upm-Pressemitteilung der Universitaet Muenster 78/97 - 19. Maerz 1997
10.000 Operation am offenen Herzen
Transplantation bei einem wenige Wochen alten Saeugling
In der Klinik fuer Thorax-, Herz- und Gefaesschirurgie der Universitaet Muenster wurde am Mittwoch (19. Maerz 1997) die 10.000 Operation am offenen Herzen seit dem Wechsel in der Klinikleitung im Jahr 1990 durchgefuehrt. Der Patient, an dem dieser "Jubilaeums-Eingriff" vorgenommen wurde, war ein erst 2600 Gramm schwerer Saeugling. Der kleine Julian, der mit einem schweren, nicht zu korrigierenden Herzfehler zur Welt gekommen und unmittelbar nach der Geburt in das muenstersche Uni- Klinikum verlegt worden war, ist dort sofort an ein Kunstherz angeschlossen worden, mit dem er 49 Tage bis zur Herztransplantation ueberbruecken konnte.
Fuer die 10.000 Operationen unter Einsatz der Herz-Lungen- Maschine standen Klinikdirektor Prof. Dr. Hans H. Scheld und seinen Mitarbeitern nur zwei Operationssaele zur Verfuegung. Bei mehr als 6000 dieser Operationen am offenen Herzen handelte es sich um Bypass-Operationen, bei ueber 2000 um Klappenersatz- Operationen. Unter den Patienten waren allein 1500 Kleinkinder und Saeuglinge, die wie der kleine Julian an einem angeborenen Herzfehler litten, und bei denen entweder der Fehler chirurgisch korrigiert wurde, oder wenn dies nicht moeglich war, eine Herztransplantation durchgefuehrt wurde.
Mit dem Wechsel der Klinikleitung war das Operationsspektrum des muensterschen Herzzentrums um Transplantationen von Herz und spaeter auch von Lunge erweitert worden. Seitdem ist dieser lebensrettende Eingriff im muensterschen Klinikum bei mittlerweile 164 Patienten durchgefuehrt worden. Derzeit warten vier Patienten mit einem Kunstherz teilweise schon ueber 200 Tage in der Klinik auf ein neues Herz, und weitere zwei Patienten sind mit dem kuenstlichen Herzersatz sogar voruebergehend nach Hause entlassen worden. Die hohe Zahl der seit seiner UEbernahme der Klinikleitung durchgefuehrten Eingriffe am offenen Herzen und die guten Operationsergebnisse sind nach Worten von Prof. Scheld nur aufgrund eines "ausgezeichneten Umfeldes und des guten Zusammenspiels des gesamten Teams" ermoeglicht worden. Jeder Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter, sei es im Operationssaaal, auf der Intensiv- oder Normalstation oder in der Poliklinik, habe hier seinen wichtigen Beitrag geleistet. "Ohne das gemeinsame Wirken von Herzchirurgie und den anderen beteiligten Kliniken und Instituten haette die muenstersche Herzklinik keinen derartigen Aufschwung nehmen koennen", stellt der Mediziner mit Nachdruck heraus. Neben dem von Fritz Wortmann geleitetem Team der Kardiotechniker, die waehrend der Operation am offenen Herzen die Herz-Lungen-Maschine bedienen, hebt er insbesondere auch die Teams der Anaesthesie und Intensivmedizin, der Kardiologie und der Kinderkardiologie sowie alle am Herzzentrum beteiligten Institutionen hervor. Nicht zu vergessen sei auch die Unterstuetzung durch die Verwaltung. Scheld: "Nur durch unbuerokratische Hilfe war die Anschaffung von dringend benoetigten Spezialausstattungen, u.a. fuer die Saeuglingsherzchirurgie, auch in Zeiten knapper oefentlicher Mittel moeglich." Seit 1994 leistet auch der Foerderverein des Herzzentrums Muenster einen nicht unwesentlichen Beitrag.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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