idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.01.2005 09:56

Neues Marburger Graduiertenkolleg zu Geschlechterverhältnissen

Dr. Viola Düwert Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg

    Das von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Graduiertenkolleg "Geschlechterverhältnisse im Spannungsfeld von Arbeit, Politik und Kultur" hat an der Universität Marburg seine Arbeit aufgenommen. Es untersucht unter anderem, wie Väter Erziehungszeit erleben oder wie sich atypische Beschäftigung (analysiert am Beispiel der Leiharbeit) auswirkt.

    Das Kolleg zum Thema "Geschlechterverhältnisse im Spannungsfeld von Arbeit, Politik und Kultur" initiierten Mitglieder der Institute für Soziologie, Politikwissenschaft und Europäische Ethnologie / Kulturwissenschaft der Philipps-Universität. Im Rahmen des von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten interdisziplinären Kollegs werden neun PromotionsstipendiatInnen in den nächsten drei Jahren zu Aspekten der Transformation der Arbeitsgesellschaft und der Geschlechtergerechtigkeit arbeiten.

    Dabei geht es vor allem um Fragen der Inklusion/Exklusion von Frauen und Männern in den Arbeitsmarkt sowie um ihre Positionierung in Arbeitsprozessen, um Arbeitsbedingungen, um die Organisation und die Anerkennung von Arbeit. Im Übergang vom 20. ins 21. Jahrhundert lassen sich tiefgreifende Veränderungsprozesse im Hinblick auf die ökonomischen Rahmenbedingungen, die Unternehmensstrukturen, die Arbeitsorganisation und die Kultur der Arbeitswelt erkennen. Unter den Bedingungen von Globalisierung, Migration und De-Industrialisierung wird auch der Zusammenhang von Arbeit und Leben grundlegend neu gestaltet. Daher stellt sich die Frage, ob es im Zuge dieses Wandels der "Arbeitsgesellschaft" auch zu neuen Formen der Teilhabe und Anerkennung kommt oder ob sich die in der Vergangenheit herausgebildeten Strukturen sozialer Ungleichheit und mangelnder Anerkennung fortsetzen.

    Aktuelle Debatten und Entwicklungen werden innerhalb des Kollegs mit einem erkenntnis- und deutungsoffenen Blick betrachtet und die Tragfähigkeit bestehender Theorieansätze sowie Forschungsperspektiven kritisch hinterfragt. Das Promotionskolleg will also einen multidimensionalen Beitrag zur Rekonstruktion der sich überschneidenden sozioökonomischen, politischen und kulturellen Aspekte von "Geschlecht" einerseits und "Arbeit" andererseits leisten und dabei zugleich zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses beitragen.

    Das Kolleg bietet hierzu ein begleitendes Studienprogramm, das die Herstellung interdisziplinärer Bezüge sichert, den theoretischen und methodischen Austausch fördert und Schlüsselqualifikationen vermittelt. Die Promovierenden arbeiten somit nicht isoliert, sondern in einem kontinuierlichen Diskussions- und Arbeitszusammenhang. Das Kolleg ist in Räumen des Instituts für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft untergebracht. Derzeit arbeiten dort bereits sechs StipendiatInnen.

    Sprecherin des Kollegs: Prof. Dr. Maria Funder, Institut für Soziologie, Tel. 06421/28 24723, E-Mail: funder@staff.uni-marburg.de

    Sprecherin der Promovierenden: Ulrike Richter, Institut für Europäische Ethnologie, Tel. 06421/28 23792, E-Mail: richteru@staff.uni-marburg.de

    Koordinatorin des Kollegs: Dr. Bettina Roß, Institut für Europäische Ethnologie, Tel. 06421/28 24336 (Di-Do), E-Mail: ross@staff.uni-marburg.de


    Forschungsvorhaben und Promovierende ab 1. Oktober 2004:
    Patrick Ehnis (Prof. Dr. Ingrid Kurz-Scherf): Väter in Erziehungszeit

    Simone Mazari (Prof. Dr. Ingrid Kurz-Scherf) : Bewältigungsstrategien von AlleindienstleisterInnen in Spanien und Deutschland

    Ulrike Richter (Prof. Dr. Maria Funder): Gestalteter Organisationswandel und seine Folgen für die organisationale Geschlechterordnung. Eine Ethnographie über Benachteiligung und Privilegierung von Frauen und Männern in einer Organisation

    Heidi Schroth (Prof. Dr. Maria Funder): Anforderungen und Auswirkungen "atypischer Beschäftigung" am Beispiel der Leiharbeit

    Almut Sülzle (Prof. Dr. Ina Merkel): Junge Frauen in Männerdomänen. Neue Sichtweisen auf das Geschlechterverhältnis?

    Karin Wagels (Prof. Dr. Karl Braun): body politics. Reinszenierungen von Geschlecht im Arbeitskontext - eine kulturpsychologische Analyse


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie, Recht
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).