"China und die Wahrnehmung der Welt" ist das Thema einer wissenschaftlichen Konferenz der Deutschen Vereinigung für China-Studien vom 12.-14.11.2004. Als Tagungsort wurde die Universität Leipzig gewählt, an der in diesem Jahr das Jubiläum 90 Jahre Ostasiatisches Seminar als erste derartige Einrichtung an einer deutschen Universität zu feiern ist.
Gegenwärtig erleben wir China als Land der Quantensprünge - mit
einer Dynamik, die in der Menschheitsgeschichte ihresgleichen
sucht. Dabei wird immer deutlicher, wie die Entwicklung dieses
riesigen Landes - seiner Exportkraft, seiner Märkte, aber auch
seines Energie-, Rohstoff- und Getreidebedarfs - in steigendem
Maße die Welt als Ganzes und damit auch unser Leben in
Deutschland beeinflusst. Damit wird die Frage, wie sich China in die Welt
integriert, zu einem zentralen Anliegen sinologischer Forschung.
Das Thema der Konferenz ist auf Grund seiner Vielschichtigkeit
hervorragend geeignet, verschiedene Perspektiven und damit
Wissenschaftler unterschiedlicher Ausrichtung zur Diskussion
zusammenzuführen. So hat die Thematik neben einer modernen
auch eine traditionelle Dimension: In der Tradition sich als Inbegriff
menschlicher Zivilisation verstehend, wandelte sich beim Übergang zur
Moderne das Selbst- und Fremdverständnis Chinas - im Sinne der Akzeptanz,
als Staat unter Staaten zu existieren. Wie wir wissen, ging dieser Prozess
in den letzten hundert Jahren sehr widersprüchlich und problembelastet vor
sich. Die aktuelle politische Bedeutung dieses Vorgangs zeigt sich in der
Art und Weise, wie sich China in die Staatengemeinschaft des 21.
Jahrhunderts integriert.
Dabei wird aber ''Welt'' nicht allein als politisch-geographischer,
sondern auch als philosophischer Begriff verstanden - als Begriff
dessen, was als Wirklichkeit dem Menschen gegenübersteht. So ist
der besondere Weltzugang des traditionellen chinesischen Denkens
zu diskutieren, bei welchem das, was uns im Westen als
widersprüchlich erscheint, im Sinne einer Paradigmen-Koexistenz
nebeneinander gestellt werden kann. Es gehört zu den zweifellos
spannenden Fragen, in welcher Weise dieses Muster in der
modernen politisch-gesellschaftlichen Wirklichkeit Chinas
perpetuiert wird.
Die Tagung hat vier Schwerpunkte:
- Die Wahrnehmung der äußeren geographischen Welt
- Die Welt als philosophisches Problem
- Die künstlerisch-ästhetische Wahrnehmung der Welt
- Die wissenschaftliche Wahrnehmung der Welt.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Ralf Moritz
Telefon: 0341 97-37151
E-Mail: moritz@uni-leipzig.de
www.uni-leipzig.de/~ostasien
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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