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12.08.2025 09:20

„Kinder- und Jugendhilfe an der Grenze BRD-DDR“ – Zeitzeug*innen für Forschungsprojekt gesucht

Philo Schäfer Stabsstelle Kommunikation und Medien
Universität Hildesheim

    Die deutsch-deutsche Teilung zwischen 1945 und 1989/1990 führte zu
    zahlreichen Grenzübertritten und Fluchtbewegungen in beide Richtungen.
    Auch Kinder und Jugendliche waren davon betroffen. Bisher gibt es wenige
    Erkenntnisse darüber, welche Rolle die Kinder- und Jugendhilfe in der BRD
    und DDR dabei spielte und welche Akteur*innen im Hintergrund nach
    einem Grenzübertritt oder einer Flucht von Minderjährigen tätig werden
    mussten, sowie welche Verfahren dafür etabliert wurden. Nun suchen
    Forscher*innen Zeitzeug*innen, die eine Flucht bzw. einen Grenzübertritt zu
    der Zeit selbst erlebt haben, die jungen Menschen dabei begleitet haben oder die sie nach dem Grenzübertritt unterstützt haben.

    Junge Menschen passierten allein oder begleitet die Grenze, mit oder ohne ihre
    Eltern, aus der DDR und bis 1949 aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) in die
    BRD, aus der BRD in die SBZ/DDR. Das Vorhaben „Kinder- und Jugendhilfe an der
    Grenze. Eine Studie zur öffentlichen Fürsorge für Minderjährige im
    niedersächsischen Grenzgebiet der Bundesrepublik und der DDR zwischen 1945
    und 1989/1990“ untersucht, ob und wie die Kinder- und Jugendhilfe in der BRD und
    DDR, auch in Kooperation mit Aufnahme- und Grenzlagern für Geflüchtete, tätig
    geworden ist. Exemplarisch für Niedersachsen soll analysiert werden, wie
    insbesondere die zuständigen Jugendbehörden (Jugendämter in der BRD, Referate
    für Jugendhilfe in der DDR, kommunale Jugendräte und andere) oder auch
    Wohlfahrtsverbände (Arbeiter-Wohlfahrt, Caritas, Diakonie/Innere Mission,
    Deutsches Rotes Kreuz) verfahren und gegebenenfalls auch grenzüberschreitend
    miteinander zusammengearbeitet haben. Niedersachsen hatte mit einer Länge von
    ca. 540 Kilometern den längsten innerdeutschen Grenzabschnitt und einen
    zentralen Grenzübergang mit Helmstedt/Marienborn.

    Aufruf zur Teilnahme am Zeitzeug*innenportal und an Interviews

    Im Rahmen des Forschungsprojekts „Kinder- und Jugendhilfe an der Grenze BRD-
    DDR“ rufen Wissenschaftler*innen Zeitzeug*innen dazu auf, ihr (Erfahrungs-
    )Wissen in einer Onlinebefragung mit dem Zeitzeug*innenportal zu teilen.
    Zeitzeug*innen können Personen sein, die als junge Menschen (mit und ohne ihre
    Familien oder einer anderen Begleitung) die Grenze passiert haben, sowohl von der
    Sowjetischen Besatzungszone/DDR in die BRD, als auch umgekehrt, um dauerhaft
    dort zu leben. Auch Personen, die die jungen Menschen bei ihrem Grenzübertritt
    begleitet haben (zum Beispiel Eltern) sind Zeitzeug*innen. Das Projekt ist auch an
    den Erfahrungen von ehemaliger Mitarbeitende*n oder Ehrenamtlichen (zum
    Beispiel aus Aufnahme- und Grenzlagern, aus ehemaligen Behörden der
    Jugendhilfe/-fürsorge, aus Wohlfahrtsverbänden) interessiert, die diese jungen
    Menschen (und ihre Familien) vor, während und/oder nach dem Grenzübertritt
    unterstützt haben. Zudem suchen die Forscher*innen Zeitzeug*innen und weitere
    Expert*innen (zum Beispiel Wissenschaftler*innen und Historiker*innen), die
    Interesse an einem Interview haben.

    Das Forschungsprojekt wird von 2024 bis 2027 durch das Niedersächsische
    Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) gefördert und am Institut für
    Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim durchgeführt.

    Die Wissenschaftler*innen sichern bei allen Kontaktaufnahmen und
    Gesprächsinhalten Vertraulichkeit zu.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Carolin Ehlke (Tel.: 05121 883 11732)
    Pia Giesel (Tel.: 05121 883 12836)
    Projektmailadresse: jugendhilfe-ddr@uni-hildesheim.de
    Postadresse: Universität Hildesheim
    Institut für Sozial- und Organisationspädagogik
    Universitätsplatz 1
    31141 Hildesheim


    Weitere Informationen:

    https://www.soscisurvey.de/Jugendhilfe-grenze/ Das Zeitzeug*innenportal ist über diesen Link zu erreichen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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