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07.12.2004 11:00

Zur Rolle von Literatur im Sozialismus im südslawischen Raum

Volker Schulte Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Namhafte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland nehmen an dem internationalen, von der Volkswagenstiftung geförderten Symposium "Literatur und Geschichtskultur im Staatssozialismus: Jugoslavien und Bulgarien" teil, das vom 9. bis 13. Januar 2005 in der Stiftung Leucorea in Lutherstadt Wittenberg stattfindet.

    Jenseits solcher nichtssagender Stereotype wie "Pulverfass Balkan" widmet sich das Symposium, zu dem Prof. Dr. Angela Richter (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) und Dr. Barbara Beyer (Universität Leipzig) eingeladen haben, der Untersuchung der Wechselbeziehungen von Geschichte und Literatur und deren gesellschaftlichen Wirkungen. Es soll die ambivalente Rolle der Literatur bei der Vermittlung von Geschichtsbildern diskutiert werden, ausgehend von einer Verständigung über bestimmende Geschichtsbilder im Sozialismus und deren offizialisierte Präsentation in Gestalt "etablierter Narrationen" (Geschichtserzählungen). Gerade das Wissen um solche geschichtsbezogenen Sinnstiftungen nach dem Zweiten Weltkrieg und um die maßgebliche Rolle von literarisch vermittelter geschichtlicher Erfahrung im südslavischen Raum ist in einem künftigen "gemeinsamen Haus Europa" unverzichtbar.

    Das Symposium ist gleich in mehrerer Hinsicht grenzüberscheitend konzipiert, setzt es sich doch interdisziplinär - es werden sowohl Historiker, Literaturwissenschaftler als auch Kulturwissenschaftler erwartet - und in einem internationalen Dialog mit der brisanten Problematik der "Aufarbeitung des Kommunismus" auseinander. Es ist den Veranstaltern gelungen, sowohl etablierte als auch Nachwuchswissenschaftler für das Thema, dem ein Großteil der südslavischen Literatur- und Kulturforschung auch mehr als zehn Jahre nach dem Zusammenbruch des Ostblocks noch immer zurückhaltend gegenüber steht, zu gewinnen und zusammenzuführen.

    Zu Beginn der Konferenz wird jeweils ein Vertreter aus dem ehemaligen Jugoslavien und Bulgarien die Geschichtskultur unter den politisch-ideologischen Verhältnissen im Staatssozialismus ihrer jeweiligen Länder umreißen. Der anschließende Themenblock beschäftigt sich mit "Etablierten Narrationen und ihrer Öffentlichkeit". Beim Schwerpunkt "Die Geschichtsmächtigkeit der Gegenwart" wird es um literarische Konstruktionen und Destruktionen gehen. Der Block "Die Historie in der Literatur und ihre Vermittlungen" wird anhand von Fallbeispielen die historische Sinnbildung in der Literatur und deren gesellschaftliche Wirkungsweise untersuchen. Ebenfalls mit Fallstudien arbeiten die beiden letzten Themenkomplexe "Literatur und Gesellschaft" sowie "Sinn-Fragen an Vergangenheit/Gegenwart/Zukunft".

    Nicole Münnich


    Weitere Informationen:
    Dr. Barbara Beyer
    Telefon: 0341 97-37450
    E-Mail: bbeyer@rz.uni-leipzig.de
    www.uni-leipzig.de/~slav/

    Prof. Dr. Angela Richter
    E-Mail: richter@slavistik.uni-halle.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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