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20.10.2025 12:59

Rekordzuwachs bei der Anerkennung ukrainischer Berufsqualifikationen

Andreas Pieper Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

    Sonderauswertung des BIBB-Anerkennungsmonitorings

    2024 wurden so viele Anträge auf Anerkennung von Berufsqualifikationen aus der Ukraine gestellt wie noch nie zuvor. Das ergibt eine Sonderauswertung des BIBB-Anerkennungsmonitorings. Dabei zeigt sich eine auffällige Geschlechterverteilung.

    Bei der Anerkennung ukrainischer Berufsqualifikationen wurde im vergangenen Jahr
    mit rund 7.300 Anträgen ein neuer Höchstwert erreicht. Damit ist die Ukraine nach
    der Türkei der Ausbildungsstaat mit den zweitmeisten Anträgen im Bereich der
    Anerkennung in Deutschland. Die Antragszahl hat sich innerhalb von nur zwei
    Jahren verfünffacht. Auch bei der Zeugnisbewertung ukrainischer
    Hochschulabschlüsse gab es mit 45.100 Anträgen einen neuen Höchststand.

    Diese Ergebnisse gehen aus dem neuen Faktenblatt des Anerkennungsmonitorings
    des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervor, welches das
    Anerkennungsgeschehen seit Inkrafttreten des Anerkennungsgesetzes 2012
    empirisch untersucht. Zu 71 Prozent beantragten Frauen die Anerkennung ihrer
    ukrainischen Berufsqualifikation. Damit liegt ihr Anteil 14 Prozentpunkte höher als
    der Anteil von Frauen an allen Anerkennungsanträgen unabhängig vom
    Ausbildungsland. Besonders häufig wurden Anträge auf die reglementierten Berufe
    Ingenieur/-in, Pflegefachkraft, Lehrer/-in, Erzieher/-in und Arzt/Ärztin gestellt. Für
    diese Berufe ist unter anderem die Anerkennung notwendig, um sie in Deutschland
    ausüben zu dürfen. Insgesamt wurde in rund 95 Prozent der Verfahren eine volle
    oder teilweise Gleichwertigkeit der Berufsqualifikationen festgestellt.

    Auch wenn der Aufenthaltsstatus der Antragstellenden in der amtlichen
    Anerkennungsstatistik nicht erfasst wird, geht das BIBB-Anerkennungsmonitoring
    davon aus, dass aus der Ukraine Geflüchtete das Anerkennungsgeschehen
    mittlerweile prägen. Immer mehr Ukrainerinnen und Ukrainer können daher ihre
    beruflichen Abschlüsse erfolgreich in den deutschen Arbeitsmarkt einbringen. „Der
    Zuwachs ist bemerkenswert und erfreulich. Denn für eine gelungene und
    nachhaltige Integration in den deutschen Arbeitsmarkt ist eine qualifikationsnahe
    Beschäftigung zentral. Die Berufsanerkennung spielt dabei eine wichtige Rolle“,
    betont BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser.

    Für Geflüchtete aus der Ukraine kann es insbesondere für eine weitere Perspektive
    in Deutschland wichtig sein, ihre im Ausland erworbene Berufsqualifikation
    anerkennen zu lassen. Denn der vorübergehende Schutz gemäß §24 Aufenthaltsgesetz (AufenthG) ist derzeit bis zum 4. März 2026 befristet, wobei die
    Verlängerung um ein weiteres Jahr absehbar ist. Für den Wechsel in den
    Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit, welcher eine längere Gültigkeit
    bietet, ist in der Regel die Berufsanerkennung erforderlich.

    Damit internationale Fachkräfte noch schneller von den Vorteilen der Anerkennung
    profitieren und in den deutschen Arbeitsmarkt einsteigen können, arbeiten Bund
    und Länder gemeinsam daran, die Anerkennungsprozesse weiter zu beschleunigen.
    Dazu leistet das BIBB als Kompetenzzentrum zur Anerkennung einen aktiven
    Beitrag. Zum einen mit seiner wissenschaftsfundierten Politik- und Praxisberatung
    durch das BIBB-Anerkennungsmonitoring. Zum anderen mit dem Portal
    „Anerkennung in Deutschland“, welches bundesweit den Einstieg in den digitalen
    Antrag bietet. Zudem ermöglicht seit Kurzem der KI-Chatbot Aidy eine fundierte,
    digitale Erstberatung.

    Mehr zur Statistik der Anerkennung ukrainischer Berufsqualifikationen:
    https://www.bibb.de/de/213410.php

    Weitere Informationen unter:
    http://www.bibb.de/anerkennung

    Digitale Antragstellung über „Anerkennung in Deutschland“:
    https://www.anerkennung-in-deutschland.de/html/de/pro/digitalisierung.php

    Kontakt:
    Mareike Freitag, mareike.freitag@bibb.de

    Bei Abdruck Belegexemplar erbeten


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Schule und Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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