Am 19. Juni 2025 hat der Europarat zum zweiten Mal die Journalism Excellence Awards für Medienbeiträge verliehen, die beispielhaft über Roma und Travellers berichten und ihre Geschichten empathisch, unvoreingenommen und vorurteilsfrei erzählen.
Der Special Jury Award for Ukrainian Roma Stories (https://www.coe.int/en/web/portal/-/winners-of-council-of-europe-s-journalism-ex...) ging in diesem Jahr an Mykola Homanyuk, PRISMA UKRAЇNA Fellow am Forum Transregionale Studien. Homanyuk ist Professor am Institut für Geografie und Ökologie der Staatlichen Universität Kherson, wo er Humangeographie unterrichtet. Seit 2022 ist er Fellow und Mitglied der Forschungsgruppe PRISMA UKRAЇNA: War, Migration, Memory. Homanyuk forscht zu ethnischen Minderheiten in der Ukraine, insbesondere zu Roma und meschetischen Türken, zu Gedenkstätten in den von Russland besetzten Gebieten, zu zeitgenössischen toponymischen Praktiken sowie zur Repräsentation des Sozialen im dokumentarischen Theater.
Ausgezeichnet wurde Homanyuk für den gemeinsam mit Janush Panchenko verfassten Beitrag „From a Pilfered Nail to a Stolen Tank: The Role of a Media Event in the Consolidation of the Ukrainian Political Nation“ (https://trafo.hypotheses.org/46010), der am 4. April 2023 auf dem TRAFO-Blog des Forum Transregionale Studien erschienen ist. In ihrem Beitrag erzählen die Autoren die unglaubliche Geschichte eines Ereignisses, das sich in den ersten Tagen der russischen Vollinvasion der Ukraine zugetragen haben soll: Eine Gruppe Roma aus dem Dorf Lyubymivka soll einen russischen Panzer gestohlen haben. Die Geschichte wurde über Posts und re-Posts in den sozialen Medien zur Nachricht, zu vielgeteilten Memes und zu neuen Geschichten, die großen Widerhall in der Ukraine fanden, in Polen und anderen Ländern, in Roma Communities weltweit. Homanyuk und Panchenko stellen dar, wie sich aus der Geschichte eines Diebstahls, eines der stigmatisierenden Stereotype, ein ganzes Netz von Narrativen und Darstellungen entwickelt hat, die zu einem positivem Bild der Roma und ethnischen Minderheiten in der Ukraine beitragen, zu einer Geschichte, die den Krieg wohl überdauern wird.
„Anerkennung wird durch Fairness, Einfühlungsvermögen und Tiefe der Erzählung erfahren“, heißt es in der Begründung der Auszeichnung, und weiter: „Die diesjährigen Gewinner haben ein starkes Engagement für Menschenrechte und Menschenwürde gezeigt und verdienen Glückwünsche.“ Auch das Forum Transregionale Studien gratuliert Mykola Homanyuk und Janush Panchenko herzlich zur Auszeichnung.
PRISMA UKRAЇNA: War, Migration, Memory ist eine dezentrale Forschungsgruppe von ukrainischen Wissenschaftler:innen, die sich seit 2022 damit beschäftigen, wie sich Erfahrungen von Krieg und Vertreibung auf die Erinnerungen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt auswirken. Die Wissenschaftler:innen arbeiten von unterschiedlichen Orten ihrer Flucht in der Ukraine, Deutschland und der Schweiz zusammen. Ihre Zusammenarbeit wird am Forum koordiniert und durch die Förderung der Gerda Henkel Stiftung und des Landes Berlin gefördert, sowie durch weitere Mittel der Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung und der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS unterstützt.
Der vom Europarat ausgezeichnete Artikel wurde in überarbeiteter Form in dem von Viktoriya Sereda herausgegebenen Band „War, Migration, Memory: Perspectives on Russia´s War Against Ukraine“ veröffentlicht, der als viertes Dossier des Forum Transregionale Studien im Open Access Format 2025 bei Transcript erschienen ist (https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-7587-0/war-migration-memory/).
Weitere Informationen:
https://www.prisma-ukraina.de/projekte/research-group-war-migration-memory
Georges Khalil
Geschäftsführer
Forum Transregionale Studien
Tel. 030 89001 420
E-Mail: office@trafo-berlin.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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