"Knastluft" schnuppern können seit kurzem die Studierenden der RUB. Den Blick hinter schwedische Gardinen wagt die von Prof. Dr. Thomas Feltes gegründete "Bochumer kriminologische Haftgruppe": 18 Studierende der Fachrichtungen Jura, Soziologie, Psychologie und Pädagogik besuchen einmal pro Woche Strafgefangene in der Justizvollzugsanstalt Bochum.
Bochum, 21.09.2004
Nr. 267
Studierende der RUB "eingebuchtet"
Einblick in die Praxis des Strafvollzugs
Kriminologische Haftgruppe an der RUB
"Knastluft" schnuppern können seit kurzem die Studierenden der RUB. Den Blick hinter schwedische Gardinen wagt die von Prof. Dr. Thomas Feltes (Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft) gegründete "Bochumer kriminologische Haftgruppe": 18 Studierende der Fachrichtungen Jura, Soziologie, Psychologie und Pädagogik besuchen einmal pro Woche Strafgefangene in der Justizvollzugsanstalt Bochum; sie ergänzen so ihre theoretische Ausbildung und setzen sich praktisch mit dem Strafrecht und Strafvollzug auseinander.
Was es bedeutet, gefangen zu sein ...
Wer später als Staatsanwalt Haftstrafen beantragen will, sollte wissen, wie es in Gefängnissen zugeht. In Gesprächen mit den Häftlingen lernen die Bochumer Studierenden die Lebenslage der Gefangenen besser einzuschätzen und auch, was es bedeutet, für einen Angeklagten Haft zu verlangen. Prof. Feltes hat als Mitarbeiter des Instituts für Kriminologie der Universität Heidelberg Mitte der 80er Jahre an dem Aufbau einer ähnlichen Gruppe mitgewirkt. Basierend auf diesen Erfahrungen hat er jetzt an der RUB eine kriminologische Haftgruppe gegründet. Felix Schulz nahm selbst mehrere Jahre an der Heidelberger Haftgruppe teil und betreut nun das Bochumer Projekt.
Kontakt "nach draußen"
"Die Gefangenen hatten sichtlich ein großes Bedürfnis, jemanden zu haben, der ihnen zuhört, sich Zeit für sie nimmt und der privat mit ihnen spricht." berichtet der Projektbetreuer Felix Schulz, und ergänzt: "Auch den Studierenden macht es viel Spaß, in einer neuen Umgebung auf Menschen treffen zu können, die sie in ihrem ,normalen' Leben und als ,gleichrangigen' Gesprächspartner sonst wahrscheinlich nicht getroffen hätten".
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Thomas Feltes, Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik, Polizeiwissenschaft Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel: 0234/32-28245, Fax: 0234/32-14328, E-Mail: thomas.feltes@rub.de, Internet: http://www.thomasfeltes.de
Felix Schulz, Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik, Polizeiwissenschaft Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel: 0234/32-25246, felix.schulz@rub.de
Die kriminologische Haftgruppe der RUB
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie, Recht
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).