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15.09.2025 16:28

Zwischen Idylle und Veränderung: Landschaftsbilder im historischen und zeitgenössischen Kontext

Dr. Dirk Frank Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Neue Ausstellung „SOLASTALGIE. Spaziergänge durch veränderte Landschaften“ im Museum Giersch der Goethe-Universität / Pressekonferenz: Mittwoch, 8. Oktober 2025, 11 Uhr.

    FRANKFURT. Landschaften sind ständigen Veränderungen unterworfen – ein Prozess, der im Zeitalter des Klimawandels besonders sichtbar und oft auch zerstörerisch wird. Können Landschaften zugleich schön und gefährdet sein? Die Ausstellung „Solastalgie“ (9.10.2025 – 15.2.2026 im MGGU) stellt diese Ambivalenz in den Mittelpunkt und fragt nach unserem gespaltenen Verhältnis zur Umwelt. Historische Landschaftsgemälde treffen auf zeitgenössische Positionen, die Verletzlichkeit, Trost und Hoffnung in der Natur reflektieren. Das Konzept der „Solastalgie“, geprägt 2005 vom australischen Philosophen Glenn Albrecht, beschreibt das Gefühl der Trauer über eine bedrohte Heimatlandschaft – und zugleich die Sehnsucht nach Trost und Verbundenheit.

    Die Sammlung GIERSCH: Historische Schätze und lebendige Tradition
    Die Sammlung GIERSCH, gegründet von Senator E.h. Prof. Carlo Giersch und Senatorin E.h. Karin Giersch, legt den Schwerpunkt auf historische Landschafts- und Genremalerei des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts sowie Tier- und Aktplastiken. Aus dem Wunsch, regionale künstlerische Positionen zu fördern und die bürgerliche Stiftertradition Frankfurts fortzuführen, entstand eine Sammlung, die heute einen bemerkenswerten Blick auf die Kunstgeschichte der Region gewährt. Das Stifterehepaar ist weiterhin eng in die Auswahl neuer Werke eingebunden – ein persönliches Anliegen, das den lebendigen Charakter der Sammlung sichert.

    Historische und zeitgenössische Perspektiven im Dialog
    Die Ausstellung verbindet historische Landschaftsgemälde der Sammlung GIERSCH mit zeitgenössischen Arbeiten, die aktuelle Fragen der Umwelt und Landschaftsveränderung verhandeln: von urbanen Brachflächen über Umweltverschmutzung bis zur persönlichen Begegnung mit Natur. Sieben zeitgenössische Künstler:innen eröffnen neue Blickwinkel auf das Spannungsfeld zwischen Ästhetik, Wandel und Hoffnung. So wird Solastalgie zu einem sinnlichen Spaziergang durch Zeiten, Medien und Perspektiven – ein Erleben von Landschaft als wandelbar, fragil und verbindend.

    Jubiläumsfeierlichkeiten: Kunst, Wissenschaft und Natur erleben
    Die Ausstellung markiert das 25-jährige Bestehen des Museums und zugleich dessen 10-jährige Zugehörigkeit zur Universität. Vom 28. bis 30. November 2025 lädt ein Jubiläumswochenende zu spannenden Einblicken in die Schnittstellen von Kunst, Wissenschaft und Natur ein. Besucher:innen können an Workshops für Familien teilnehmen, Gesprächen mit Künstler:innen, Forscher:innen und Kurator:innen folgen – der Eintritt ist frei und alle Angebote öffentlich.

    Blickachsen, Hörstationen und Vermittlungsformate verbinden Kunst mit wissenschaftlichen Perspektiven. Die Ausstellung lädt dazu ein, Landschaft nicht nur zu betrachten, sondern ihr neu zu begegnen: aufmerksam, sinnlich und mit dem Bewusstsein, dass Natur Mitwelt ist.

    Beteiligte Künstler:innen und Wissenschaftler:innen (Auswahl):
    Andrea Acosta, Robert Anton, Ei Arakawa-Nash, Ferdinand Brütt, Anton Burger, Phillipp Franck, Ilana Halperin, Nelson Gray Kinsley, Marcus Maeder, Carl Morgenstern, Jakob Nussbaum, Jörg Oehlmann, Alfred Nathaniel Oppenheim, Daniela Ortiz dos Santos, Anton Radl, Asad Raza, Antje Schlottmann, Sascha Staubach, Wilhelm Trübner, Unknown Fields, Tatiana Vdovenko, Fritz Wucherer

    Stimmen zur Ausstellung
    Museumsdirektorin Ina Neddermeyer: „Die Ausstellung zeigt eindrücklich nicht nur die ästhetischen, sondern auch gesellschaftspolitische Dimensionen von Landschaftsbildern. Im Zentrum steht die Frage, wie sich unser Verhältnis zur Natur gewandelt hat. Dafür treten historische und zeitgenössische Positionen in Dialog mit wissenschaftlichen Perspektiven, um zu zeigen, wie vielfältig unser Verhältnis zur Landschaft ist.“

    Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität: „Das Museum Giersch der Goethe-Universität verbindet auf einzigartige Weise wissenschaftliche Reflexion mit künstlerischen Positionen. Diese Ausstellung ist ein starkes Beispiel für die gesellschaftliche Relevanz geistes- und naturwissenschaftlicher Forschung – und ein wunderbarer Anlass, das 25-jährige Bestehen des Hauses und die 10-jährige Zugehörigkeit zur Universität zu feiern.“

    Stephan Rapp, Vorstand der STIFTUNG GIERSCH: „Seit der Eröffnung des Museums im Jahr 2000 wurden 64 Wechselausstellungen gezeigt, die ein breites Spektrum an Themen abdecken – von historischen bis zu zeitgenössischen Themen bis hin zu multidisziplinären Ansätzen zwischen Wissenschaft und Kunst. Besonders freue ich mich, dass wir mit der Ausstellung zentrale Gemälde der Sammlung GIERSCH präsentieren, die in dieser Fülle noch nie öffentlich zu sehen waren.“

    Dr. Katrin Kolk, Kuratorin: „Die Ausstellung ist als Spaziergang konzipiert, der die Besucher:innen dazu einlädt, sich selbst einen Weg durch das Museum zu suchen und sich mit den historischen und zeitgenössischen Werken in Beziehung zu setzen.“ Dr. Tim Pickartz, Kurator für Vermittlung und Diskurs, ergänzt: „Auch die Aussicht durch die Fenster, auf Main, Stadt und Garten, ist Teil dieses Spaziergangs. Ebenso wie Begegnungen mit Wissenschaftler:innen der Goethe-Universität.“

    Kunst trifft Forschung – Veranstaltungen im MGGU zu Landschaft, Wandel und Visionen
    Das Lab im MGGU bildet einen zentralen Ort für Vermittlung und Austausch. Dort befindet sich auch eine Hörstation von Prof. Dr. Antje Schlottmann (Didaktik der Geographie, Goethe-Universität), die den Blick auf Landschaft aus geographischer Perspektive erweitert.

    Darüber hinaus ergänzt ein vielfältiges Begleitprogramm die Ausstellung: Das MGGU bietet öffentliche Führungen, Workshops, Künstler:innen- und Kurator:innengespräche sowie eine Filmreihe in Kooperation mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum. Weitere Veranstaltungen vertiefen die Perspektiven auf Landschaft als ästhetisches, ökologisches und emotionales Phänomen. Eine Vortragsreihe in Kooperation mit dem Center for Critical Studies in Architecture (CCSA) der Goethe-Universität sowie die Veranstaltung „Object Lesson – Ein Spaziergang durch die Sammlungslandschaft der Goethe-Universität“ in Kooperation mit den Sammlungen an der Goethe-Universität ergänzen das Programm. Ein besonderer Fokus liegt auf barrierearmen Zugängen: Neben Ausstellungstexten in Leichter Sprache realisiert das MGGU erstmals gemeinsam mit der Lebenshilfe Frankfurt im Rahmen des Projekts „Einfach reinkommen“ auch Führungen in Einfacher Sprache. Zudem wird eine öffentliche Führung mit Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache angeboten.

    Informationen über alle Veranstaltungen findet man aktualisiert auf der Website http://www.mggu.de

    Pressekonferenz – Mittwoch, 8. Oktober 2025, 11 Uhr
    Einführung & Rundgang mit:
    • Ina Neddermeyer (Direktorin MGGU)
    • Dr. Katrin Kolk (Kuratorin)
    • Dr. Tim Pickartz (Kurator für Vermittlung und Diskurs)
    Die weiteren an der Pressekonferenz teilnehmenden Künstler:innen und Wissenschaftler:innen werden auf der Website bekannt gegeben. Bitte um Anmeldung an: presse@mggu.de

    MGGU – Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, 60596 Frankfurt am Main
    Eintritt: Erwachsene 7 € / Ermäßigt 5 €. Freier Eintritt für Personen unter 18 Jahren und Schulklassen.
    Zukunftsticket – Ermäßigung für nachhaltige Anreise
    Eine umweltfreundliche Initiative: Wer mit dem ÖPNV, dem Fahrrad oder zu Fuß anreist, erhält eine Ermäßigung auf den Eintritt im MGGU. An der Kasse genügt eine kurze Angabe zur nachhaltigen Anreise, um die Ermäßigung zu erhalten. Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, Sa, So 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr
    An Feiertagen 10–18 Uhr geöffnet, auch wenn diese auf einen Montag fallen. 24.12., 31.12. 2025 und 01.01.2026 geschlossen, Sonderöffnungszeiten nach Vereinbarung

    Ansprechpartnerin für die Presse: Christine Karmann
    Fon: 069/138210121 // E-Mail: presse@mggu.de
    Texte und Bilder zum Download für die Presse: www.mggu.de/presse


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Kunst / Design
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Pressetermine
    Deutsch


     

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