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Wissenschaft
Die 100. Versammlung der Anatomischen Gesellschaft, einer internationalen Vereinigung der Anatomen, widmet sich zwei aktuellen Themenschwerpunkten: 1. aktuelle Aspekte des Bewegungsapparates 2. der epigenetischen Kontrolle der Zelldifferenzierung. U.a. werden neue Beobachtungen zur Herzentwicklung vorgetragen, die aus der Leipziger Sammlung fehlgebildeter menschlicher Herzen gewonnen wurden.
Zeit: 11.03. bis 14.03. 2005
Ort: Hörsaal Anatomie, Liebigstr. 13
Die 100. Versammlung der Anatomischen Gesellschaft findet wie die 1. in Leipzig statt. Das wissenschaftliche Programm fokussiert als erstes Hauptthema auf moderne Aspekte des Bewegungsapparates. Es schlägt die Brücke von der klassischen Anatomie mit der Erforschung von Struktur und Funktion zur Zellbiologie, dies am Beispiel der chondrogenen Vorläuferzelle. Makroskopische Präparate als Meisterwerke präparatorischer Kunst werden demonstriert.
Das zweite Hauptthema handelt von der epigenetischen Kontrolle der Zelldifferenzierung. Darunter wird im weiteren Sinn das Mikromilieu verstanden, das die normale und pathologische Struktur und Funktion beeinflusst. Dies wird am Beispiel des Ovars unter verschiedener Thematik vorgestellt wie der Polkörperdiagnostik zur Untersuchung der Erbsubstanz, das cholinerge nicht neuronale System im Ovar als unbekanntes Regelwerk für das Follikelwachstum sowie neue Faktoren der Angiogenese im Gelbkörper.
Des weiteren werden neue Beobachtungen zur Herzentwicklung vorgetragen, die aus der Leipziger Sammlung fehlgebildeter menschlicher Herzen gewonnen wurden. Leipziger und Hannoveraner Mitarbeiter entwickelten ein Verfahren zur DNA-Analyse fehlgebildeter menschlicher Herzen, die über vierzig Jahre in Formaldehydlösung konserviert waren. Dabei entdeckten sie charakteristische Muster jener Faktoren somatischer Genmutationen, die für die Übertragung der in einem Gen gespeicherten Informationen verantwortlich sind. Diese Transkriptionsfaktoren wurden bei Defekten der Scheidewand des Herzvorhofs und der Herzkammer gehäuft beobachtet. Die Befunde lassen zu, über die Entwicklung eines klinischen Vorsorgetests zu spekulieren.
In der Rückschau markieren die Leipziger Versammlungen einschneidende gesellschaftliche Umbrüche: die Vorahnung beider Weltkriege, die studentische Revolte im Westen, die Wende im Osten Deutschlands. Das Zusammenkommen von morphologisch orientierten WissenschaftlerInnen aus aller Welt an historischem Ort steht am Ende der Neuzeit und dem Aufbruch in das globale Zeitalter.
weitere Informationen:
Prof. Dr. Katharina Spanel-Borowski
Telefon: 0341 97-22000
E-Mail: spanelb@medizin.uni-leipzig.de
http://www.uni-leipzig.de/~anatomie
http://www.uni-luebeck.de/nc/anatges/meeting.html
Im Hörsaal der Anatomie findet die Veranstaltung statt
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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