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16.06.2025 13:00

Unboxing (Art-)History. Ein Fach und seine (Bild-)Medien

Dr. Dirk Frank Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Ausstellung zum 110-jährigen Jubiläum des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Universität / Vernissage am 26. Juni 2025.

    FRANKFURT. Mit einem feierlichen Akt wurde am 5. April 1916 das Kunstgeschichtliche Seminar der Goethe-Universität, das ein Jahr zuvor seinen Lehrbetrieb aufgenommen hatte, in den Räumen des Städelschen Kunstinstituts eröffnet. Die Zeit zwischen den Weltkriegen war von Euphorie und Tatendrang, zugleich von finanziellen Entbehrungen gekennzeichnet. Entlassungen im Zuge der nationalsozialistischen Machtübernahme führten beinahe zur Schließung des Instituts. Hinzu kamen erhebliche Verluste innerhalb der Lehrmittelsammlung durch Kriegsschäden. Die unmittelbare Nachkriegszeit war daher stark von den Bemühungen um den Wiederaufbau des kunstwissenschaftlichen Apparats geprägt.

    Von diesen Ereignissen handelt ein Lehr- und Ausstellungsprojekt, das sich unter dem Titel „Unboxing (Art-)History. Ein Fach und seine (Bild-)Medien“ ab dem 26. Juni 2025 im Schopenhauer-Studio der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main präsentiert. Ausgestellt wird eine exemplarische Auswahl an Objekten, die die Geschichte des Instituts greifbar machen. Dabei werden zugleich zentrale Aspekte wissenschaftlicher Arbeit, ihre historische Entwicklung sowie aktuelle Perspektiven anschaulich vermittelt. Im Zentrum des Projekts stehen die Erforschung historischer Lehrmittel und Medien sowie deren heutige Relevanz in Forschung und Lehre. Ziel ist es, durch die gemeinsame Analyse dieser Materialien nicht nur wissenschaftliche Arbeitstechniken zu vermitteln, sondern auch historische und aktuelle Methoden des kunstgeschichtlichen Fachs kritisch zu reflektieren

    Unter den Exponaten finden sich historische Glasdias, deren älteste Beispiele bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurückreichen, ebenso wie Albumindrucke mit hochwertigen Gemäldereproduktionen. Für den Titel ausschlaggebend war eine Box aus dem Nachlass von Rudolf Kautzsch (1868–1945), dem ersten Ordinarius des Kunstgeschichtlichen Instituts und einstigem Rektor der Goethe-Universität (1919/1920). Darin fand sich ein Konvolut mit rund 800 Fotografien, von denen sich, wie die Recherche erbrachte, zahlreiche mit Publikationen von Kautzsch in Verbindung bringen lassen. So auch 60 Fotografien von Albert Renger-Patzsch (1897–1966), der neben seiner Rolle als ein prominenter Vertreter der Neuen Sachlichkeit ein Studio für wissenschaftliche Fotografie betrieb.

    Die Ausstellung bündelt Ergebnisse, die seit dem Sommersemester 2024 im Rahmen mehrerer Lehrveranstaltungen gesammelt und gemeinsam mit den Student*innen aufbereitet wurden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den bislang nur unzureichend ausgeleuchteten Stationen und Aspekten der Institutsgeschichte. So wird am Beispiel von vier Kunsthistorikerinnen, die in Frankfurt studierten, die Seite des Studiums beleuchtet. Bemerkenswert ist etwa die 1922 eingereichte Dissertation von Ottilie Rady (1890–1987), die ein beachtliches Konvolut selbst angefertigter Zeichnungen enthielt, oder die Biografie von Erna Auerbach (1897–1975), die neben ihrer wissenschaftlichen Laufbahn außerdem eine Karriere als Malerin verfolgte.

    Vernissage am 26. Juni 2025
    Die Vernissage der Ausstellung mit einer Begrüßung durch Vertreter*innen der Universitätsbibliothek sowie des kuratorischen Teams findet am 26. Juni 2025 ab 19 Uhr im Foyer der Zentralbibliothek (Freimannplatz 1, 60325 Frankfurt am Main) statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Die Ausstellung wird bis zum 31. August 2025 geöffnet sein und kann ohne Voranmeldung zu folgenden Zeiten besucht werden: dienstags bis freitags von 10:30 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 10:30 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Parallel werden die Ergebnisse auf einer Webseite dokumentiert, die fortan als Plattform zur öffentlichen Darstellung der Geschichte des Kunstgeschichtlichen Instituts fungieren soll.

    Mehr Informationen unter https://blog.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/kgi-geschichte/

    Kurator: Dr. Thomas Helbig, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kunstgeschichtlichen Institut.

    Unterstützung erhielt das Projekt vom Schreibzentrum der Goethe-Universität und von der Vereinigung der Freunde und Förderer der Universität sowie der Benvenuto Cellini-Gesellschaft.

    Weitere Informationen und Kontakt für Pressefragen allgemein:
    Melanie Baunemann, Stabsstelle Kommunikation & Ausstellungen der Universitätsbibliothek JCS, Tel. +49 (152) 023 506 97; E-Mail: kom@ub.uni-frankfurt.de


    Bilder

    Kautzsch-Nachlass, Mediathek des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe Universität, Frankfurt/M
    Kautzsch-Nachlass, Mediathek des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe Universität, Frankfurt/M
    Quelle: Thomas Helbig
    Copyright: Universitätsbibliothek Frankfurt


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Kunst / Design
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Kautzsch-Nachlass, Mediathek des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe Universität, Frankfurt/M


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