idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.12.2004 13:11

Forschungspreis der Deutschen Stiftung für Herzforschung verliehen - Auszeichnung für Wissenschaftler aus Würzburg

Pierre König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung

    (Frankfurt am Main, 6. Dezember 2004) Der mit 10.000 Euro dotierte Forschungspreis 2004 wurde anlässlich der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Hamburg an Dr. Jost Schönberger von der Medizinischen Klinik der Universität Würzburg und seine Arbeitsgruppe verliehen.

    Dr. Schönberger und seine Mitarbeiter zeigen beispielhaft, welche Bedeutung die Grundlagen-Wissenschaften für die Erkennung und Entschlüsselung vieler Krankheitsbilder besitzen. In ihrer Arbeit mit dem Titel "Mutationen im transkriptionellen Aktivator Eya4 können dilatative Kardiomyopathie und sensoneuralen Hörverlust verursachen" wird der Nachweis erbracht, dass für eine seltene, familiär auftretende Krankheitskombination eine Abweichung in einem Gen, dem Eya4-Gen auf dem 6. Chromosom des Menschen, verantwortlich ist. Die Träger dieser Mutation erkranken zunächst an einer Schwerhörigkeit, die bereits in der zweiten Lebensdekade einsetzt, und etwa 10 bis 20 Jahre später an einer Herzinsuffizienz infolge einer so genannten dilatativen Kardiomyopathie. Hierbei entwickelt sich eine zunehmende Pumpschwäche des Herzmuskels, die mit einer ausgeprägten Erweiterung der linken Herzkammer einhergeht, die schließlich versagt. In der großen Gruppe der Patienten mit einer Herzinsuffizienz bildet die dilatative Kardiomyopathie mit einem Anteil von 20 bis 30 % eine häufige Ursache. Während bei den weitaus meisten Betroffenen eine so genannte Erkrankung des Muskelzell-Gerüsts vorliegt, handelt es sich hier um eine Mutation in einem Transkriptionsfaktor, eine Anomalie, die im Zusammenhang mit einer dilativen Kardiomyopathie bislang unbekannt war.

    Die Untersuchungsergebnisse führen zu neuen Einblicken in den Mechanismus der fehlerhaften Funktion des Herzmuskels und könnten einen ersten Schritt bedeuten für eine spätere Gentherapie dieser Erkrankungen. In einer betroffenen Familie, und das ist Realität, erlaubt der Nachweis dieser Mutation künftig sehr frühzeitig die prospektive Erkennung der Anomalie bei nicht manifest Erkrankten und damit eine weitaus bessere Risikoabschätzung und Führung dieser Patienten.

    19/2004

    Informationen:
    Deutsche Herzstiftung e.V.
    Pressestelle
    Tel. 069/95 51 28-140
    Fax: 069/95 51 28-313


    Weitere Informationen:

    http://www.herzstiftung.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).