idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.10.2004 13:52

Universitäts-Ringvorlesung zum Thema "Die Türkei - ein Land in Europa?"

Christoph Loos Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Ist die Türkei ein Land in Europa? Diese Frage steht im Zentrum der öffentlichen Ringvorlesung, die die Universität Erlangen-Nürnberg im Wintersemester 2004/05 veranstaltet. Den Eröffnungsvortrag hält am 28. Oktober 2004 Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Kaiser von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Berlin, und vom Weatherhead Center for International Affairs, Harvard University, zum Thema "Die Bedeutung der Türkei für die europäisch-amerikanische Sicherheits- und Verteidigungspolitik". Die öffentlichen Vorlesungen finden im Rahmen des Bayerischen Orientkolloquiums der Universitäten Erlangen-Nürnberg und Bamberg jeweils donnerstags um 18.15 Uhr in der Aula des Erlanger Schlosses (Schlossplatz 4) statt.

    Bereits seit 1963 besteht zwischen der Europäischen Union (EU) und der Türkei ein Assoziationsabkommen, das als Fernziel auch einen Beitritt vorsieht. Seither sind 19 Staaten der EU beigetreten, während im Falle der Türkei nach wie vor erhebliche Bedenken bestehen.

    1995 wurde das Abkommen über die Zollunion zwischen der EU und der Türkei abgeschlossen, und beim Europäischen Rat der Staats- und Regierungs-chefs in Helsinki im Dezember 1999 hat die Türkei den Status eines Beitrittskandidaten zur EU erhalten. Beitrittsverhandlungen können aber erst beginnen, wenn die Türkei die politischen Kriterien der Europäischen Union für einen Beitritt vollständig erfüllt.

    Die Europäische Kommission hat in ihren Fortschrittsberichten 2002 und 2003 die erheblichen Anstrengungen begrüßt, die die Türkei mit den jüngsten Verfassungs- und Gesetzesreformen bei der Erfüllung der Kopenhagener Kriterien gemacht hat. Auch der Europäische Rat der Staats- und Regierungschefs von Kopenhagen vom Dezember 2002 begrüßte die wichtigen Schritte, die die Türkei unternommen hat, und beschloss, dass der Europäische Rat im Dezember 2004 auf der Grundlage eines Berichts und einer Empfehlung der Kommission entscheiden werde, ob die Türkei die politischen Kriterien von Kopenhagen erfülle. Sofern dies der Fall sei, werde die Europäische Union die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei eröffnen.

    Im Vorfeld dieser Entscheidung mit historischer Tragweite für das Selbstverständnis der EU und für ihre künftigen Beziehungen zur islamischen Welt wurde die Universitäts-Ringvorlesung dem Thema "Die Türkei - ein Land in Europa?" gewidmet. Als Referenten konnten außer Mitgliedern der Universität Erlangen-Nürnberg renommierte auswärtige Wissenschaftler und Praktiker gewonnen werden: u.a. Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Kaiser, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, Berlin, und Weatherhead Center for International Affairs, Harvard University; Edzard Reuter, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz A.G., Stuttgart; Prof. Dr. Hayrettin Ökçesiz, Dekan der Juristischen Fakultät, Universität Antalya; sowie Prof. Nur Yalman, Ph.D., Dept. of Anthropology, Harvard University.

    Programm

    28.10. 2004: Die Bedeutung der Türkei für die europäisch-amerikanische Sicherheits- und Verteidigungspolitik
    Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Kaiser, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, Berlin; Weatherhead Center for International Affairs, Harvard University

    11.11. 2004: Anatolische Ursprünge der europäischen Zivilisation
    Prof. Dr. Peter Högemann, Institut für Geschichte der Universität Erlangen-Nürnberg

    18.11. 2004: Die Türkei als Zufluchtsland für deutsche Emigranten, 1933-1945
    Edzard Reuter, Ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz A.G., Stuttgart

    25.11.2004: Die Türkei als Wirtschaftsfaktor für die Europäische Union
    Prof. Dr. Dr. h.c. Sefik Alp Bahadir, Institut für Wirtschaftswissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg
    (Dieser Vortrag findet im Senatssaal des Kollegienhauses, Universitätsstraße 15, Raum 1.011, 91054 Erlangen, statt.)

    02.12. 2004: Kleinasien und Europa: Archäologische Kontaktfunde aus drei Jahrtausenden v. Chr.
    Prof. Dr. Sabine Gerloff, Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Erlangen-Nürnberg

    09.12. 2004: Türkische Kultur? Kein Thema in der Europa-Debatte!
    Prof. Dr. Klaus Kreiser, Lehrstuhl für türkische Sprache, Geschichte und Kultur der Universität Bamberg

    13.01.2005: Gehört die Türkei geographisch zu Europa?
    Prof. Dr. Wolf-Dieter Hütteroth, Institut für Geographie der Universität Erlangen-Nürnberg

    20.01.2004: Islam und Demokratie - eine türkische Synthese
    Prof. Dr. Hayrettin Ökçesiz, Juristische Fakultät der Universität Antalya

    27.01.2004: Ist die Europäische Union ein "Christenclub"? Zur Aufnahmefähigkeit eines islamischen Staates in die EU
    Prof. Dr. Mathias Rohe, Juristische Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg

    03.02. 2004: Die Türkei: von der Modernisierungskrise zu einer europäischen Gesellschaft
    Prof. Nur Yalman, Ph.D., Department of Anthropology, Harvard University

    10.02.2004: Die türkische Migration: Brückenschlag nach Europa?
    Prof. Dr. Horst Unbehaun, Fachbereich Sozialwesen, Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg

    Weitere Informationen:

    Prof. Dr. Dr. h.c. Sefik Alp Bahadir
    Tel.: 09131/85 -24198
    sabahadi@phil.uni-erlangen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).