Exzellenzcluster Scripts veröffentlicht Pilotstudie „Mapping the GerManosphere“ zu Frauenhass im Netz
Das Exzellenzcluster „Contestations of the Liberal Script (SCRIPTS)“ der Freien Universität Berlin und das Institute for Strategic Dialogue (ISD Germany) haben die gemeinsame Pilotstudie „Mapping the GerManosphere“ veröffentlicht. Die Studie beleuchtet erstmals umfassend die Strukturen, Narrative und gesellschaftlichen Auswirkungen frauenfeindlicher Netzwerke in deutschen Online-Räumen.
Sie analysiert die sogenannte „Mannosphäre“ – ein Sammelbecken aus misogynen Bewegungen wie „Incels“, „Pick-Up-Artists“ und „Men’s Rights Activists“, die frauenfeindliche Ideologien propagieren, Gewaltphantasien fördern und eine radikale Ablehnung des Feminismus sowie der liberalen Gesellschaftsordnung vertreten.
Die Untersuchung zeigt, wie Netzwerke der „Incels“, „Pick-Up-Artists“ und „Men’s Rights Activists“ Narrative von Männlichkeitskrisen und Frauenhass propagieren. Diese Gruppen nutzen digitale Plattformen nicht nur zur Radikalisierung und Verbreitung ihrer Ideologien, sondern auch als Räume, in denen Gewaltphantasien genährt und normalisiert werden. In der Studie werden die realen Auswirkungen solcher Inhalte auf Betroffene und die Gesellschaft verdeutlicht.
Frauenhass als gesellschaftliche Herausforderung
Die Studie ist Teil des transdisziplinären Forschungsprojekts „Frauenhass im Netz“, das von SCRIPTS und dem ISD Germany (Institute for Strategic Dialogue) durchgeführt wird, und entstand auf Basis eines Workshops mit Vertreter*innen aus Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Das Projekt untersucht die Bedrohung durch frauenfeindliche Netzwerke im Netz und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Die Studienergebnisse wurden in einer öffentlichen Debattenreihe der Konrad-Adenauer-Stiftung unter dem Titel „Geschlechterfragen?“ vorgestellt und diskutiert.
Die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Gülay Çağlar, Principal Investigator von SCRIPTS und Autorin der Studie, erklärt: „Frauenfeindlichkeit im Netz ist keine Randerscheinung, sondern eine strukturelle Bedrohung, die demokratische Werte und die politische Partizipation gefährdet. Unsere Studie zeigt, wie wichtig es ist, diese Dynamiken systematisch zu erfassen und gezielte Maßnahmen zu entwickeln.“
Dominik Hammer, Studienautor und Research Manager beim ISD Germany, ergänzt: „Digitale Räume bieten frauenfeindlichen Netzwerken eine Plattform zur Radikalisierung und zur Verstärkung von Gewaltphantasien. Wir müssen diesen Entwicklungen mit einem klaren Verständnis der Akteure, Narrative und Strategien begegnen, um effektive Gegenmaßnahmen zu erarbeiten.“
Die Studienautor*innen plädieren für einen ganzheitlichen Ansatz, um frauenfeindliche Online-Gewalt (OGBV) zu bekämpfen, der Plattformregulierung, Unterstützung von Betroffenen, Maßnahmen zur Besserung von Medienkompetenz und weitere Forschung beinhaltet.
Über SCRIPTS:
Das Exzellenzcluster „Contestations of the Liberal Script (SCRIPTS)“ der Freien Universität Berlin erforscht globale Herausforderungen für liberale Ordnungen. In interdisziplinärer Zusammenarbeit untersucht SCRIPTS politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Konflikte im Kontext des Liberalismus.
Über das Institute for Strategic Dialogue (ISD):
ISD Germany ist das Zentrum der Arbeit des internationalen Think & Do Tanks Institute for Strategic Dialogue (ISD) im europäischen Kontext. Auf Grundlage von datengetriebenen Erkenntnissen entwickelt ISD Germany innovative Lösungen gegen Extremismus und Polarisierung und analysiert gesellschaftliche und politische Trends in Europa aus einer globalen Perspektive.
Boris Nitzsche, Freie Universität Berlin, Exzellenzcluster “Contestations of the Liberal Script (SCRIPTS)”, Tel.: +49 (0)30 - 838 65076, E-Mail: boris.nitzsche@fu-berlin.de
https://www.scripts-berlin.eu/publications/working-paper-series/Working-Paper-57...
https://www.scripts-berlin.eu/publications/working-paper-series/Working-Paper-57...
https://isdgermany.org/projekt-germanosphere/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Psychologie, Recht
überregional
Forschungsergebnisse, Kooperationen
Deutsch
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