Am 12. März 1999 vollendet Prof. Dr.-Ing. Richard Jelinek, emeritierter Ordinarius für Grundbau und Bodenmechanik der TU München, sein 85. Lebensjahr.
Der gebürtige Wiener studierte Bauingenieurwesen an der dortigen Technischen Hochschule. Seine Assistententätigkeit bei Prof. K. v. Terzaghi und seine theoretisch hoch anspruchsvolle Promotion bei Prof. Dr. Fröhlich waren klare Hinweise, daß er einer der wesentlichen Träger der Wiener bodenmechanischen Schule werden sollte. Die Wirren des Zweiten Weltkrieges und seine Folgen unterbrachen zunächst die vorgezeichnete Karriere, die jedoch mit Übernahme der Betriebsleiterfunktion am Erdbauinstitut der TH München und des Lehrauftrages für Bodenmechanik sehr rasch wieder Aufschwung erhielt. Ungewöhnliche Schaffenskraft und Begeisterung an seinem Fachgebiet, gepaart mit profunder theoretischer Begabung und Hinwendung zur praktischen Ingenieurtätigkeit führten im Jahre 1954 zu seiner Berufung als Ordinarius für Grundbau und Bodenmechanik an der TH München. Er führte in den über drei Jahrzehnten seine Hochschullehrerfunktion nicht nur viele Studenten durch das damals noch relativ ungewohnte spezielle Fachwissen, sondern gab auch entscheidende Initiativen für die Verbreitung dieses Wissens und die ingenieurgemäße Umsetzung in der Baupraxis. Dies war in einer Zeit des Wiederaufbaues und des Nachholbedarfes der deutschen Forschung und Entwicklung auch gegenüber der internationalen Herausforderung eine gleichermaßen schwierige wie auch dankbare Aufgabe für eine hervorragende und starke Persönlichkeit wie Prof. Jelinek.
Seine Initiativen wirkten nachhaltig auf breiter Ebene vom Verkehrswegebau über alle Schwerpunkte der Bodenmechanik und des Grundbaues bis hin zur Felsmechanik, wobei er stets die Integrität des gesamten Bauingenieurwesens in seine Arbeitsweise einbezog. Sein Wirken hat einer ganzen Ingenieurgeneration, nicht nur aus dem süddeutschen Raum, entscheidende Impulse vermittelt, sondern auch vielfältige Maßstäbe gesetzt, die noch jetzt an wichtigen Bauwerken und zukunftsweisenden Bauweisen gemessen werden können.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur
überregional
Personalia
Deutsch
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