idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.05.2025 13:00

Neue Studie zum globalen Wettbewerb um Batterietechnologien der Zukunft

Dr. Christina Hoppenbrock Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Münster

    Um den globalen Wettbewerb im Hinblick auf zukünftige Batterietechnologien für Elektrofahrzeuge zu untersuchen, hat ein Forschungsteam der Universitäten Münster und Cambridge sowie der Fraunhofer FFB Patente und Innovationsstrategien aus China, Japan, Südkorea, Europa und den USA miteinander verglichen.

    Die Batterietechnologien der Zukunft spielen eine zentrale Rolle für die Energie- und Mobilitätswende. Um den globalen Wettbewerb in diesem Feld zu untersuchen, hat ein Forschungsteam der Universitäten Münster und Cambridge sowie der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle (Fraunhofer FFB) Patente und Innovationsstrategien verschiedener Länder zu Batterietechnologien der nächsten Generation für Elektrofahrzeuge miteinander verglichen. Die Studie identifiziert die Positionen verschiedener Regionen (China, Japan, Südkorea, Europa und USA) im Hinblick auf ihre technologischen Schwerpunkte und innovationspolitischen Strategien. Die Autoren verglichen zukünftige Batterietechnologien für Anwendungen mit hohem Energiebedarf und Technologien für Anwendungen, bei denen geringere Kosten wichtiger als maximale Leistung sind. Sie kommen zu dem Schluss, dass Europa und die USA mit ihrer Innovationspolitik für Energiespeicher riskieren, den Anschluss im Rennen um die vielversprechendsten Batterietechnologien der Zukunft zu verpassen.

    Die Studie zeigt eine zunehmende Polarisierung zwischen asiatischen Ländern, die ihren Innovationsschwerpunkt systematisch auf Zukunftstechnologien ausrichten (China, Japan und Südkorea), und Regionen, die sich primär auf Innovationen für bestehende Lithium-Ionen-Technologien konzentrieren (insbesondere Europa und die USA). Dabei verfolgen diese Regionen unterschiedliche strategische Ausrichtungen: China adressiert gezielt beide Anforderungsprofile, sowohl leistungsstarke Batterien mit hoher Energiedichte als auch kostengünstige Batterien. Japan und Südkorea fokussieren sich auf hochenergetische Batterien, während Europa und die USA vor allem Entwicklungen entlang der etablierten Lithium-Ionen-Wertschöpfungskette vorantreiben.

    Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die wachsende globale Innovationskluft zwischen Asien und dem Westen die technologische Autonomie und Wettbewerbsfähigkeit von Europa und den USA langfristig gefährden könnte – sowohl im Bereich hochenergetischer Batterien als auch bei kostengünstigeren Alternativen. „Europa und die USA sollten ihre Investitionen in zukünftige Batteriewertschöpfungsketten jetzt zügig hochfahren und den Wissens- und Technologietransfer mit führenden Batterieentwicklern und -herstellern aus Asien fördern“, rät der Wirtschaftschemiker Prof. Dr. Stephan von Delft von der Universität Münster.

    Die Quantität und Qualität von Patenten geben Aufschluss über die Innovationsleistung eines Landes. Innovationsstrategien spiegeln politische Schwerpunkte und Maßnahmen wie nationale Förderprogramme wider. „Zusammen eignen sie sich für die Beurteilung des geostrategischen Wettbewerbs und der Positionierung einzelner Länder in zukünftigen Batterietechnologien“, unterstreicht Doktorand und Erstautor der Studie André Hemmelder.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Stephan von Delft
    Universität Münster
    Institut für betriebswirtschaftliches Management
    im Fachbereich Chemie und Pharmazie
    E-Mail: stephan.vondelft@uni-muenster.de


    Originalpublikation:

    André Hemmelder, Frank Tietze, Simon Lux, Jens Leker, Lars Jahnke, and Stephan von Delft (2025): The geostrategic race for leadership in future electric vehicle battery technologies. Energy & Environmental Science, DOI: https://doi.org/10.1039/D5EE00301F


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Energie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).