Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert drei FAU-Forschungsgruppen
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert drei Forschungsgruppen mit Beteiligung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Eine neue Forschungsgruppe entwickelt digitale Werkzeuge für nachhaltige Rechensysteme. Zwei Forschungsgruppen zur Untersuchung esoterischer Praktiken und gewaltiger Plasmaströme, die aus Schwarzen Löchern geschleudert werden, erhalten eine erneute Förderung durch die DFG.
Entwicklung nachhaltiger Datentechnologien
In unserer digital vernetzten Gesellschaft verursacht der exponentiell steigende Bedarf an Rechenkapazität eine enorme Energienachfrage. Die Nutzung von KI-Systemen heizt diese Entwicklung an. Für eine gesellschaftlich verträgliche IT besteht eine eindeutige Dringlichkeit, den Energieverbrauch der Rechenzentren für Informations- und Kommunikationstechnologien zu begrenzen.
Ziel der neu eingerichteten Forschergruppe FOR 5880 „Holistic Energy and Performance Modeling for Sustainable Computing (Mod4Comp)“ ist eine ganzheitliche Betrachtung der Energie- und Leistungsaspekte beim Zusammenspiel von Hardware und Software. Die Forschenden wollen die elementaren Teile einer Rechnerarchitektur aufschlüsseln und den Energieverbrauch aufwändiger wissenschaftlicher Simulationen mit Hilfe mathematischer Modelle möglichst präzise vorhersagen, um nachhaltiges Rechnen zu fördern. Die daraus entstandenen Entwicklungswerkzeuge sollen es ermöglichen, Soft- und Hardware zu entwickeln, die weitaus weniger Energie bei weiterhin befriedigender Laufzeit benötigen. Im Fokus stehen klassische Rechnerarchitekturen z.B. für autonomes Fahren, Spezialarchitekturen für KI-Systeme und Hochleistungsrechner. Bei Mod4Comp bündeln Forschende der FAU, der TU Dresden und des Forschungszentrums Jülich ihre Kompetenzen. Sprecher von FOR 5880 ist Prof. Dr. Dietmar Fey vom Lehrstuhl für Rechnerarchitektur.
Untersuchung esoterischer Praktiken
Die DFG verlängert die Förderung der Kolleg-Forschungsgruppe KFG 17 „Alternative Rationalitäten und esoterische Praktiken in globaler Perspektive“ um eine zweite Förderperiode mit einem weiteren Fördervolumen von 4,6 Millionen Euro. Bisher hat das Projekt unter anderem Forschungsansätze aus der Kultur- und Sozialanthropologie und der Religionswissenschaft verbunden.
Im zweiten Förderabschnitt ist das Ziel der Forschenden, an der Weiterentwicklung und Schärfung eines Forschungsparadigmas zu arbeiten, um esoterische Praktiken und ihre Markierungen in gesellschaftlichen Konflikten und anderen sozialen Dynamiken zu untersuchen. Die KFG betrachtet dabei drei miteinander verbundene Dimensionen des Themas: institutionspolitische und rechtliche Konfigurationen, gesellschaftliche und mediale Repräsentationen, und Wirksamkeitserfahrungen. Besondere Aufmerksamkeit gilt den globalen Deutungskämpfen in Zeiten von Fake-News und Verschwörungstheorien. Als eine weitere Neuerung beziehen die Forschenden interdisziplinäre Perspektiven auf Menschenrechte – an der FAU bereits ein Bereich exzellenter Forschung im Rahmen des Clusters „Transforming Human Rights“ – in der zweiten Förderperiode ein. Das Leitungsteam der KFG 17 sind Prof. Dr. Dominik Müller (Lehrstuhl für Kultur- und Sozialanthropologie), Prof. Dr. Giovanni Maltese (Lehrstuhl für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie) und Prof. Dr. Eva Pils (Lehrstuhl für Human Rights Law).
FAU-Sternwarte beteiligt an der Erforschung kosmischer Jets
Verlängert hat die DFG die Förderung für FOR 5195 „Relativistische Jets in Aktiven Galaxien“. Die von der Universität Würzburg geleitete Forschungsgruppe untersucht seit 2021 Plasmaströme, die von supermassereichen Schwarzen Löchern ausgehen. Schwarze Löcher verschlingen Materie nicht nur, sondern können sie unter bestimmten Bedingungen auch in Form von gewaltigen Plasmaströmen wieder ins All schleudern. Die Forschenden wollen den Ursprung dieser Jets herausfinden, deren Strahlung analysieren und den Einfluss von Jets auf das Universum bewerten.
Die Forschungsgruppe besteht aus einem deutschlandweiten Netzwerk der Astrophysik. Von der FAU ist die Dr. Karl Remeis-Sternwarte mit Dr. Thomas Dauser und Prof. Dr. Joern Wilms beteiligt.
Kontakt für Medien:
Prof. Dr. Dietmar Fey
Lehrstuhl für Informatik 3 (Rechnerarchitektur)
dietmar.fey@fau.de
Prof. Dr. Dominik Müller
Lehrstuhl für Kultur- und Sozialanthropologie (Heisenberg-Professur)
dominik.m.mueller@fau.de
Prof. Dr. Jörn Wilms
Lehrstuhl für Astronomie und Astrophysik
joern.wilms@sternwarte.uni-erlangen.de
Prof. Dr. Dietmar Fey
Lehrstuhl für Informatik 3 (Rechnerarchitektur)
dietmar.fey@fau.de
Prof. Dr. Dominik Müller
Lehrstuhl für Kultur- und Sozialanthropologie (Heisenberg-Professur)
dominik.m.mueller@fau.de
Prof. Dr. Jörn Wilms
Lehrstuhl für Astronomie und Astrophysik
joern.wilms@sternwarte.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Informationstechnik, Philosophie / Ethik, Physik / Astronomie, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch

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