Nürnberg/Düsseldorf. Nach Jahren des Stillstands kommt wieder Bewegung in die Reanimationsversorgung in Deutschland – und zwar in die richtige Richtung: Sowohl die Quote der Wiederbelebungen durch Ersthelfende als auch die der telefonischen Anleitung zur Reanimation (Telefon-CPR) sind im Jahr 2024 gestiegen. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Deutschen Reanimationsregisters hervor, die beim heutigen Jahrestreffen in Düsseldorf vorgestellt wurden.
Für die Auswertung wurden Daten von 198 Notarzt- und Rettungsdiensten aus dem gesamten Bundesgebiet herangezogen, die Teilnehmende am Deutschen Reanimationsregister sind. Gemeinsam decken sie eine Versorgungsregion mit rund 42 Millionen Menschen ab. Aus dieser Gesamtgruppe wurde zusätzlich eine sogenannte Referenzgruppe gebildet – 44 Standorte mit besonders vollständiger und qualitativ hochwertiger Dokumentation. Die Auswertungsergebnisse werden sowohl für die Gesamtmenge als auch auf Basis der Referenzgruppe dargestellt. Diese doppelte Datengrundlage erlaubt zuverlässige Hochrechnungen und valide Rückschlüsse auf die Reanimationsversorgung in Deutschland.
Endlich wieder ein Aufwärtstrend
In der Referenzgruppe ist der Anstieg bei der Ersthelfenden-Reanimationsquote besonders deutlich: Sie erhöhte sich von 50,7 Prozent im Jahr 2023 auf 55,4 Prozent im Jahr 2024. Im Gesamtdatensatz liegt die Quote mit 52,0 Prozent rund zwei Prozentpunkte höher als im Vorjahr. „Diese Entwicklung ist ermutigend und zeigt, dass die langjährigen Anstrengungen in der Bevölkerung Wirkung zeigen“, erklärt Prof. Dr. Matthias Fischer, Mitglied im Organisationskomitee des Deutschen Reanimationsregisters. „Nach einem längeren Plateau sehen wir endlich wieder einen Aufwärtstrend – das sollte uns ermutigen, den eingeschlagenen Weg entschlossen weiterzugehen.“
Prof. Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Sprecher des Organisationskomitees des Reanimationsregisters betont: „Die aktuelle Entwicklung ist ein wichtiger Schritt, aber wir sind noch weit entfernt von skandinavischen Vorbildern, die Ersthelfenden-Reanimationsquoten von über 70 Prozent erreichen. Was wir brauchen, sind gesetzlich verankerte Reanimationsschulungen an Schulen und passgenaue Trainingsangebote für Erwachsene – niedrigschwellig, regelmäßig und lebensnah. Denn im Ernstfall zählt jede Sekunde. Jede und jeder kann ein Leben retten.“
Noch ausgeprägter ist der Zuwachs bei der Telefonreanimation. In der Referenzgruppe stieg die Quote von 33,0 im Jahr 2023 auf 40,4 Prozent im Jahr 2024. Bei der Gesamtmenge lag die Quote bei 37,3 Prozent (Vorjahr: 33,9 Prozent). „Auch das ist ein starkes Signal“, betont Prof. Fischer. „Die telefonische Anleitung durch die Leitstellen hilft Ersthelfenden, die Hemmschwelle zu überwinden und trägt wesentlich dazu bei, die Überlebenschancen zu verbessern. Diese Form der Unterstützung muss flächendeckend verfügbar und konsequent umgesetzt werden.“
Mit insgesamt über 560.000 Datensätzen – darunter knapp 80.000 neue Fälle aus dem Jahr 2024 – ist das Deutsche Reanimationsregister die größte notfallmedizinische Datenbank im deutschsprachigen Raum. Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI), Trägerin des Registers, engagiert sich seit vielen Jahren mit Kampagnen wie der „Woche der Wiederbelebung“, den Bad Boller Reanimations- und Notfallgesprächen und weiteren Initiativen für eine verbesserte Reanimationsversorgung. Entscheidend sei es, die Bevölkerung flächendeckend und regelmäßig in Reanimationsmaßnahmen zu schulen – altersübergreifend und praxisnah.
https://www.dgai.de/aktuelles-patientinnen-projekte/pressemitteilungen/2376-zahl...
https://www.reanimationsregister.de
DGAI und Reanimationsregister sind überzeugt: Trainingsangebote für Erwachsene - niedrigschwellig, r ...
IRuN/UKSH Kiel
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
DGAI und Reanimationsregister sind überzeugt: Trainingsangebote für Erwachsene - niedrigschwellig, r ...
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