Das Wandern als Freizeit- und Urlaubsaktivität erfreut sich unter den Deutschen einer kontinuierlich steigenden Beliebtheit. Mit steigender Attraktivität des Wanderns als Freizeitaktivität sind auch die Ansprüche an den ÖPNV und die Wegegestaltung gestiegen. Dies zeigt der aktuelle Wandermonitor der Arbeitsgruppe Wanderforschung des Instituts für Tourismus- und Regionalforschung an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften.
„In der deutschen Bevölkerung zeigt die Nachfrage nach der Freizeit- und Urlaubsaktivität Wandern einen ungebrochenen Wachstumstrend“, erklärt der wissenschaftliche Leiter der Befragung, Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack. Die seit Jahren hohe Wanderintensität ist unter den mehr als 1.100 befragten Personen mit einem Anteil von 67,5 Prozent an häufig Wandernden noch einmal im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (66 Prozent) und liegt deutlich über dem Niveau vor der Pandemie (53 Prozent).
Die ganzjährige Befragung des Teams zeigt außerdem, dass beinahe zwei Drittel der Wandernden eine Mittelgebirgslandschaft bevorzugen und häufig eine Strecke zwischen 5 und 15 Kilometern für ihre Wanderungen wählen.
Nahezu zwei Drittel sind grundsätzlich zu einer An- und Abreise mit dem Öffentlichen Nahverkehr bereit. Für fast 30 Prozent hat das Deutschlandticket einen positiven Impuls gesetzt. Allerdings ist laut Wandermonitor die tatsächliche Nutzungshäufigkeit deutlich geringer und ein Drittel der Befragten spricht sich deutlich gegen eine An- und Abreise mit dem ÖPNV aus. Als Hindernisse werden mangelnde Flexibilität und Abhängigkeit, eine nicht ausreichende Anbindung an die Wanderwege und ein hoher Zeitaufwand genannt. „Vor allem die generelle Anbindung, die Taktung beziehungsweise Häufigkeit der Verbindungen, Kosten und Pünktlichkeit müssen verbessert werden, um eine höhere Nutzung des ÖPNV durch die Wandernden zu erreichen“, so Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack. Die Grenzen der hinnehmbaren Taktung liegen dabei bei einer Stunde, seltenere Verbindungen würden nur von wenigen Befragten akzeptiert. Von großer Wichtigkeit seien zudem die Distanz von der Haltestelle zum Wanderweg sowie die Beschilderung dorthin und zurück.
Wie in den Jahren zuvor sind die wichtigsten Motive für das Wandern „Natur erleben“ (97 Prozent) und „sich bewegen/aktiv sein“ (91 Prozent). „Mit der herausragenden Bedeutung des Wanderns als Freizeitaktivität sind zunehmend wachsende Ansprüche verbunden: Ein ansprechendes Landschaftsbild, eine gute Erreichbarkeit des Startpunkts, schöne Aussichten und eine hochwertige Beschilderung gehören für die Mehrheit fast schon zu den Grundvoraussetzungen. Der ideale Wanderweg ist dabei ein eher schmaler Pfad, aber mit exponierter Lage. Bei den Aussichten ist vor allem der Panoramablick gefragt“, so Wanderexperte Quack.
Die Befragung zeigt zudem: Auch in Zeiten von KI und lückenloser Digitalisierung sind bei der Wegeleitung für mehr als drei Viertel der Befragten Wanderschilder – insbesondere an Kreuzungspunkten – die bevorzugte Wahl. Insgesamt stehen Beschilderung und Information an dritter Stelle der Qualitätsmerkmale für Wanderregionen, direkt hinter Naturbelassenheit und Landschaftsbild.
Mit den Ergebnissen des Wandermonitors 2024 beginnt auch der Wandermonitor 2025. Dieser hat neben vielen weiteren Punkten eine aktuelle Erhebung der Wertschöpfung, die durch Wandernde in der jeweiligen Region erzeugt wird, zum Ziel. Es haben sich bereits zahlreiche Tourismusverbände, -unternehmen und Organisationen unter https://www.ostfalia.de/iftr/projekte/wandermonitor/ als Partner registriert. Weitere sind jederzeit willkommen.
Wandernde können unter https://www.unipark.de/uc/wandermonitor/ an der Umfrage teilnehmen.
Mehr zum Wandermonitor
Die Antworten der Fragebögen werden in Kooperation mit mehr als 50 Tourismusverbänden und -unternehmen aus ganz Deutschland erhoben. Ziel dieses deutschlandweiten Wandermonitorings ist es, aussagekräftige Besucherdaten zur Charakterisierung des Wandertourismus zu erfassen, um das wandertouristische Angebot kontinuierlich zu verbessern und den sich ständig verändernden Bedürfnissen anzupassen. Dabei stehen die Erfassung der demographischen Besucherprofile, die Charakteristika der Wanderungen sowie ein jährlich wechselndes Schwerpunktthema zum wandertouristischen Angebot im Fokus der Betrachtung. Mit dem Wandermonitor will die Ostfalia Wissenschaft und Praxis zusammenführen und die Ressourcen beider Seiten bündeln. Wanderdestinationen erhalten belastbare Zahlen, um zum einen das wandertouristische Angebot in den Regionen anpassen zu können sowie zum anderen ihr Marketing zielgruppengerecht zu gestalten.
Die wissenschaftliche Leitung des Wandermonitors obliegt dem Wanderexperten Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack. Bei Interesse stehen er und sein Forschungsteam unter gerne zur Verfügung unter: wanderforschung@ostfalia.de
http://www.wandermonitor.de
http://www.unipark.de/uc/wandermonitor/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
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überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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