Eine Nachwuchsgruppe für "Molekulare Pharmakologie des Schmerzes" wird im Jahre 1999 am Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie (Leiter: Prof. Dr. Dr. h.c. Kay Brune) der Universität Erlangen-Nürnberg eingerichtet. Die Forschungen dieser Gruppe sollen in die Arbeit des Sonderforschungsbereichs 353 "Pathobiologie der Schmerzentstehung und Schmerzverarbeitung" (Sprecher: Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann O. Handwerker) eingebunden werden und dessen Programm in wichtigen Bereichen ergänzen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Nachwuchsgruppe gemäß Antrag für fünf Jahre.
Auch die neue Ministerin für Forschung und Bildung will die Erforschung und Bekämpfung des Schmerzes zu einem Mittelpunkt der Unterstützung durch die Bundesregierung machen. Wesentliche Fortschritte bei der Therapie chronischer Schmerzen können nur durch ein genaueres Verständnis der Prozesse erreicht werden, die zur Chronifizierung führen. Nach einer längeren Stagnation ist auf diesem Gebiet in den vergangenen Jahren Erhebliches geleistet worden. Die Anwendung molekularbiologischer Techniken hat Einblicke in die Regulation der Nervenaktivität bei der Schmerzverarbeitung und Hinweise auf Umbauvorgänge des Nervensystems bei der Chronifizierung ergeben. Die Clonierung der entsprechenden Rezeptoren, die Erforschung ihrer Funktion bei Überexpression oder Elimination (k.o.-Mutanten) erlauben es heute, gezielt einzelne funktionelle Elemente der Schmerzwahrnehmung zu analysieren und daraus neue Optionen für die Therapie abzuleiten. In Deutschland ist diese Forschung bisher nur im bescheidenen Umfang präsent.
Auch die in Erlangen etablierte Schmerzforschung verfügt über kein Zentralprojekt, das sich besonders der molekularen Pharmakologie des Schmerzes widmet. Dafür fehlten bisher auch die notwendigen personellen, räumlichen und apparativen Voraussetzungen. Diese Lücke kann jetzt durch die Förderung der DFG und aufgrund des Neubaus des Institutes für Experimentelle und Klinische Pharmakologie geschlossen werden.
Leider wird auch dieser Nachwuchsgruppe ein zentrales Tierhaus der Medizinischen Fakultät für molekularbiologische Untersuchungen an genetisch modifizierten Tieren fehlen. Trotzdem bedeutet die Bewilligung dieser Nachwuchsgruppe einen Schritt vorwärts auf dem Weg zu einer auch molekularbiologisch fundierten Erforschung des chronischen Schmerzes.
Der Vorstand des Sonderforschungsbereichs 353 Pathobiologie der Schmerzentstehung und Schmerzverarbeitung freut sich, daß aufgrund der sehr guten Bewertung dieses Sonderforschungsbereiches und der Tatsache, daß 10 der bei der letzten Begutachtung bewilligten Projekte molekularbiologische Ansätze aufweisen, diese Nachwuchsgruppe bewilligt wurde. Die Auswahl des geeignetsten Nachwuchsforschers oder der geeignetsten Forscherin erfolgt im Januar 1999; ihr/ihm steht es dann anheim, einen entsprechenden Antrag auf Förderung an die Deutsche Forschungsgemeinschaft zu stellen und nach Begutachtung dieses Antrages die Arbeit in Erlangen aufzunehmen.
* Kontakt:
Prof. Dr. Dr. h.c. Kay Brune, Stellvertretender Sprecher des SFB 353
Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie
Universitätsstraße 22, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -22292, -22293, Fax: 09131/20 61 19
E-Mail: kb@macpost.pharmakologie.uni-erlangen.de
FAU-Pressestelle, Redaktion Forschung, Gertraud Pickel M.A., Tel. 09131/85 -24036, -26167
http://www.rrze.uni-erlangen.de/pharmakologie
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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