EU-Projekt ProPollSoil untersucht Zusammenspiel zwischen Bodengesundheit und bodenabhängigen Bestäubern
Ein internationales Team aus 23 interdisziplinären Partnern – darunter die Uni Marburg um die Ökologin Anne-Christine Mupepele – schließt sich zusammen, um die noch wenig bekannte Rolle von Böden für Bestäuber zu verstehen und innovative, nachhaltige Bodenbewirtschaftungs¬praktiken zu entwickeln, die bodennistende Bestäuber schützen und damit neue Wege zum Schutz von Böden und Bestäubern aufzeigen.
Bestäuber sind die stillen Helden unserer Ökosysteme. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Vermehrung von Pflanzen und steigern die Erträge landwirtschaftlicher Kulturen, indem sie Pollen zwischen Blüten oder Blütenteilen übertragen. Doch es gibt einen oft übersehenen Teil ihrer Geschichte: Viele Bestäuber verbringen wichtige Phasen ihres Lebens auf oder unter der Erde – sie nisten, ruhen oder überwintern im Boden.
Trotzdem wird die Bedeutung des Bodens für die Gesundheit von Bestäubern weitgehend übersehen. „Wir wissen bislang wenig darüber, was Bestäuber während ihrer Zeit im Boden zum Gedeihen brauchen oder wie moderne Bodenbewirtschaftungspraktiken sowohl die Bestäuber als auch die essenziellen Ökosystemleistungen, die sie erbringen, gefährden könnten,“ erläutert die Marburger Ökologin Prof. Dr. Anne-Christine Mupepele, Spezialistin für Wildbienen und andere bestäubende Insekten. Genau hier setzt ProPollSoil an.
Das EU-Forschungsprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Beziehung zwischen Bestäubern und Bodengesundheit eingehend zu erforschen. Mit einer Förderung von 7,7 Millionen Euro über vier Jahre im Rahmen des Horizon-Europe-Forschungs- und Innovationsprogramms vereint ProPollSoil ein internationales Expertenteam unter der Leitung der Technischen Universität München (TUM).
Mit dem offiziellen Projektstart im vergangenen Monat wird das ProPollSoil-Konsortium aus 23 Partnerorganisationen untersuchen, wie wir Bestäuber besser schützen können – beginnend im Boden.
„Mit ProPollSoil bringen wir europäische Spitzenforschung zusammen, um eine bislang unterschätzte Dimension des Biodiversitätsschutzes sichtbar zu machen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft eröffnet neue Wege, ökologisches Wissen rasch in wirksames Handeln zu überführen. Wir sind stolz, dass Marburg dazu beiträgt, zentrale Zukunftsfragen unserer Umwelt nachhaltig zu beantworten,“ sagt Prof. Dr Gert Bange, Vizepräsident für Forschung der Uni Marburg.
Prof. Dr. Sara Leonhardt von der federführenden Technischen Universität München ergänzt: „Die Forschung im Rahmen von ProPollSoil wird letztlich dazu beitragen, Böden und die von ihnen abhängigen Bestäuber besser zu schützen. Um dies zu erreichen, werden wir die letzten verbliebenen ‚Hotspots‘ gesunder Böden identifizieren, die eine hohe Bestäuberdiversität unterstützen, Lebensräume für Bestäuber auf landwirtschaftlich genutzten und bewirtschafteten Flächen verbessern und gezielte Maßnahmen gegen den Verlust der biologischen Vielfalt ergreifen.“
Bildtext: Die Hosenbiene (Dasypoda) gräbt ihr Nest in sandigen Boden. Foto: Kenneth Kuba
Bild zum Download: https://www.uni-marburg.de/de/aktuelles/news/2025/hosenbiene
Prof. Dr. Anne-Christine Mupepele
Fachbereich Biologie
Philipps-Universität Marburg
Tel.: 06421 28-23386
E-Mail: mupepele@staff.uni-marburg.de
https://Webseite des EU-Forschungsprojekts ProPollSoil: https://www.propollsoil.eu/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch

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