Stammzellen aus dem Knochenmark, die sogenannten adulten Stammzellen, besitzen die Fähigkeit, sich in verschiedene Zellarten zu differenzieren. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Regenerative Medizin. Krankheiten, bei denen es zu einer Verminderung von Zellen kommt, wie Leukämie, Muskelschwund oder Querschnittslähmung könnten mithilfe dieser Stammzellen geheilt werden.
An einer Methode, das Wachstum von Stammzellen aus dem menschlichen Knochenmark zu optimieren, forscht das Kompetenzzentrum für Materialien im Blut-Gewebekontakt in Dresden. In einem Teilprojekt züchten Wissenschaftler Stammzellen auf künstlichen Oberflächen. Damit sie sich besser vermehren können, werden die Stammzellen auf Kunststoffoberflächen gesetzt, die zuvor mit Eiweißstoffen benetzt und zum Teil mit Wachstumshormonen beladen wurden. Da Stammzellen aus dem Knochenmark multipotent sind, sich also zu bestimmten anderen Zellarten wie Knochen- oder Muskelgewebe differenzieren können, lassen sie sich zur Regeneration von verschiedenen Gewebearten nutzen.
Mittelfristig erscheint es mit dieser Methode möglich, die Differenzierung von Stammzellen direkt im Körper des Patienten zu beeinflussen. Es müsste also kein Gewebe mehr in den Körper eingepflanzt werden, sondern er wäre selbst in der Lage, sich mithilfe der Stammzellen sein eigenes Ersatzgewebe zu produzieren.
Wann die neue Methode in der Medizin angewendet werden kann, ist allerdings noch unklar. "Wir wissen noch nicht, wie schnell die Umsetzung und die Anwendung beim Menschen möglich wird", sagt Professor Gerhard Ehninger von der medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus an der TU Dresden.
Das BMBF-Kompetenzzentrum für Materialien im Blut-Gewebekontakt wurde im März 2001 als gemeinsame Einrichtung der TU Dresden und des Institutes für Polymerforschung Dresden e.V. gegründet. Schwerpunkt der Forschung sind molekulare und zelluläre Methoden der Gewebezüchtung (tissue engineering).
Ansprechpartner für Journalisten:
Prof. Dr. med. Martin Bornhäuser, Tel. 0351 458-4704
E-Mail: martin.bornhaeuser@uniklinikum-dresden.de
Prof. Dr. med. Gerhard Ehninger, Tel. 0351 458-4190
E-Mail.: jeannette.seidel@uniklinikum-dresden.de
Auf Anfrage ist ein Bild einer Blutstammzelle auf Kollagen erhältlich.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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