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10.06.2025 12:56

Neuer Supercomputer an der Universität Paderborn bricht Rekorde - Platz 5 auf internationaler „Green 500“-Rangliste

Nina Reckendorf Stabsstelle Presse, Kommunikation und Marketing
Universität Paderborn

    142.656 Prozessorkerne, 108 GPUs, AMD-Prozessoren der aktuellen „Turin“- Generation und ein IBM Spectrum Scale-Dateisystem mit fünf Petabyte Speicherkapazität: Diese herausragenden inneren Werte hat „Otus“ zu bieten, der neue Supercomputer der Universität Paderborn. Schon vor seinem offiziellen Nutzungsstart im dritten Quartal dieses Jahres bricht er Rekorde: Auf der ISC in Hamburg, der internationalen Messe für High Performance Computing (HPC), künstliche Intelligenz, Data Analytics und Quantencomputing, schafft es das System auf Platz 5 der sogenannten „Green 500“, der Liste der weltweit effizientesten Rechnersysteme.

    Die „Green 500“ und „Top 500“-Ranglisten gelten in Wissenschafts- und IT-Fachkreisen als die Referenz schlechthin. Während es bei der „Top 500“ ausschließlich um Geschwindigkeit geht, wird in der „Green 500“ die Geschwindigkeit ins Verhältnis zur elektrischen Leistungsaufnahme gesetzt. Dadurch ergibt sich ein Maß für die Energieeffizienz.

    Maßstäbe in puncto Nachhaltigkeit

    Otus, entwickelt von Lenovo in Zusammenarbeit mit der pro-com Datensysteme GmbH, erweitert die aktuelle Infrastruktur des HPC-Rechenzentrums und ermöglicht eine Vielzahl rechenintensiver Anwendungen – von atomistischen Simulationen bis zum Quantencomputing. Das vom „Paderborn Center for Parallel Computing“ (PC2), einer interdisziplinären Forschungseinrichtung der Universität, betriebene Rechnersystem besitzt in etwa die doppelte Rechenleistung des bisherigen Noctua-Systems. „Mit Otus entwickeln wir eine innovative und zukunftsweisende Infrastruktur, die es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ermöglicht, komplexe Forschungsfragen in Disziplinen wie der Physik und der Chemie oder dem Maschinellen Lernen auf höchstem Niveau zu bearbeiten. Gleichzeitig setzen wir Maßstäbe in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Schon erste Tests haben die hohe Leistungsfähigkeit bestätigt“, sagt Prof. Dr. Christian Plessl, Computerwissenschaftler am Paderborner Institut für Informatik und Leiter des PC2. Durch eine indirekte freie Kühlung kann der Supercomputer beispielsweise ganzjährig energieeffizient betrieben und die Abwärme mit ihren hohen Temperaturen zur Gebäudeheizung genutzt werden. Der Strom wird zu 100 Prozent aus regenerativer Erzeugung gewonnen und ist damit CO2-frei.

    Top 10 der akademischen Rechenzentren in Deutschland

    Das System ist auf bis zu 100 FPGA-Karten („Field Programmable Gate Arrays“) erweiterbar. Die innovativen Hardwarekomponenten bieten ein ideales Experimentierfeld für die Computersystemforschung. „Damit stehen auch in Zukunft beste Voraussetzungen für herausragende Wissenschaft zur Verfügung“, sagt Prof. Dr. Matthias Bauer, Präsident der Universität Paderborn, und ergänzt: „High Performance Computing wird heutzutage für verschiedene Disziplinen wie die Quanten-, Klima- oder Materialforschung eingesetzt. Hier in Paderborn haben wir nicht nur eine lange Tradition und einschlägige Expertise im Bereich der rechnergestützten Wissenschaften, sondern bieten gleichzeitig hochmoderne Infrastruktur auf Weltklasseniveau.“

    Davon profitieren nicht nur die Wissenschaftler*innen der heimischen Hochschule. Denn ein Großteil wird zudem im Rahmen des Nationalen Hochleistungsrechnens (NHR) für Forschende aus dem gesamten Bundesgebiet bereitgestellt. Zur Einordnung: Viele Forschungseinrichtungen haben lokale Rechenzentren für den Eigenbedarf. Zusätzlich gibt es die nationalen Hochleistungsrechenzentren im NHR-Verbund, zu denen auch das PC2 gehört. Sie stellen ihre Superrechner für Nutzer*innen von Hochschulen aus ganz Deutschland zur Verfügung. Schon mit „Noctua 2“ gehörte die Universität zu den Top 10 der akademischen deutschen Rechenzentren und damit zur Spitze des universitären High Performance Computings.

    Die Beschaffung erfolgte im Rahmen des NHR-Verbunds und wird zu gleichen Teilen durch das Land Nordrhein-Westfalen und den Bund gefördert. Die Kosten liegen bei rund 14 Millionen Euro. Otus durchläuft in den kommenden Wochen die letzten Abnahmetests und steht ab dann zur Verfügung. „Dass wir mit der Platzierung nun so einen fulminanten Startschuss von Otus feiern können, ist auch für uns besonders“, freut sich Prof. Plessl.

    Weitere Informationen gibt es unter https://www.uni-paderborn.de/thema/high-performance-computing und unter https://pc2.uni-paderborn.de/de/.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Christian Plessl, PC2 Paderborn Center for Parallel Computing der Universität Paderborn, Fon: +49 5251 60-5399 , E-Mail: christian.plessl@uni-paderborn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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