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Sport bringt das Immunsystem auf Trab
Auch die Psyche beeinflusst den koerperlichen Abwehrstatus
Sport staerkt nicht nur Muskeln, Stoffwechsel und Kreislauf, sondern kann auch der koerpereigenen Abwehr zugute kommen. So sind nach einem moderaten Dauerlauf, wie er fuer den Breitensport empfohlen wird, verschiedene Abwehrzellen des Koerpers vermehrt vorhanden oder haben ihre Aktionsbereitschaft erhoeht. Wird beim Lauf jedoch ein schaerferes Tempo angeschlagen, geraet das Immunsystem durcheinander und die Gefahr z.B. einer Infektion steigt.
Neben den koerperlichen Anstrengungen hat offensichtlich auch die psychische Verfassung einen Einfluss auf die Abwehrbereitschaft. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung von Dr. Karl-Otto Kambartel, die er am Institut fuer Immunbiologie der Universitaet zu Koeln (Direktor: Professor Dr. med. G. Uhlenbruck) in Zusammenarbeit mit dem Institut fuer Experimentelle Morphologie an der Deutschen Sporthochschule (Direktor: Professor Dr. Dr. H. Michna) angefertigt hat. Wurde frueher die Leibesertuechtigung nur unter dem Gesichtspunkt der koerperlichen Leistung und der Vorbeuge fuer Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesehen, geraten in letzter Zeit zunehmend die Infektanfaelligkeit von Sportlern oder die krebsvorbeugende Wirkung koerperlicher Aktivitaet in das Blickfeld der Sportmediziner. In seiner Untersuchung an Sportlerinnen der Sporthochschule Koeln beruecksichtigte Dr. Kambartel darueber hinaus auch die psychische Lage der Probandinnen und stellte einen linearen Zusammenhang zum Zustand des Immunsystems fest. Der Koelner Sportmediziner beobachtete, dass nach einem Dauerlauf von einer halben Stunde in einer maessigen Geschwindigkeit das Immunsystem angeregt wird. Die Zahl bestimmter Abwehrzellen stieg kurzfristig an, darunter auch solcher, die krebsartig veraenderte Zellen erkennen und vernichten. Insgesamt erhoehte sich auch die Aktivitaet der Immunzellen. Im Gegensatz dazu fuehrte eine halbstuendige hohe Belastung zu einer massiven Veraenderung des Blutbildes: Die Zahl der weissen Blutkoerperchen stieg waehrend des Laufs stark an, um dann unmittelbar nach dem Lauf unter das Normalniveau abzusinken. Das Immunsystem zeigte sich ueberbeansprucht und war nur noch eingeschraenkt in der Lage, seine Aufgaben der Krankheitsabwehr und des Aufspuerens von Krebszellen zu erfuellen. Dieser koerperliche Stress spiegelte sich auch in der psychischen Situation der Probandinnen wieder, deren Handlungs- und Kontaktbereitschaft stark verringert war. Eine grosse koerperliche Belastung, so Dr. Kambartel, aeussert sich demnach auch in einer grossen psychischen Belastung. Demgegenueber war die psychische Situation der Sportlerinnen nach dem gemaessigten Dauerlauf unveraendert gut. Fuer die Gestaltung des sportlichen Trainings, aber auch fuer den Breitensport ist es nach den Erkenntnissen des Koelner Sportmediziners wichtig, dass eine moderate koerperliche Belastung mit einem psychischen Wohlbefinden einhergeht. Um einen groesseren Trainingseffekt zu erzielen empfiehlt es sich daher eher, das Trainingsprogramm auszuweiten anstatt zu intensivieren. Wegen der Verbesserung des Immunstatus und der guenstigen psychologischen Lage sieht Dr. Kambartel darueber hinaus neue Ansatzpunkte fuer die Einbeziehung des Sports in Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation.
Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias
Fuer Rueckfragen steht Ihnen Professor Dr. Gerhard Uhlenbruck unter der Telefonnummer 0221/478-4495 zur Verfuegung.
Fuer die UEbersendung eines Belegexemplares waeren wir Ihnen dankbar.
Presse- und Informationsstelle der Universitaet zu Koeln, Albertus-Magnus-Platz 1, 50923 Koeln, Tel. 0221 470 2202, Fax 0221 470 5190
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Sportwissenschaft
überregional
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Deutsch
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