Für viele Ärzte ist es auch heute nicht selbstverständlich, ihre Patienten nach der Sexualität zu fragen. Doch Patienten, denen so manche Pein erspart bleiben könnte, wünschen sich gerade hier ein kompetentes Gespräch. Deshalb laden die Gynäkologische Endokrinologie und die Gynäkologische Psychosomatik der Frauenklinik und die Urologische Klinik des Universitätsklinikums Bonn am Samstag, 22. Januar, Ärzte und Psychologen zum Kongress "Sexualität und Identität" ein. Die Veranstaltung findet von 9 Uhr bis 15.45 Uhr im Hörsaal des Zentrums für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Sigmund-Freud-Str. 25, statt.
Das Erleben von Sexualität beeinflusst wesentlich das körperliche und psychische Wohlbefinden. Doch sexuelle Probleme - sowohl bei Mann und Frau - sind häufig. Sie beeinträchtigen das Selbstwertgefühl und belasten die Partnerschaft. Denn viele Paare reden nicht darüber und der Betroffene gerät immer mehr unter Druck - ein Teufelskreis.
"Das Thema Sexualität sollte in der Arzt-Patienten-Beziehung endlich aus der Tabuzone heraus. Denn um dem Betroffenen helfen zu können, müssen Ärzte das meist vielschichtige Problem aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten", sagt Professorin Dr. Anke Rohde, Leiterin der Gynäkologischen Psychosomatik an der Universitäts-Frauenklinik. Neben psychischen Ursachen wie Ängste, Schamgefühl und traumatische Erfahrungen beeinflussen auch Werte und Normvorstellungen sowie physische Störungen die sexuelle Funktionsfähigkeit. Hormonelle Störungen oder Medikamente können beispielsweise zu einer verringerten sexuellen Lust und Orgasmusstörungen führen. In den Wechseljahren haben manche Frauen Schmerzen, da die Schleimhaut der Scheide trockener ist, oder Männer nach einer Prostataoperation. "Fälschlicherweise wurden psychogene Faktoren lange als Hauptursache der Impotenz angesehen. Doch gerade Erektionsstörungen basieren häufig auf organischen Ursachen. Hier hilft unter anderem Viagra, das wahrscheinlich jahrtausend alte Problem männlicher Versagensängste zu beseitigen", sagt Professor Dr. Stefan Müller, Direktor der Urologischen Universitätsklinik.
Die fachübergreifende Veranstaltung sei ein Beitrag zur Verbesserung des Wissens über Sexualität und gebe Anregungen für den praktischen Umgang mit sexualmedizinischen Problemen und Konfliktsituationen, so Professor Dr. Hans van der Ven, Direktor der Gynäkologischen Endokrinologie an der Universitäts-Frauenklinik: "Selbst in der ärztlichen Ausbildung ist das Thema Sexualität fast immer noch ein vernachlässigtes Randgebiet. So haben Patienten nicht selten Probleme kompetente Ansprechpartner zu finden."
Hinweis für die Medien:
Vertreter der Presse sind kostenfrei zum Kongress eingeladen. Um Anmeldung wird gebeten unter der Telefonnummer 0228/73-7647oder E-Mail presse@uni-bonn.de.
Weitere Informationen zum Programm: http://www.femina.uni-bonn.de
Kontakt:
Professorin Dr. Anke Rohde
Leiterin der Gynäkologischen Psychosomatik
Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-4737
E-Mail: anke.rohde@ukb.uni-bonn.de
Professor Dr. Hans van der Ven
Direktor der Gynäkologischen Endokrinologie
Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-5779
E-Mail: hans.van-der-ven@ukb.uni-bonn.de
Professor Dr. Stefan Müller
Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-4180
E-Mail: stefan.mueller
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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