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22.05.2025 17:30

Goethe-Universität Frankfurt freut sich über künftig zwei Exzellenzcluster

Dr. Dirk Frank Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Beide antragstellenden Forschungsverbünde erhalten an der Goethe-Uni künftig Förderung aus der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligte den Neuantrag der Clusterinitiative SCALE (Zellstrukturen) auf eine Förderung als Exzellenzcluster ebenso wie den Antrag des bestehenden Exzellenzclusters Cardio-Pulmonary Institute (CPI) für Herz- und Lungenforschung auf weitere Förderung. Auch an der TU Darmstadt und der Gutenberg-Universität Mainz wird es ab 2026 insgesamt drei Exzellenzcluster geben. Damit werden die drei in der Rhein-Main-Universität (RMU) zusammengeschlossenen Hochschulen einen Antrag auf Förderung als Exzellenzverbund stellen.

    FRANKFURT. Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, gratuliert den Forschenden zu ihrem Erfolg: „Die vielen Stunden Arbeit und die klugen Gedanken, die in die Projekte und die Anträge geflossen sind, haben sich voll ausgezahlt – herzlichen Glückwunsch! Es ist großartig, dass sich in diesem intensiven Wettbewerb gleich beide gemeinsam mit unseren Partnern eingereichten interdisziplinären Projekte durchsetzen konnten. Mein Dank geht an dieser Stelle an alle beteiligten Forscher*innen, aber ganz besonders an die Sprecher*innen, die in den vergangenen Monaten die Anträge vorbereitet und verteidigt haben, an Michaela Müller-McNicoll, Inga Hänelt und Martin Beck von SCALE und an das CPI-Leitungsteam Stefanie Dimmeler, Susanne Herold und Thomas Braun! Der Erfolg ermöglicht es uns, die Forschung zu diesen Schwerpunkten in unseren Profilbereichen Structures & Dynamics of Life (SCALE) und Science for Health (CPI) auszubauen und zu intensivieren. Spitzenforschung ist die Grundlage für Erkenntnisse, die uns helfen, Zusammenhänge zu verstehen und Krankheiten zu heilen.“

    „Die Ideen der Cluster haben mich von Anfang an begeistert: Der Bau eines digitalen Abbildes menschlicher Zellen wird uns ungeahnte Möglichkeiten eröffnen, die Natur zu verstehen und zukünftig neue Therapien für Krankheiten digital zu testen. Und auch Antworten auf die Frage, wie das Herz, die Lunge, die Gefäße miteinander kommunizieren und wechselwirken und wie sich dies mit dem Alter verändert, werden zu ganz neuen Vorbeugungs- und Behandlungswegen für Herz- und Lungen-Krankheiten führen. Es beflügelt auch die Lehre, wenn Studierende bei diesen Entwicklungen dabei sein und auch die Zusammenarbeit mit Partnern in Wirtschaft und Gesellschaft erleben können.“

    „Ich gratuliere auch unseren Kolleg*innen der beiden RMU-Partneruniversitäten in Darmstadt und Mainz, die mit zusammen drei weiteren Anträgen erfolgreich waren. Damit können und werden wir einen gemeinsamen Antrag auf Förderung als Exzellenzverbund stellen“, ergänzt Schleiff. „Wir sind überzeugt, dass sich die drei Universitäten in der starken Wissenschaftsregion in einer Weise ergänzen, deren Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist.“

    „Die Forscher*innen beider antragstellenden Cluster, aber auch die vielen weiteren Mitarbeiter*innen der beteiligten Institutionen und der Universität haben die Anträge mit großem und bewundernswertem Engagement vorangetrieben“, sagt Prof. Bernard Brüne, Vizepräsident der Goethe-Universität für Forschung. „Eine Atempause werden viele von ihnen jetzt leider nicht haben können: Wir werden nun gemeinsam die RMU-Bewerbung vorbereiten – mit diesem großartigen Erfolg als Rückenwind.“

    SCALE: Subcellular Architecture of Life. Zellen bestehen aus Milliarden von Molekülen, die von Einzelmolekülen über große Molekülkomplexe bis hin zu Organellen organisiert sind. Obwohl die Funktionen vieler einzelner Moleküle inzwischen gut charakterisiert sind, bleibt vielfach unklar, wie die zelluläre Architektur entsteht, funktioniert und wie ihre Bestandteile miteinander interagieren. Die Wissenschaftler*innen von SCALE wollen die Selbstorganisationsprinzipien der Zelle aufdecken und eine räumlich wie zeitlich hochaufgelöste Simulation der Zelle erstellen. So wollen sie besser verstehen, wie Zellen wirklich funktionieren und wie ihre verschiedenen „Maschinen“ zusammenarbeiten.
    Mehr unter: https://aktuelles.uni-frankfurt.de/unireport/zellulaere-architekturen-scale/

    Projektpartner:
    Goethe-Universität Frankfurt (Antragstellerin)
    Max-Planck-Institut für Biophysik (MPIBP), Frankfurt
    Max-Planck-Institut für Hirnforschung (MPIBR), Frankfurt
    Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS)
    Universität des Saarlandes
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
    Website: https://scale-frankfurt.org

    CPI: Cardio-Pulmonary Institute.
    Herz- und Lungenerkrankungen gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Eine alternde Bevölkerung und neue Risikofaktoren wie Umweltbelastungen oder Infektionen machen ihre Behandlung zunehmend komplexer. Das Cardio-Pulmonary Institute (CPI) –der Universitäten Gießen und Frankfurt sowie des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung will mit innovativer Forschung neue Wege in der Medizin aufzeigen. Unter dem Motto „Präzisionsbiologie treibt Präzisionsmedizin“ erforscht das CPI, wie Herz und Lunge funktionieren, altern und erkranken – und wie man sie gezielt behandeln kann. Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Disziplinen und Kliniken arbeiten gemeinsam an neuen Therapien, die individuell auf Patient*innen zugeschnitten sind. Moderne Datenanalyse, klinische Studien und digitale Methoden helfen, Forschungsergebnisse schnell in die medizinische Praxis zu übertragen. Der Cluster wurde erstmals von 2006 bis 2018 als „Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System“ gefördert und konnte sich 2019 erneut als Exzellenzcluster Cardio-Pulmonary Institute durchsetzen.
    Mehr unter: https://aktuelles.uni-frankfurt.de/unireport/herz-und-lungenerkrankungen-cardiop...

    Projektpartner:
    Goethe-Universität Frankfurt und Justus-Liebig-Universität Gießen (gemeinsame Antragstellerinnen)
    Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim

    Derzeitige Förderung als Exzellenzcluster: 2019–2025 (45 Millionen Euro)
    Website: https://www.cpi-online.de/

    Die Goethe-Universität ist außerdem als Partnerin an folgenden erfolgreichen Anträgen beteiligt:

    RAI – Reasonable Artificial Intelligence
    Der Cluster erforscht KI-Systeme, die nicht nur lernen, sondern auch neuartige Fakten erfassen und diese mit Formen abstrakten Denkens verknüpfen. So sollen die KI-Systeme logische Schlussfolgerungen ziehen und kontextbezogene Entscheidungen treffen und daraus wieder lernen.

    Projektpartner:
    TU Darmstadt (Antragstellerin)
    Julius-Maximilians-Universität Würzburg
    Goethe-Universität Frankfurt
    Universität Tübingen
    Universität des Saarlandes
    Universität Bremen

    TAM – The Adaptive Mind
    The Adaptive Mind ist ein Forschungscluster, der Wissenschaftler*innen aus der experimentellen Psychologie, der klinischen Psychologie und der KI zusammenbringt, um zu verstehen, wie sich der menschliche Geist erfolgreich an veränderte Bedingungen anpasst und was passiert, wenn diese Anpassungsprozesse versagen.

    Projektpartner:
    Justus-Liebig-Universität Gießen (Antragstellerin)
    Philipps-Universität Marburg (weitere Antragstellerin)
    TU Darmstadt (weitere Antragstellerin)
    Goethe-Universität Frankfurt
    Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS)

    Mit der Exzellenzstrategie wollen Bund und Länder wissenschaftliche Spitzenleistungen, Profilbildung und Kooperationen im Wissenschaftssystem unterstützen. Für die Förderlinie „Exzellenzcluster“ wurden insgesamt 143 Antragsskizzen für neue Exzellenzcluster im Sommer 2023 bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingereicht. 41 davon wurden 2024 zu Vollanträgen für die Förderung als Exzellenzcluster zugelassen, zusätzlich zu 57 bestehenden Clustern, die eine Weiterförderung beantragen konnten. Damit hatte die DFG über 98 Anträge zu entscheiden und bewilligte jetzt 70 davon. Förderbeginn ist der 1. Januar 2026. Auf Basis erfolgreicher Exzellenzcluster können sich Universitäten nun für die Förderlinie Exzellenzuniversität bewerben, über die im Herbst 2026 entschieden wird. Einzeluniversitäten müssen dafür über mindestens zwei, Verbünde über mindestens drei Exzellenzcluster verfügen.

    Ein Erfolg im Exzellenwettbewerb ist für Universitäten nicht nur wegen der finanziellen Unterstützung aus Bundesmitteln wichtig, die unabhängig vom Landeshaushalt fließen. Er dient auch der nationalen und internationalen Sichtbarkeit, da das Programm international als Elite-Förderprogramm angesehen wird. Exzellenzcluster können fachübergreifende Forschungsfelder mit einer langfristigen Perspektive bearbeiten, Forschung und Infrastrukturen gemeinsam mit außeruniversitären Partnern weiterentwickeln und erhöhen die Attraktivität der Universität als Forschungs- und als Studienort. Die Rhein-Main-Universitäten wollen als Allianz ihre Attraktivität durch vielfältige gemeinsame und komplementäre Angebote in Forschung und Lehre stärken, Wissenschaftler*innen und Beschäftigte besser fördern und Synergien bei Infrastruktur und Transfer heben. Damit wollen sie auch dazu beitragen, die Region als international sichtbares Wissenschaftszentrum zu profilieren. Dafür wäre ein erfolgreicher Antrag als Verbund im Exzellenzuniversität-Wettbewerb eine außerordentliche Stärkung, insbesondere im internationalen Kontext.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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