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08.05.2025 14:13

Koloniale Ikonographie im Atlantischen Raum

Dr. Dirk Frank Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Kantorowicz Lecture des Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften (FZHG) an der Goethe-Universität: Die Harvard Kunsthistorikerin Cécile Fromont spricht über einen barocken Wandteppich und seine kolonialen Verflechtungen bis in die Gegenwart.

    FRANKFURT. Eine tropische Menagerie in einer üppigen Landschaft umgibt fast unmerkliche menschliche Figuren und architektonische Strukturen in den acht Tableaus der Anciennes Indes, einer barocken Tapisserie aus der französischen Königlichen Manufaktur der Gobelins. Der Vortrag von Cécile Fromont geht den Quellen, der Herkunft und der Rezeption des visuellen Programms nach, das den Erfolg dieser Tapesserie vom 17. Jahrhundert bis heute begründet. Beleuchtet werden soll die langen vergessenen afrikanischen Quellen ihrer Ikonographie und die bisher unsichtbare koloniale Dimension, die in ihren verführerischen exotischen Tableaus steckt. Der Vortrag stellt die Entstehung dieser Tapisserie in den Kontext der atlantischen Welt der frühen Neuzeit und setzt sie in einen dynamischen Dialog mit jüngeren Diskussionen über ihre Darstellung als historisch und sozial aufgeladene Objekte des europäischen Kunstbesitzes.

    The Discreet Charm of the Old Indies. Kongo, Brazil, and Colonial Fantasy
    in a French Baroque Tapestry
    21. Mai 2025, 18.15 Uhr, Cas. 1.812,
    Campus Westend, Goethe-Universität

    Cécile Fromont ist Professorin für Kunst- und Architekturgeschichte an der Harvard University und Fakultätsleiterin der Cooper Gallery am Hutchins Center in Harvard.
    Sie ist die Autorin mehrerer preisgekrönter Bücher, darunter The Art of Conversion: Christian Visual Culture in the Kingdom of Kongo (2014) und Images on a Mission in Early Modern Kongo and Angola (2022). Sie arbeitet international mit Museen und anderen öffentlichkeitswirksamen Institutionen auf der ganzen Welt zusammen, zuletzt bei der Architekturbiennale 2023 in Venedig, und stellt ihr Fachwissen für Nachrichten und Medienproduktionen bei Sendern wie Netflix, NPR, PBS, Arte, der New York Times und Le Monde zur Verfügung.

    In Kooperation mit dem Forschungszentrum Normative Orders und dem Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales (IFRA-SHS). Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.

    Die einmal pro Jahr stattfindenden Kantorowicz Lectures in Political Language erinnern an Ernst Kantorowicz, der zu den herausragenden Forscherpersönlichkeiten der Frankfurter Universitätsgeschichte gehört. Kantorowicz musste die Universität 1934 zwangsweise verlassen und wurde später am Institute for Advanced Study in Princeton zu einem der international einflussreichsten Geisteswissenschaftler, dessen Arbeiten bis heute zu den meistzitierten gehören. Die 2011 ins Leben gerufene Vortragsreihe konzentriert sich auf das Thema der „politischen Sprache“. Stets sprechen sehr renommierte Gäste aus dem In- und Ausland, wie beispielsweise der Philosoph und Historiker Quentin Skinner, der Literaturwissenschaftler Stephen Greenblatt, der Komponist, Regisseur und Kunsttheoretiker Heiner Goebbels oder zuletzt 2024 die Historikerin Monika Dommann.

    Kontakt: Dr. Nathan Taylor, Geschäftsstelle des FZHG, n.taylor@em.uni-frankfurt.de
    Website: https://fzhg.org/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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