Die Alexander von Humboldt-Stiftung verlieh am Donnerstag in Berlin den Sofja Kovalevskaja-Preis an elf exzellente Nachwuchswissenschaftler. Darunter befindet sich auch Frau Dr. Tricia Striano aus den USA, die in Leipzig - am Zentrum für Höhere Studien der Universität Leipzig und am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften - ihre Forschungen fortsetzen wird.
Der Kovalevskaja-Preis ist mit je rund einer Million Euro einer der höchst dotierten deutschen Wissenschaftspreise, der es den jungen internationalen Forschern ermöglicht, für drei Jahre in Deutschland wissenschaftlich zu arbeiten. Und zwar ohne administrative Zwänge an einem Institut ihrer Wahl, wo sie auch eigene Nachwuchsforschergruppen aufbauen können.
Tricia Striano wurde 1973 in den Vereinigten Staaten geboren, studierte am College of the Holy Cross in Worcester, Massachusetts (USA) und an der Emory University in Atlanta, Georgia (USA), wo sie im Jahr 2000 promovierte. Nach der Promotion leitete sie die Junior Research Group on Cultural Ontogeny am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.
Das Forschungsgebiet von Dr. Tricia Striano lässt sich folgendermaßen umreißen: Schon früh in seiner Entwicklungsgeschichte hat der Mensch die Fähigkeit entwickelt, im Gesicht seiner Mitmenschen zu lesen und in Bruchteilen von Sekunden Schlüsse auf das künftige Verhalten seines Gegenübers zu ziehen. Im Voraus zu wissen, ob und wann die Keule des Nachbarn auf den eigenen Kopf niedersaust, war ein evolutionäres Auslesekriterium ersten Ranges. Wie der Erwerb dieser und ähnlicher Fähigkeiten, die so genannte soziale Kognition, geschieht, ist bei Tieren gut erforscht. Die viel komplexere Entwicklung beim Menschen ist dagegen wenig verstanden. Das gilt besonders für die frühkindliche Entwicklung von der Geburt bis zum ersten Lebensjahr. Hier setzt das Forschungsprojekt von Tricia Striano an, die mit ihrem Team Testreihen mit mehreren hundert Babys durchführen wird. Es soll mit einer Kombination aus Verhaltensforschung und Neuroimaging verstehen helfen, mit welchen rudimentären Fähigkeiten der Mensch zur Welt kommt und wie er hieraus verhältnismäßig rasch ein komplexes System der sozialen Kognition entwickelt. Hierdurch sollen Schlüsse auf die generelle Entwicklung von typischen oder atypischen Fähigkeiten, etwa beim Autismus, ermöglicht werden.
Weitere Informationen:
Alexander von Humboldt-Stiftung
Telefon: 0228 833-257
http://www.avh.de/kovalevskaja
Forscht in Leipzig: Tricia Striano
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik, Psychologie
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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