Ein Computer, der hunderte wissenschaftliche Aufgaben gleichzeitig berechnet und somit zur Lösung zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen beiträgt: Das ist das neue IT-Herzstück der Universität Paderborn. Der Supercomputer „Otus“ wurde am Montag, 10. November, im Paderborn Center for Parallel Computing (PC2) in Betrieb genommen. Ab sofort können Forschende aus ganz Deutschland mit ihm anspruchsvolle Computersimulationen und Wissenschaft auf höchstem Niveau betreiben.
„High Performance Computing hat eine enorme Relevanz für die drängenden Herausforderungen unserer Zeit. Forschende können mithilfe von Superrechnern innerhalb kurzer Zeit riesige Datenbestände durchforsten und Muster erkennen. Experimente, die extrem aufwendig, gefährlich oder schlicht unmöglich wären, lassen sich simulieren. So können wir auch Vorhersagen über mögliche zukünftige Entwicklungen treffen. Ich freue mich sehr, dass wir in Paderborn mit dem PC2 und mit ‚Otus‘ über eine hochmoderne Infrastruktur auf Weltklasseniveau in diesem Bereich verfügen“, so Prof. Dr. Matthias Bauer, Präsident der Universität Paderborn, bei der Einweihungsfeier.
Die Fragestellungen, die mit dem Superrechner in Paderborn behandelt werden, sind vielfältig. „In der Grundlagenforschung geht es beispielsweise darum, physikalische und chemische Prozesse auf atomarer Ebene zu verstehen – etwas, das allein durch Experimente oft gar nicht möglich ist. Andere Projekte haben einen direkten praktischen Nutzen, z. B. die Routenoptimierung von Containerschiffen zur Reduktion des Treibstoffverbrauchs, die Verbesserung des Wirkungsgrads von Solarzellen oder die Entwicklung neuer, energieeffizienterer KI-Methoden“, erklärt Prof. Dr. Christian Plessl, Computerwissenschaftler am Paderborner Institut für Informatik und Leiter des PC2.
Rechenkapazität für bundesweite Wissenschaftslandschaft
Als Nationales Hochleistungsrechenzentrum (NHR) stellt das PC2 seinen Supercomputer „Otus“ wie auch den Vorgänger „Noctua 2“ Wissenschaftler*innen aus ganz Deutschland zur Verfügung. Der Zugang erfolgt über ein Antragsverfahren, bei dem unabhängige Fachgutachter die wissenschaftliche Qualität und Angemessenheit des beantragten Rechenzeitbedarfs bewerten. Die Nutzer*innen können ihre Aufgaben an ein intelligentes Warteschlangensystem übermitteln. Die Simulationen kommen dann automatisch zur Ausführung, sobald Rechenzeit auf dem Rechner verfügbar ist. „So schaffen wir es, den Rechner rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr beschäftigt zu halten“, ergänzt Prof. Plessl.
Auch in puncto Nachhaltigkeit macht „Otus“ von sich reden: Durch eine indirekte freie Kühlung kann der Supercomputer beispielsweise ganzjährig energieeffizient betrieben und die Abwärme zur Gebäudeheizung auf dem Campus genutzt werden. Der Strom wird aus regenerativer Erzeugung gewonnen und ist dementsprechend CO2-frei. Zudem hat es die Universität Paderborn bereits auf Platz fünf der sogenannten „Green 500“ geschafft, also ins Ranking der weltweit effizientesten Rechnersysteme.
Das Dateisystem mit fünf Petabyte Speicherkapazität, 142.656 Prozessorkernen und 108 GPUs wurde von Lenovo in Zusammenarbeit mit der pro-com Datensysteme GmbH entwickelt. „Der Wert von Technologie entsteht erst dann, wenn sie anwendbar und nutzbar wird. Dann wird wie hier in Paderborn aus enormer Rechenleistung Erkenntnis gewonnen. Wir bei Lenovo wollen Technologien entwickeln, die innovativ und gleichzeitig für alle umsetzbar sind. Das Team der Uni Paderborn treibt uns dazu an, genau das zu tun. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse der Spitzenforschung“, so Andreas Thomasch, Direktor und Chief Technology Officer von Lenovo GAT. „Der Supercomputer ‚Otus‘ ist nicht nur performativ, sondern auch sehr effizient. Wir freuen uns sehr, Bestandteil dieser Installation zu sein“, ergänzt Torsten Keuter von AMD.
Prof. Dr. Jörg Behler von der Ruhr-Universität Bochum referierte bei der Einweihungsfeier zum Thema „Moderne Computersimulationen in der Chemie: Maschinelles Lernen oder Quantenmechanik?". Prof. Dr. Stefan Schumacher und Prof. Dr. Axel Ngonga, beide von der Universität Paderborn, sprachen außerdem über Quantenphotonik und Sprachmodelle. Das Rechenzentrum stand im Anschluss für Besichtigungen offen.
Prof. Dr. Christian Plessl, Paderborn Center for Parallel Computing der Universität Paderborn (PC2), Fon: +49 5251 60-5399, E-Mail: christian.plessl@uni-paderborn.de
https://www.uni-paderborn.de/thema/high-performance-computing
https://pc2.uni-paderborn.de/
Der Supercomputer „Otus“ beeindruckt nicht nur mit seiner Leistung, sondern auch mit seiner Nachhalt ...
Quelle: Thorsten Hennig
Copyright: Universität Paderborn, Thorsten Hennig
(v.l.) Andreas Thomasch (Lenovo), Universitätspräsident Prof. Dr. Matthias Bauer, Computerwissenscha ...
Quelle: Thorsten Hennig
Copyright: Universität Paderborn, Thorsten Hennig
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Chemie, Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch

Der Supercomputer „Otus“ beeindruckt nicht nur mit seiner Leistung, sondern auch mit seiner Nachhalt ...
Quelle: Thorsten Hennig
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(v.l.) Andreas Thomasch (Lenovo), Universitätspräsident Prof. Dr. Matthias Bauer, Computerwissenscha ...
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