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19.12.2025 10:54

“Blühender Campus” der Freien Universität Berlin gewinnt UN-Dekade-Projektpreis 2025

Jonas Krumbein Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Freie Universität Berlin

    In der aktuellen Wettbewerbsrunde des UN-Dekade-Projektpreises sind gleich zwei Projekte der Freien Universität Berlin in der Kategorie Renaturierung ausgezeichnet worden: Das Projekt „Blühender Campus“ und das Projekt „Florenschutz im NSG Baumberge“, ein Berliner Florenschutzprojekt des Botanischen Gartens Berlin, der seit 1995 zur Universität gehört. Die Vereinten Nationen hatten 2021 die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgerufen, eine globale Initiative, die das Bewusstsein für die Bedeutung intakter Lebensräume fördern soll. In Deutschland wird das Programm im Auftrag von Bundesumweltministerium und Bundesamt für Naturschutz umgesetzt und vom UN-Dekade-Büro koordiniert.

    Gesucht waren unter dem Titel „Stadtnatur im Fokus“ im aktuellen Wettbewerbsjahr des Projektpreises der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen Initiativen, die zur Renaturierung, Pflege oder zur Öffentlichkeitsarbeit für Stadtnatur beitragen. In der Kategorie Renaturierung gehört der „Blühende Campus“ der Freien Universität Berlin zu den Gewinnerprojekten. Die Initiative schützt Biodiversität auf dem Campus, indem Flächen extensiv, also mit wenig Eingriffen in die Natur, gepflegt werden.

    „Seit dem Projektstart 2019 hat sich der Blühende Campus zu einem umfassenden Renaturierungsprojekt entwickelt, das verschiedenste Akteure verbindet und für uns alle Natur und Biodiversität auf dem Campus erlebbar macht. Die Auszeichnung mit dem UN-Dekade-Projektpreis 2025 ist eine hochverdiente Anerkennung für das Projektteam und gibt der Freien Universität Rückenwind für unser gemeinsames Engagement für Artenvielfalt auf dem Campus“, sagt Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin.

    In dem Top 1o ausgezeichneten Projekt „Florenschutz im NSG Baumberger“ engagiert sich der Botanische Garten Berlin gemeinsam mit der Stiftung Naturschutz Berlin für die Renaturierung und langfristige Sicherung berlintypischer Sandmagerrasen und ihrer hochspezialisierten Arten in einem eiszeitlichen Dünensystem in Berlin-Heiligensee.

    Prof. Dr. Thomas Borsch, Direktor des Botanischen Gartens der Freien Universität Berlin erläutert: „Mit unseren Wissenschaftler*innen und Projektpartnern engagieren wir uns seit Jahren für die Erhaltung heimischer Pflanzenarten. In den Baumbergen in Heiligensee konnten wir zusammen mit der Stiftung Naturschutz Berlin den dortigen berlintypischen Sandmagerrasen und seine hochspezialisierten Arten sichern. Stark gefährdete Arten wie Grünblütiges Leimkraut, Schwärzliche Wiesenküchenschelle oder Duftskabiose haben damit in Berlin wieder eine Perspektive. Wir freuen uns sehr über die Top-10-Platzierung und die Anerkennung unserer Bemühungen“.

    Mehr zum „Blühenden Campus“

    Im Rahmen des Projekts „Blühender Campus“ der Freien Universität Berlin werden inzwischen rund zehn Hektar Grünfläche auf dem Campus extensiv gepflegt: Der Einsatz von Balkenmähern, das Anlegen von Kleinsthabitaten und Maßnahmen gegen urbane Umweltprobleme wie Vogelschlag an Glasfassaden oder die Fragmentierung von Lebensräumen – etwa für Igel – gehören zum Kern des Engagements. Neben praktischen Schritten zur Förderung der Biodiversität spielen Forschung, Lehre und Umweltbildung eine wichtige Rolle. Das Bild des Campus der Freien Universität hat sich dadurch großflächig verändert: „Statt kurzgemähter Rasenflächen sind selten gemähte Blühflächen und Strukturvielfalt repräsentativ geworden - was insgesamt mit großer Begeisterung von Hochschulangehörigen und Anwohner*innen aufgenommen wurde“, sagt Rebecca Rongstock, die seit 2024 als Biodiversitätsmanagerin in der Stabsstelle Nachhaltigkeit und Energie der Freien Universität Berlin arbeitet.

    Durch die neu eingerichtete Projektstelle, die universitätsinterne Biodiversitätsstrategie und die beratende AG Biodiversität, bestehend aus Präsidiumsmitgliedern sowie Personen aus Wissenschaft und Verwaltung, hat sich der Blühende Campus auch strukturell etabliert. Damit ist der Grundstein gelegt, in der Freien Universität Berlin die Förderung von Natur und Artenvielfalt als dauerhaftes Nachhaltigkeitsziel umzusetzen. In Verbindung mit den Aktivitäten des Botanischen Gartens, der sich zusammen mit weiteren Akteuren an verschiedenen Berliner Orten um den Erhalt und die Förderung gefährdeter Arten und Lebensräume kümmert, entsteht hier ein Netzwerk, das wichtige Beiträge zur Erreichung der Berliner Biodiversitätsziele leisten kann.

    Weitere Informationen
    - zum Blühenden Campus: https://www.fu-berlin.de/sites/nachhaltigkeit/handlungsfelder/campus/biodiversit...
    - zum Berliner Florenschutzprojekt: https://www.stiftung-naturschutz.de/presse/pressemitteilungen/vom-aussterben-bed...
    - zum UN-Dekade-Projektwettbewerb: https://www.undekade-restoration.de/projektwettbewerb/


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    - Rebecca Rongstock, Freie Universität Berlin, Koordinatorin der Initiative Blühender Campus, Biodiversitätsmanagerin Stabsstelle Nachhaltigkeit und Energie und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Ökologie der Pflanzen; E-Mail: r.rongstock@fu-berlin.de
    - Dr. Elke Zippel, Botanischer Garten Berlin, wissenschaftliche Leiterin der Dahlemer Saatgutbank; E-Mail: e.zippel@bo.berlin


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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