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06.11.2025 12:48

ERC Synergy Grant für Physiker Michael Lässig und Virologen Florian Klein

Eva Schissler Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    In einem gemeinsamen Projekt erforschen die Kölner Wissenschaftler die Mutationen viraler Krankheitserreger in Verbindung mit der Immunantwort / Mit den ERC Synergy Grants zeichnet der Europäische Forschungsrat interdisziplinäre Gruppen von zwei bis vier exzellenten Forschenden aus

    Die Kölner Wissenschaftler Professor Dr. Michael Lässig und Professor Dr. Florian Klein sind gemeinsam mit zwei Partner*innen aus Frankreich und den USA mit einem Synergy Grant vom Europäischen Forschungsrat (ERC) ausgezeichnet worden. Durch die Synergy Grants werden exzellente Forschende für die Dauer von sechs Jahren mit rund 10,5 Millionen Euro gefördert, die gemeinsam als Team an einem Projekt arbeiten. Das Team um Lässig und Klein erhält den Forschungspreis für ihr Projekt CoEvolve, das die Koevolution von Viren und Immunsystem erforscht. Professor Dr. Joybrato Mukherjee, Rektor der Universität zu Köln, sagt: „Die Verleihung an unsere beiden Forschenden ist eine herausragende Anerkennung und zeigt, wie fruchtbar die Zusammenarbeit zwischen Physik und Virologie sowohl für die Wissenschaft als auch für die Gesellschaft sein kann. Zugleich steht sie exemplarisch für die exzellente Kooperation zwischen der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät, die an unserer Universität entscheidend zur Stärke interdisziplinärer Forschung beiträgt. Ich gratuliere den beiden Forschern herzlich zu diesem Erfolg.“

    Professor Dr. Michael Lässig forscht am Kölner Institut für Biologische Physik. Er verbindet physikalische Prinzipien mit biologischen Daten, um die Dynamik von Anpassung, Selektion und molekularer Evolution zu verstehen. Sein Team berät die Weltgesundheitsorganisation bei der Auswahl von Grippe-Impfstoffen. Professor Dr. Florian Klein ist Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Köln. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung virusgerichteter Antikörper. Das Ziel seiner Forschung ist es, die Immunantwort gegen Viren besser zu verstehen und dieses Wissen zur Entwicklung neuer Impfstoffe und Antikörpertherapien zu nutzen. Die beiden Wissenschaftler haben den Antrag gemeinsam mit Prof. Dr. Aleksandra Walczak (Centre National de la Recherche Scientifique, Frankreich) und Professor Dr. Michael Desai (Harvard University, USA) eingereicht.

    Über CoEvolve:

    Wirbeltiere, auch der Mensch, schützen sich mit einem hochentwickelten Immunsystem vor Krankheitserregern. Damit Impfstoffe und Therapien auch in Zukunft wirksam bleiben, ist es entscheidend zu verstehen, wie sich Viren verändern und wie das Immunsystem darauf reagiert. Das Forschungsprojekt CoEvolve untersucht Co-Evolution, also die gegenseitige Anpassung von Viren und Immunsystem. Das Ziel des Projektes ist es, vorherzusagen, wie sich Erreger künftig entwickeln könnten und wie sich die Immunabwehr optimal darauf einstellen lässt.

    Im Mittelpunkt stehen Grippeviren (Influenza) und SARS-CoV-2, die beide schwere Atemwegserkrankungen verursachen und sich besonders schnell verändern. Während Influenza den Menschen bereits seit Jahrzehnten begleitet, ist SARS-CoV-2 erst vor Kurzem Teil dieses evolutionären Zusammenspiels geworden.

    Das internationale Forschungsteam untersucht die Co-Evolution auf mehreren Ebenen: in Laborexperimenten, in Langzeitstudien mit Menschen und anhand von weltweit zirkulierenden Virusdaten. Dabei werden neue molekulare Tests und Computermodelle entwickelt, um die Wechselwirkungen zwischen Virus und Immunsystem besser zu verstehen. Auf dieser Grundlage wird CoEvolve die gemeinsame Evolution von Viren und Immunität verfolgen, Modelle für die Vorhersage künftiger Virusvarianten entwickeln und Strategien für bessere Impfstoffe und Präventionsmaßnahmen liefern.

    Mit diesen Erkenntnissen trägt CoEvolve dazu bei, zukünftige Infektionswellen besser vorherzusagen und die öffentliche Gesundheit langfristig zu stärken.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Professor Dr. Michael Lässig
    Institut für Biologische Physik, Universität zu Köln
    +49 221 470 4309
    mlaessig@uni-koeln.de

    Professor Dr. Florian Klein
    Institut für Virologie, Uniklinik Köln
    +49 221 478 85800
    florian.klein@uk-koeln.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Chemie, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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