idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.10.2004 15:24

Neuartige Gefäßprothese sichert dauerhafte Durchblutung

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Wenn verkalkte Arterien zu stark verstopft sind, können sie durch künstliche Blutgefäße ersetzt werden. Der Mediziner Dr. Axel Larena-Avellaneda von der Uni Würzburg hat, in Zusammenarbeit mit der Firma bionic surfaces aus Würzburg und PD Dr. Sebastian Debus aus Hamburg-Harburg, eine stark verbesserte Gefäßprothese entwickelt. Der Clou daran: Sie enthält eine spezielle Beschichtung, aus der Arzneimittel freigesetzt werden. Dadurch soll verhindert werden, dass auch die künstliche Arterie verstopft.

    Rund 3,3 Millionen Bürger leiden in Deutschland an verstopften Blutgefäßen, pro Jahr kommen etwa 100.000 hinzu. Die Ursachen dafür sind zum Beispiel Rauchen, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit und hohe Blutfettwerte. Die Konsequenzen für die Patienten können drastisch sein: "Hat sich erst mal ein Geschwür ausgebildet, besteht eine große Gefahr, das Bein zu verlieren. Eine Therapie sollte unverzüglich eingeleitet werden", sagt Larena-Avellaneda.

    Falls sich eine verstopfte Arterie nicht durch eine Vene ersetzen lässt, die dem Patienten an anderer Stelle entnommen wird, so kommt eine Kunststoffprothese zum Einsatz. Das Problem dabei: Die künstliche Arterie wird vom Körper viel schlechter angenommen als die Vene, und es kann zu erneuten Verstopfungen kommen.

    Die neuartige, von der Uni Würzburg zum Patent angemeldete Gefäßprothese soll dieses Problem lösen. Ihre innere Oberfläche ist so beschichtet, dass weniger Gerinnsel entstehen. Aus der Beschichtung entweichen Arzneimittel sowohl ins Blut als auch ins Gewebe. Dadurch kann laut dem Würzburger Gefäßchirurgen der erneute Verschluss der Arterie wirkungsvoll verhindert oder zumindest verzögert werden.

    Hinzu kommt, dass die Beschichtung verschiedene Medikamente beinhalten kann. So lassen sich gleich auch andere Erkrankungen mitbehandeln: Bei Entzündungen können beispielsweise Antibiotika mit eingebracht werden oder andere Medikamente, die das Fortschreiten der Krankheit verhindern sollen (Wachstumsfaktoren). Auf diese Weise soll der Gesundheitszustand des Patienten auf Dauer wirksam verbessert werden.

    Für diese Neuentwicklung namens "Drug Releasing Graft" hat Axel Larena-Avellaneda im September von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie den mit 5.000 Euro dotierten Alexis-Carrel-Preis verliehen bekommen. Das Preisgeld wurde von der Firma W.L. Gore und der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie gestiftet.

    Weitere Informationen: Dr. Axel Larena-Avellaneda, T (0931) 201-1 (Zentrale), E-Mail:
    Larena_A@chirurgie.uni-wuerzburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).