Eine Studie von Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat gezeigt, dass die Fähigkeit, ein intensives unangenehmes Erlebnis wie Schmerz zu kontrollieren, die Wahrnehmung dieses Ereignisses deutlich verändern kann. Seine Ergebnisse hat das Forschenden-Team um Marie Habermann und Prof. Dr. Christian Büchel aus dem Institut für Systemische Neurowissenschaften des UKE im Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht.
„Wir erklären uns diesen Effekt mit einer erhöhten Erwartungssicherheit. Wenn Menschen das Gefühl haben, den Schmerz kontrollieren zu können, werden ihre Erwartungen an den Schmerz präziser und dies wiederum moduliert die Schmerzempfindung“, erklärt Studienleiter Prof. Dr. Christian Büchel. Gleichzeitig zeigte sich der Effekt den Forschenden zufolge aber nur dann, wenn die Proband:innen tatsächlich die Kontrolle über den Schmerz hatten. Wenn der Schmerz zwar vorhersehbar, aber nicht kontrollierbar war, wirkte sich die Erwartungssicherheit nicht aus.
Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren haben gezeigt, dass diese Wirkmechanismen in bestimmten Gehirnregionen ablaufen, darunter das periaquäduktale Grau, die supplementär-motorische Region sowie der rostrale anterior cinguläre Cortex. Diese Bereiche sind bekannt für ihre Rolle bei der Verarbeitung von Bedrohung und Kontrolle sowie der Schmerzmodulation durch das zentrale Nervensystem.
„Unsere Erkenntnisse könnten zukünftige Ansätze zur Therapie chronischer Schmerzen beeinflussen, indem sie zeigen, wie wichtig die psychologische Komponente des Kontrollgefühls bei der Schmerzbewältigung ist“, sagt Erstautorin Marie Habermann.
Prof. Dr. Christian Büchel
Institut für Systemische Neurowissenschaften
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Martinistraße 52
20246 Hamburg
Telefon: 040 7410-54726
buechel@uke.de
Publikation: Habermann, Büchel. Controllability changes pain perception byincreasing the precision of expectations. Nature Communications. 2025.
DOI: https://doi.org/10.1038/s41467-025-66038-7
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).