unter Verwendung des Konzepts der „Umwelt“ oder Weltumgebung wird der Vortrag Überschneidungen und Unterschiede aufzeigen zwischen der Welt, die der Mensch durch seine sensorisch-neurologischen Fähigkeiten erschafft, und den Welten, die LLMs erschaffen.
Im zweiten Vortrag geht Professorin Hayles auf große Sprachmodelle wie ChatGPT und Gemini ein. Diese KI-Systeme sind als erste ihrer Art in der Lage, Texte und Antworten zu erstellen, die denen des Menschen gleichwertig sind. Dies wirft eine Vielzahl von Fragen auf, unter anderem, welche Auswirkungen KI-verfasste Texte auf das Jahrhunderte alte Archiv der von Menschen verfassten Texte haben werden.
Nach vielen namhaften Wissenschaftler*innen, darunter Jean-Luc Nancy, Giorgio Agamben, Noam Chomsky, Martha Nussbaum, John Searle, Judith Butler, Eva Illouz oder David Wengrow, wurde mit N. Katherine Hayles bereits zum 18. Mal eine Persönlichkeit von internationaler Geltung auf die 2005 eingerichtete Albertus-Magnus-Professur berufen. Die Professur ist nach dem mittelalterlichen Universalgelehrten Albertus Magnus benannt, der Mitte des 13. Jahrhunderts die Generalstudien des Dominikanerordens in Köln leitete und als einer der geistigen Väter der 1388 gegründeten Universität gilt.
Professor Dr. Andreas Speer
Thomas-Institut der Universität zu Köln
+49 221 470 2309
andreas.speer@uni-koeln.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Pressetermine
Deutsch
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