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18.11.1996 00:00

Eine neue Therapieform hilft Diabetes bekämpfen

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    136/96

    Die zarteste Versuchung seit es ...

    Eine neue Therapieform hilft Diabetes bekaempfen

    Wer verzichtet schon gerne auf eine suesse Nachspeise, die zusammen mit einem Portwein ein geselliges Abendessen ausklingen laesst. Unzaehlige Menschen duerfen sich dieser Freude nicht mehr unbedarft hingeben. Sonst schlaegt ihr Blutzuckerspiegel Alarm. Eine neue Moeglichkeit zur Bekaempfung von Diabetes eroertert Dr. Claudia Schneider in einer Studie, die an der Medizinischen Fakultaet der Universitaet zu Koeln entstanden ist.

    Unter den chronischen Krankheiten nimmt Diabetes eine Sonderstel-lung ein. In hohem Masse ist der Verlauf der Krankheit von dem Verhalten des Patienten abhaengig. Nur wenn er bereit ist, sein Leben umzustellen, gelingt es, diese Stoffwechselkrankheit in den Griff zu bekommen. Er muss eine rigorose Diaet einhalten und sich angewoehnen, seinen Blutzuckerspiegel regelmaessig zu kontrollie-ren. So kann er gegebenfalls gefaehrliche Schwankungen fruehzei-tig erkennen und korrigieren. Als wesentliche Therapieform kommt im Falle der Typ 1-Diabetiker, die ueberhaupt kein Insulin her-stellen koennen, die Einnahme von Insulin in Betracht. Die Typ 2-Diabetiker, zu denen bei weitem die meisten Betroffenen zaehlen, muessen mittels oralen Antidiabetika versuchen, die schlechte In-sulinversorgung bzw. mangelhafte Insulinwirkung auszugleichen. Sollte dies nicht gelingen, so sind auch sie darauf angewiesen, Insulin zu sich zu nehmen.

    Eine relativ neue Therapieform untersuchte die Koelner Medizine-rin auf ihre Wirksamkeit und ihre Vertraeglichkeit hin. Es han-delt sich um die sogenannte Glukosidase-Inhibitoren. Sie bewir-ken, dass der Abbau von Staerke zu verwertbarem Zucker hinausge-zoegert wird. Die zur Umwandlung von Staerke notwendigen Enzyme werden dabei ausser Gefecht gesetzt.

    Eine Reduktion der Insulinmenge oder sogar der voellige Verzicht ermoeglicht das neue Medikament nicht. Dr. Schneider fand jedoch heraus, dass die Stoffwechsellage sowohl von Typ 1 als auch von Typ 2-Diabetiker verbessert wird. Es tritt eine Senkung des Blut-zuckerspiegels im nuechternen Zustand und nach den Mahlzeiten ein. Eine Glaettung der Blutzuckerschwankungen kann somit erzielt werden.

    Die Koelner Medizinerin weist darauf hin, dass durch eine bal-laststoffreiche Kost die Wirkung der neuen Therapieform noch be-traechtlich gesteigert wird. Milchprodukte und Alkohol, insbeson-dere Bier, sollten hingegen gemieden werden. Sie koennen zu Ne-benwirkungen wie Blaehungen und Durchfall fuehren. Sofern jedoch das neue Medikament individuell auf den jeweiligen Diabetiker eingestellt wird, traegt es zu einer Verbesserung der Blutzucker-werte bei. Ausserdem unterscheidet es sich in einem wichtigen Punkt von Insulin oder Antidiabetika: bei einer UEberdosierung ist keine Unterzuckerung zu befuerchten.

    Verantwortlich: Antonio Dinis

    Fuer Rueckfragen steht Ihnen Professor Dr. Dr. Guenter Ollenschlaeger, AErztliche Zentralstelle Qualitaetssicherung, unter der Telefonnummer 0221/4004504 und Fax-Nummer 0221/4004590 zur Verfuegung..

    Presse- und Informationsstelle der Universitaet zu Koeln Albertus-Magnus-Platz 1 50923 Koeln Tel. 0221 470 2202 Fax 0221 470 5190


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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